Rollentausch

Daumen und Zeigefinger über die Rückseite meiner Oberschenkel. »Böser, böser Fasan.« Seine Lippen pressten sich auf den Bluterguss und hauchten Wärme auf die ohnehin schon empfindliche Stelle.
    »Ist die Haut verletzt?«, fragte ich besorgt.
    Er stocherte ein wenig herum. »Nein, es bildet sich nur ein schöner blauer Fleck. Der verlangt nach Butter.«
    »Da hilft Arnika«, widersprach ich.
    »Nein, auf keinen Fall.« Jake leckte mit seiner Zunge über die empfindliche Stelle. »Meine Kinderfrau nahm dafür nur beste Butter. Und die half immer.«
    Ich hob den Kopf und blinzelte Jake an. Seine legendäre Kinderfrau war auch der Welt beste Konditorin, eine erfahrene Automechanikerin, sie konnte stricken wie der Teufel, kannte alle Quiz-Antworten und hatte höchstwahrscheinlich auch den Ärmelkanal durchschwommen.
    »Aber das ist doch Altweibergeschwätz. Ich habe einen Erste-Hilfe-Kursus gemacht«, protestierte ich.
    Es hatte keinen Zweck. Jake war bereits auf dem Weg in die Küche und hantierte im Kühlschrank. Wenig später kam er mit einem Stück Butter zurück.
    »Wie groß ist die Beule?«, fragte ich.
    »Och, nicht so groß.« Mit zwei Fingern quetschte er ein Stückchen Fett ab und rieb es liebevoll mit immer größeren Kreisen in meine Haut.
    »Ich dachte, sie sei nicht so groß?« Seine Fingerspitzen strichen über meine Pokerbe. Auf meinen Schenkeln bildete sich eine Gänsehaut. »Jake!« Ein einzelner Finger unterwanderte den Gummizug meines Tangas. Ich merkte, wie ich langsam feucht wurde.
    »Ich wollte nur sichergehen. Ich dachte, ein Kuss könnte zur Heilung beitragen.«
    Aber sein Kuss landete nicht einmal in der Nähe meiner Verletzung, sondern auf meiner saftigen Pobacke.
    »Hör auf damit.« Ich versuchte, meine Hüfte von ihm wegzuzerren, aber er schmiegte sich einfach weiter an meinen Oberschenkel.
    »Verdammt noch mal, Luce. Ich liebe es einfach, wie dein Arsch wackelt.« Er patschte auf meinen Po, um die Vorstellung zu wiederholen. »Ich könnte glatt ...« Er biss und knabberte an meiner Haut. Ich wurde noch geiler. »Ich könnte glatt ...«
    Ich erinnerte mich daran, wie hart er war, als er mich gegen das Vogelhaus gepresst hatte. Sein Atem kitzelte. Jede zarte Berührung seiner Lippen ließ meine Körperhärchen zu Berge stehen. Ich wippte automatisch im Takt eines simulierten Geschlechtsverkehrs. Meine Brustwarzen scheuerten über den harten Teppichboden. Okay. Mich dürstete genauso wie ihn nach dieser Art des unberechenbaren Sex. Sex, der mich wie ein Schiff im Sturm rüttelte, der heiß, klebrig und zermalmend war. Der mich ermattet und nach Luft schnappend zurückließ.
    Seine Zunge tupfte ins Tal zwischen meinen Backen, und ein erotischer Schauder lief über meinen Rücken: Sofort, heftig, erregend. Es verschlug mir den Atem, sodass ich heftig nach Luft ringen musste.
    »Lllecker!«
    Seine Zunge tänzelte um meine runzlige Rosette. Wir hatten darüber gesprochen, das einmal auszuprobieren, aber uns bisher noch nicht getraut. Mehr Schauder zitterten über meine Schenkel. Die tupfenden flüchtigen Berührungen waren unglaublich, schmerzhaft süß und eine grenzwertig kitzlige Erfahrung. Ich wollte nicht, dass er aufhörte. Ich wollte, dass er mutiger würde und etwas weiter ginge, um das Tabu eindeutiger zu brechen.
    »Fee, fi«, fing er wieder an. Ich hörte Kleidungsstücke rascheln, dann landete sein T-Shirt über meinem Kopf auf der Treppe. »Ich werde es dir in deinem sexy Po besorgen.«
    »Oh, nein.« Ich versuchte, mich hinzusetzen, aber Jake war gleich hinter mir.
    »Oh, doch«, sagte er und rutschte mit seinem nackten Brustkorb an der Rückseite meiner Schenkel entlang.
    Wir hatten auch darüber gesprochen, aber ... »Jake, es wird wehtun ...«
    »Entspanne dich, Miss Lucy. Es wird nicht wehtun. Du bist in guten Händen.«
    Das war Jakes Code für »Damit habe ich Erfahrung, Zuckerpflaume.« Er nahm ein weiteres Stückchen Butter und strich es diesmal in den schattigen Einschnitt zwischen meinen Pobacken. Eine weitere großzügige Butterflocke schmierte er um meine runzlige Rosenknospe und brachte mich damit zum Stöhnen. Es gab Gründe, warum diese Gegend tabu war, aber ich konnte allmählich die Leute verstehen, die sie trotzdem unbekümmert erforschten. Ich fühlte mich unglaublich gut, unfassbar gut. So gut, dass ich zwar gegen den Treppenbelag zitterte, aber zugleich so entspannt war, dass Jake mit einer Fingerspitze in mich gleiten konnte.
    Der verruchte Eindringling