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Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Titel: Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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kommen doch mit, Herr Balling?"  
      „Glauben Sie etwa, daß ich hier Romane lesen und auf Ihre Rückkehr warten will?! Vielleicht bis zum Jüngsten Tage?!"  
      „Wir müssen Maha mitnehmen, Rolf!"  
      „Das dürfen wir auf keinen Fall vergessen! Pongo kann sofort einen Sampan mieten, zur Jacht fahren und Maha holen. Wir werden uns in der Stadt inzwischen mit Reiseproviant versorgen."  
      Bis zum Nachmittag hatten wir viel zu erledigen. Da wir Bangkok unauffällig verlassen wollten, hatten wir Pongo eine Stelle außerhalb der Stadt angegeben, wo er uns erwarten sollte.  
      Ohne Zwischenfall verließen wir reich beladen die Stadt. Einen Verfolger konnten wir nicht entdecken.  
      „Ich werde ein Stück zurückbleiben, um uns den Rücken freizuhalten," meinte Balling. „Sollte ich jemand entdecken, der uns beobachtet, werde ich ihn für eine Stunde kampfunfähig machen. Es scheint mir besser, daß wir die Stadt verlassen, ohne daß man uns beobachtet."  
      Rolf nickte ihm zu. Balling blieb, durch Buschwerk geschützt, ein Stück hinter uns zurück, während wir weitermarschierten. Die mit Pongo vereinbarte Stelle lag noch ein ganzes Stück entfernt. Von Balling sahen wir bald nichts mehr, hatten aber seinetwegen keine Befürchtungen.  
      Und doch sollten wir schon hier etwas erleben, das uns zeigte, wie gefährlich unser Unternehmen war.  
      Wir waren schon fast einen Kilometer weitergeschritten, als wir hinter uns Schüsse fallen hörten. Sollte Balling in Gefahr sein?  
      Ohne uns lange zu besinnen, warfen wir die schweren Rucksäcke ins Buschwerk und rannten zurück. Als wir die Stelle erreichten, an der Balling stehengeblieben war, war er noch nicht zu sehen, und wir mußten ja annehmen, daß er längst ein Stück weitermarschiert war.  
      Plötzlich deutete Rolf auf den Erdboden. Da lag ein kleiner weißer Elefant, in Figur und Größe wie die Elefanten, die wir von unbekannter Seite erhalten hätten. Wir untersuchten sofort die Fußspuren um den kleinen Elefanten herum und drangen mit vorgehaltener Pistole ins Buschwerk ein.  
      Aber weit und breit war kein Mensch zu sehen. Wir wollten schon umkehren, als ich an den Stamm eines Baumes gebunden einen Menschen sah: Balling! In zwei, drei Sekunden waren wir bei ihm und durchschnitten die Stricke, mit denen er an den Stamm gefesselt war. Wir nahmen ihm vorsichtig den Knebel aus dem Munde, um ihn nicht zu verletzen, denn der Stoffbausch war so groß, daß ein Mensch daran ersticken konnte.  
      Balling war tatsächlich halb betäubt. Wir mußten ihm die Glieder und die Brust massieren, bis er richtig zu sich kam.  
      Rolf behielt dabei die Umgebung ständig im Auge, während ich mich ganz um unseren Reisegefährten bemühte. Einmal zuckte Rolfs Hand hoch, ein Schuß peitschte durch das Buschwerk, aber Rolf hatte den Schatten, der vorüber gehuscht war, nicht getroffen, sonst hätten wir einen Schmerzenslaut hören müssen.  
      Bald hatte sich Balling so weit erholt, daß er uns erzählen konnte, wie er überfallen worden war. Unhörbar hatte sich eine ganze Horde Inder an Balling herangeschlichen. Unser Gefährte glaubte mindestens zehn Stück gezählt zu haben. Zwar war es Balling möglich gewesen noch rasch die Pistole zu ziehen und ein paar Warnungsschüsse abzugeben, aber ehe er dazu kam, sich zu verteidigen, war er schon überwältigt. Die Waffe war ihm aus der Hand geschlagen worden. Alles andere habe sich blitzschnell abgespielt. Ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte, war er schon an den Baumstamm angebunden worden. Nicht gerade sanft hatten zwei Inder ihm die Kiefer auseinander gebogen und einen dicken Knebel in den Mund gestopft.  
      »Können Sie weiter mitkommen?' fragte Rolf.  
      »Ein bißchen langsam, aber es wird schon gehen!"  
      „Wir dürfen unsere Rucksäcke nicht lange ohne Aufsicht lassen, sonst werden sie vielleicht entdeckt und sind verschwunden, wenn wir an die Büsche kommen, in die wir sie geworfen haben."  
      Ballings Pistole hatte Rolf ein Stück vom Baumstamm, an den Balling gebunden gewesen war, gefunden. Die zweite Pistole war ihm nicht abgenommen worden.  
      Wir atmeten erleichtert auf, als wir unsere Rucksäcke wiederfanden. Schnell warfen wir sie über die Schultern und marschierten weiter. Aber wir hatten nicht mit der Tücke der Priester gerechnet.  
      Plötzlich stieß Balling, der hinter Rolf ging, während ich den Schlussmann machte, einen Schrei des

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