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Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Titel: Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Glück. Nach kurzer Zeit fiel eine Klappe herab, die sich vor die Mauer legte. Rolf schaltete die Taschenlampe aus. Ich sah einen schwachen Lichtschimmer durch die entstandene Deckenöffnung dringen. Dann reckte sich Rolf auf und schwang sich gewandt aus der Öffnung hinaus.  
      Auch ich schaltete meine Lampe aus und schritt dem Ende des Ganges zu. Da sah ich, daß helles Mondlicht durch die Öffnung fiel. Als ich mich aufrichtete, befanden sich mein Kopf und meine Schultern im Freien. Als ich mich umschaute, gewahrte ich, daß der Gang auf den Hof des Tempels mündete.  
      Zerbrochene Steine und Schutt lagen umher, zwischen ihnen wucherte üppiges Unkraut — das war ein sehr guter, kaum zu entdeckender Ausgang des geheimen Ganges.  
      Rolf stand neben mir, half mir beim Emporklettern und wartete, bis auch der Inspektor herauskam. Dann bückte er sich und hob die Falltür wieder hoch, die mit leisem Knacken einschnappte.  
      Wir blickten uns um. Es war fast unheimlich auf dem kleinen Hof, der von Mauern umgeben war, die vor Jahrhunderten geschaffen wurden. Überall erklang ein leises Laufen und Rascheln: Eidechsen, die auf Kerbtiere Jagd machten.  
      Aber hinter jedem größeren Stein, hinter jedem Strauch konnte eine Kreatur Tippu Negas lauern, um uns auf hinterlistige Weise unschädlich zu machen.  
      Endlich flüsterte Rolf:  
      „Wir müssen uns wohl nach rechts wenden. Dort ist der Hauptbau des Tempels. An den anderen Seiten scheinen nur gedeckte Wandelhallen zu sein, wie man an den schmalen Dächern sieht. Dort kann man ins Freie blicken, da beide Mauern durchbrochen sind. Unterirdische Räume können nur unter dem Tempel sein."  
      „Sie haben recht, Herr Torring," sagte Harris leise, „an den drei Seiten hier befinden sich nur schmale Gänge. In den Tempel können wir entweder durch das große Tor, das stets offen steht, oder durch den linken gedeckten Gang. Ich habe den Tempel einmal aus Interesse besucht."  
      „Dann gehen wir am besten durch den gedeckten Gang," meinte Rolf. „Das große Tor ist zu einladend. Hinter ihm können die Gegner schon auf uns lauern."  
      „Der Gang ist besser," stimmte der Inspektor zu. „Wir kommen durch eine schmale, versteckte Öffnung in den inneren Tempelraum. Der Boden des Tempels ist ziemlich hoch mit Schutt und Geröll bedeckt. Wir werden kaum eine Falltür zu den Kellern finden. Was meinen Sie, Herr Torring?"  
      "Etwas weiß ich in solchen Tempeln Bescheid," erwiderte Rolf. „Ich bin mit meinen Gefährten oft genug in solchen Bauten gewesen, meist in recht gefährlichen Lagen."  
      Zum Glück warf der Mond durch schmale Fensteröffnungen und große Löcher in der Decke genügend Licht in den Gang, um alles auf mehrere Meter erkennen zu lassen.  
      Rolf schritt wieder voraus. Wir folgten ihm jetzt dicht auf dem Fuße, die unheimliche Umgebung ließ uns unwillkürlich näher zusammenhalten.  
      Rolf schritt durch eine schmale Öffnung. Um uns wurde es dunkler. Die große Tempelhalle, die wir betraten, konnte das Mondlicht nicht so gut erhellen wie den schmalen Gang.  
      „Schade," flüsterte Rolf, „jetzt müssen wir doch die Lampen einschalten. Hoffentlich befinden sich keine Aufpasser in der Halle."  
      Der grelle Lichtkegel durchschnitt das Dunkel. Im nächsten Augenblick stießen wir alle drei Rufe des Schreckens aus. Auf einem mächtigen Steinblock, der einst wohl eine Götterfigur getragen hatte, saßen — Pongo und Maha.  
      Wie der Diener Ari des Inspektors stützte sich Pongo mit verzerrtem Gesicht und verdrehten Augen steif auf den Boden, während Maha mit offenem Rachen neben ihm saß, die Vorderpranken breit auseinander gestemmt.  
      Bei dem schrecklichen Anblick vergaßen wir alle Vorsicht. Schnell eilten wir auf den Steinblock zu. Rolf griff nach Pongos Rücken hin.  
      Im gleichen Augenblick wich der Boden unter uns. Mit hörbarem Ruck fiel eine schwere Steinplatte nach unten. Ohne uns irgendwo halten zu können, fielen wir hinab. Hart prallten wir auf Steinboden auf. Drei Meter mußten wir gefallen sein.  
      Oben schloß sich die gewaltige Klappe wieder und schnappte mit hellem Klang ein.  
       
     
     
    4. Kapitel
      Tippu Negas Platt  
     
      Rolf lachte halblaut und ärgerlich. Er schaltete die Lampe, die er im ersten Schreck abgestellt hatte, wieder ein und sagte:  
      „Das haben wir wirklich fein gemacht! Sie konnte ich warnen, Herr Harris, als Sie auf Ari zueilen

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