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Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger

Titel: Rolf Torring 071 - Matsu der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Vorsicht herum und lauschte immer wieder nach vorn, ob ich ein verdächtiges Geräusch hörte.  
      Ohne jedes Hindernis gelangten wir auf den freien Platz, auf dem sich der Bungalow erhob. Er war ähnlich gebaut wie der, den Harris bewohnte.  
      Leer und öde starrten uns die Fenster entgegen. Aber hinter den schmutzigen, blinden Scheiben harrten vielleicht Männer, die uns den Tod zugedacht hatten. Einige Minuten standen wir reglos nebeneinander im Schutz herabhängender Zweige eines breiten Busches. Dann flüsterte Rolf:  
      „Aufgepaßt! Ich gehe vor. Bleibt hier, bis ich an der Haustür bin!"  
      Schnell glitt er über den Vorplatz und stieg leise die Stufen zur Veranda empor. Harris und ich standen sprungbereit, wir erwarteten bestimmt einen Überfall auf Rolf. Mit Unruhe dachte ich an die gefährlichen Fallen, die Tippu Nega im Hause des Inspektors hatte anbringen lassen. Wenn es hier auch so ein heimtückisches, vergiftetes Fallmesser gab!  
      Wir hätten nie erwartet, daß plötzlich eine grelle elektrische Lampe über der Haustür aufflammen würde. Auch Rolf, der nur noch einen Schritt von der Tür entfernt war, sprang schnell zurück und riß die Pistole heraus.  
      Langsam wurde die Haustür geöffnet. Ein alter Inder in kostbaren Gewändern trat hervor, strich über seinen langen, silbernen Bart und fragte höflich:  
      „Sahib, was führt Sie zu so später Stunde in mein Haus?"  
      „Sein Haus?" flüsterte der Inspektor neben mir. „Das kann nicht stimmen. Ich habe den Alten noch nie gesehen. Kommen Sie, Herr Warren! Wir wollen auch hingehen! Sollte eine Falle vorbereitet sein, sind wir wenigstens zu dritt."  
      Der alte Inder verzog keine Miene, als wir plötzlich auftauchten, er blickte uns nur fragend an.  
      „Wir sahen Licht im Hause," sagte der Inspektor höflich. „Ich bin Polizei-Inspektor Harris. Da ich weiß, daß der Bungalow leer steht, war es meine Pflicht, nach der Ursache des Lichtes zu forschen. Was tun Sie in dem Bungalow?"  
      „Heute bin ich aus Delhi gekommen. Ich habe ihn gekauft. Mein Name ist Suwar. Bitte, ich habe die Kaufurkunde zufällig noch bei mir."  
      Aus seinem weiten Gewande zog er ein Schriftstück hervor und reichte es dem Inspektor. Harris überflog es und gab es mit einer kurzen Verbeugung zurück.  
      „Dann bitte ich um Entschuldigung, daß wir hier eingedrungen sind," sagte er. „Ich wohne nebenan und muß auf die allgemeine Sicherheit achten. Ich empfehle Ihnen, die Hecke in Ordnung bringen zu lassen. Von der anderen Seite ist ein Busch herausgeschnitten worden."  
      Auch jetzt veränderte sich die Miene des alten Inders nicht. Mit Anstand und Gemessenheit verneigte er sich und sagte:  
      „Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, Herr Inspektor. Die Hecke werde ich gleich morgen in Ordnung bringen lassen. Es freut mich, daß Sie so aufpassen. Da werde ich ja sicher wohnen, obwohl das Haus ziemlich am Rande der Stadt liegt. Besten Dank, meine Herren!"  
      Er machte noch einmal eine Verbeugung. Das bedeutete, daß er damit das Gespräch als beendet betrachtete und wir überflüssig waren. Dagegen war nichts einzuwenden. Wir erwiderten kurz die Abschiedsverbeugung des Alten und wandten uns zurück.  
      Auch jetzt beachteten wir jede mögliche Vorsicht, als wir durch den Garten gingen. Erst als wir durch die Lücke in der Hecke auf die schmale Gasse gekommen waren, sagte Harris leise:  
      „Ein merkwürdiger Reinfall! Das Dokument ist echt, also hat der alte Suwar das Grundstück wirklich heute käuflich erworben. Ich muß morgen einmal in Delhi anfragen, ob er dort bekannt ist und was er getrieben hat. Sonderbar ist sein plötzliches Auftauchen auf jeden Fall!"  
      Er machte eine ganz kurze Pause und fuhr fort:  
      „Jetzt schnell zum Hause des Färbers Garo! Wir können uns außerhalb der Stadt halten. In zehn Minuten sind wir dort."  
      In raschem Tempo schritten wir einen schmalen, halb überwucherten Weg entlang, der in sanftem Bogen um die Stadt nach Osten zu führte. Auch bei dem hastigen Marsch vergaßen wir die Vorsicht nicht, denn wir waren überzeugt, daß der alte Suwar mit Tippu Nega in Verbindung stand. Wahrscheinlich wußte unser erbitterter Gegner schon, daß wir seinen Fallen entkommen waren. Unbehelligt legten wir den Weg zurück. Endlich sagte Harris leise:  
      „Dort liegt das Haus des Färbers. Natürlich sind alle Fenster dunkel, wie es zu erwarten war. Wollen Garo

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