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Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis

Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis

Titel: Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Hoffmann wieder kräftig genug fühlte, sich, gestützt von Rolf und mir, auf die Beine zu erheben. Da erst erinnerte er sich auch wieder an das, was geschehen war.  
      Plötzlich zuckte er zusammen: „Der Bolzen!"  
      Rolf beruhigte ihn sofort. Pongo schaute ihn fröhlich lachend an und sagte:  
      „Kein Gift mehr in Körper von Kapitän!'  
      Hoffmann drückte Pongo dankerfüllt die Hand, aber der Riese wehrte ab; in seiner bescheidenen Art beschämte ihn jeder Dank irgendwie.  
      „Wenn Sie sich wieder kräftig genug fühlen, wollen wir den Platz hier verlassen," meinte Rolf. „Die Waldgebiete sind unsicherer, als ich dachte."  
      Wir bestiegen das Kanu und ruderten weiter. Hoffmann mußte sich noch etwas schonen und paßte deshalb am Bug des Kanus nur auf, ob sich eine Gefahr zeigte.  
      Die vielen Flusswindungen machten es uns unmöglich, eine größere Strecke zu übersehen. Deshalb prallten wir unwillkürlich zurück, als wir nach dem nächsten Flussknie ein anderes Kanu uns entgegenkommen sahen.  
      Um das fremde Kanu unauffällig beobachten zu können, ruderten wir sofort ein Stück zurück und ans Ufer heran, wo überhängende Zweige eines Baumes, dessen Äste fast am Erdboden ansetzten, das Kanu und uns den Blicken der acht Eingeborenen entzogen, die in dem Boot saßen, das uns entgegenkam.  
      Die Eingeborenen im Kanu schienen auf etwas zu warten. Sie tauchten die Paddel nur selten ins Wasser, um das Kanu in der ganz schwachen Strömung auf der Stelle zu halten.  
      „Am Ufer Stelle, um Kanu zu verbergen," flüsterte Pongo uns zu und zeigte nach einer dichtbewachsenen Uferstelle, die etwa der glich, an der wir unseren Beobachtungsposten bezogen hatten.  
      Aber die Bootsinsassen schienen nicht die Absicht zu haben, diesen „Hafen" jetzt aufzusuchen.  
      „Vielleicht haben sie ein Netz ausgeworfen, um zu fischen," mutmaßte der Kapitän.  
      Rolf schüttelte den Kopf.  
      Das Kanu der Eingeborenen setzte sich nach einer Weile in Bewegung, bis es hinter dem nächsten Flussknie unseren Blicken entschwand. Wir blieben in unserem Versteck. Es dauerte nicht lange, bis es zurückkam. Rolf zählte die Eingeborenen: jetzt saßen nur noch sieben darin. Ein Mann war also in einiger Entfernung abgesetzt worden.  
      Das Eingeborenenboot kam rasch auf uns zu. Die Malayen, die darin saßen, schienen sich sehr sicher zu fühlen, denn sie beachteten keinerlei Vorsichtsmaßregel. Außer Blasrohren trug jeder noch einen Kris (gefürchtetes Krumm-Messer) bei sich.  
      Was suchten die Eingeborenen hier? Auf Jagd oder auf Fischzug konnten sie nicht sein. Suchten sie etwa uns? Dann mußten wir ihnen signalisiert worden sein! Wer konnte das getan haben? Wer hatte ein Interesse daran, uns zu belästigen oder gar zu vernichten? Mir fiel unbeabsichtigt Henriksen ein, aber ich wies den Gedanken im gleichen Augenblick als absurd zurück. Wir hatten ja kaum ein paar Worte mit ihm gewechselt und hatten ihm nichts zuleide getan!  
      Das Eingeborenenkanu war etwa in unserer Höhe, als einer der Insassen einen Ruf ausstieß. Ich dachte schon, wir wären entdeckt worden, da kam die Antwort mit dem gleichen Ruf vom anderen Ufer her. Ein Malaye trat aus dem Walde und winkte den Männern im Kanu zu.  
      Das Boot holte den Mann vom Ufer ab. Eine aufgeregte Unterhaltung entwickelte sich, von der wir kein Wort verstehen konnten. Schließlich setzte sich das Kanu wieder in Bewegung und fuhr flußabwärts.  
      Für uns hieß es: so schnell wie möglich stromauf fahren, um, wenn die Eingeborenen zurückkehrten, nicht in ihre Hände zu fallen.  
      Zwei Stunden ruderten wir flußaufwärts, ehe wir es wagten, eine kurze Rastpause einzulegen. Wir suchten ein schützendes Gebüsch auf, in dem uns kein Mensch entdecken konnte. Rolf meinte, daß unweit ein Eingeborenendorf liegen müßte, zu dem die Malayen im Kanu gehörten. Deshalb beschlossen wir, erst nach Einbruch der Dunkelheit weiterzufahren. So gut es ging, legten wir uns im Boot zum Schlafen nieder, nachdem wir die Wachen eingeteilt hatten.  
      Als mich Rolf, der die erste Wache übernommen hatte, weckte, erzählte er mir, daß das Eingeborenenkanu zurückgekehrt sei. Das Dorf könne nicht weit von hier entfernt liegen, denn einige Zeit, nachdem das Boot unsere Raststelle passiert hätte, wäre aus der Ferne Geschrei erklungen.  
      Um die gefährliche Nähe des Dorfes hinter uns zu bringen, nahmen wir rasch einen Imbiß ein

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