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Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Titel: Rolf Torring 075 - Der alte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Gebeine würdig bestattet."  
      „Die alte Großmutter sagte, daß sie gegen die Sonne gegangen sind. Deshalb haben wir zuerst nach Osten gesucht und zwischen acht und zehn Kilometern von hier einen großen Bogen geschlagen. Leider hat Professor Jarvis den Brief seiner Mutter, der noch genauere Angaben enthält, verloren. Auf dem Rückweg fiel ihm plötzlich ein, daß sie von einem Hirsch erzählt hätte, den ihr Mann geschossen und der so gut geschmeckt habe. Vielleicht sind durch den Schuß die Inder auf ihre Spur gelenkt worden und haben die kleine Gesellschaft überfallen. Dann müßten sie gegen die Mittagssonne, also nach Süden, geflohen sein, übermorgen wollen wir dorthin."  
      „Dem Professor sieht es ähnlich, daß er einen so wichtigen Brief verliert," sagte Longhand trocken. „Vielleicht fällt ihm noch mehr ein, wenn Sie ergebnislos von Süden zurückkommen. Schade, daß man eine solche Sache nicht offen unternehmen kann, sonst würde ich Ihnen genügend Hilfskräfte zur Verfügung stellen. Ich bin überzeugt, daß die Sache stimmt."  
      „Das bin ich auch," meinte Rolf lächelnd. „Sonst hätte ich die Unternehmung nicht mitgemacht. Ich habe sogar die Finanzierung übernommen, obwohl unser Konto sehr zusammengeschrumpft ist. Aber da wir einen Anteil bekommen, wenn der Schatz gefunden wird, bedeutet das Unternehmen nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein Geschäft für uns."  
      „Und ein gutes," stimmte der Inspektor zu. „Sie werden den alten Schatz bestimmt finden. Also übermorgen soll es losgehen? Schade, daß ich nicht mitmachen kann, ich würde mich gern an der Suche beteiligen."  
      „Das wäre recht gut," meinte Rolf. „Können Sie sich nicht für ein paar Tage Urlaub geben lassen? Versuchen Sie es doch!"  
      „Werde ich morgen besorgen. So, Herr Torring, jetzt ins Bett, Sie haben etwas Fieber, wie ich an Ihrer Gesichtsfarbe bemerke. Also auf übermorgen!"  
      Der Inspektor hatte richtig gesehen: Rolfs Gesicht glühte, am nächsten Tage mußte er liegen bleiben. Die Verletzung, die er sich bei dem Sturz zugezogen hatte, war nicht so leicht, wie er sie anfangs angenommen hatte.  
      Gegen Abend war er wieder ziemlich normal. Als Professor Jarvis mit der glücklich geborgenen Haut des Nashornbullen zurückkam, konnte ihn Rolf über seinen Schreck, daß die geplante Suche nach Süden vielleicht nicht stattfinden könnte, trösten.  
      Am nächsten Morgen war Rolf frisch und gesund, die Risswunde auf der Stirn war verharscht, so daß er keinen Verband mehr zu tragen brauchte.  
      Wir brachen nach dem Frühstück auf. Als wir uns verabschiedeten, erhielt der Inspektor einen Telefonanruf. Er sprach kurze Zeit sehr ernst.  
      „Etwas Unangenehmes?" fragte Rolf.  
      „Für mich weiter nichts," sagte Longhand ruhig. »Acht indische Häftlinge haben einen Gefängniswärter niedergeschlagen. Er ist böse verletzt. Die Leute waren verhaftet worden, weil sie sich gegen die britische Regierung aufgelehnt hatten. Jetzt sind sie aus dem Gefängnis entsprungen. Hoffentlich werde ich sie bald erwischen! Maha ist übrigens trotzdem in bester Pflege, meine Herren. Um ihn brauchen Sie sich keine Sorge zu machen."  
      Der treue Gepard war noch nicht imstande mitzukommen, seine Ballenverletzung war zwar im Heilen, aber er bedurfte wenigstens noch einer Schonung von zwei Tagen.  
      Wir verabschiedeten uns endgültig und befanden uns zwei Stunden später am Rande des südlichen Urwaldes, den wir durchforschen wollten.  
      Während wir an der Begrenzung des schmalen Dschungelstriches, der dem Walde vorgelagert war, entlang schritten, um einen guten Durchgang zu finden, meinte der Professor:  
      „Schade, daß schon siebzig Jahre verflossen sind, sonst würden wir vielleicht einen Eingeborenen finden, der uns sagen könnte, wohin der Rest der britischen Kompanie geflohen ist. Herrgott ..."  
      Der plötzliche Schreckensruf hatte seinen Grund, denn nur wenige Meter von uns entfernt, anscheinend durch die Stimme des Professors aufgeschreckt, war lautlos ein Panther aus dem Dickicht geglitten, der in den meisten Fällen wenigstens bei Tage dem Menschen aus dem Wege geht, zumal wenn er schon einmal bejagt worden ist.  
      Ich riß die Pistole heraus, verließ mich aber unwillkürlich auf den Zaubergürtel Rolfs, den ihm der alte Priester geschenkt hatte und vor dem die Tiere des Urwaldes auswichen, mit Ausnahme der Gaurs, der Wildstiere. (Siehe Band 74:

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