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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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kommt Jim die Treppe hochgeschlendert. Er hält die Armbrust in der einen, einen noch blutigen Pflock in der anderen Hand.
    Er bemerkt, dass alle ihn anstarren. »Was denn? Ich fand’s scheiße, wie der Kerl mich die Nächte im Refugium herumgeschubst hat. Okay, ich habe halt meinen Stolz, ich geb’s zu – auch wenn ihr das schlimm findet.« Am Kopf der Treppe angelangt, macht er die Armbrust schussbereit und visiert Wallace und Jacob an. »Soll ich die beiden anderen auch erledigen?«
    »Nein«, sagt Shane. »Hier hat es genug Tote für einen Tag gegeben.«
    »Wohl noch nicht ganz.« Regina hat sich neben Travis gehockt, der zusammengesackt auf der Seite liegt. »Ich fürchte, unser kleiner Freund hier wird’s nicht schaffen. Er ist zu jung und zu schwach, um den Tod seines Blutvaters zu überleben.«
    »Außer …« Monroe hebt den Blick und schaut mich aus dunklen Augen an, dann wandert sein Blick hinüber zu Lori. Sie sitzt immer noch zusammengekauert in ihrer Ecke.
    Ich mache einen Schritt nach vorn. »Gibt es etwas, was wir tun können, um ihn zu retten? Dann sollten wir es zumindest versuchen.«
    Jim kichert los. »Du wirst deine Meinung bestimmt ändern, wenn du hörst, wie.«
    Ich blicke zu Travis hinüber, der nach Luft schnappt wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Ich weiß, was es ist.« Ich schließe die Augen. »Ich mach’s.«
    Sekundenlang herrscht völlige Stille im Zimmer. Dann sagt Regina: »Ist dir wirklich klar, dass es weder um einen Smoothie noch um eine Fußmassage geht?«
    »Ja, das ist mir klar.« Ich suche Shanes Blick. »Ich hätte aber nichts dagegen, wenn das die Belohnung wäre.«
    »Ciara, bist du sicher, dass du das tun willst?« Shane kommt zu mir herüber. »Das ist immerhin der Typ, der versucht hat, dich umzubringen.«
    »Dafür konnte er nichts. Und jetzt ist er einer von uns.«
    Im Kopf spule ich zurück und höre mich die Worte ein zweites Mal sagen: einer von uns . Bin ich denn eine von uns? Es dürfte jetzt acht Jahre her sein, dass ich das letzte Mal zu jemandem gehört habe und es ein Uns für mich gab.
    »Unter einer Bedingung allerdings«, wende ich mich an Shane. »Du musst es sein, der mich … du weißt schon.«
    Shane nimmt mich bei der Hand. »Wir gehen hoch in Davids Schlafzimmer.« Er blickt zu Travis hinüber. »Jemand von euch bringt ihn hoch. Beeilt euch!«
    »Ich kümmere mich darum«, bietet Jim an.
    »Du – nein!« Ich hebe abwehrend die Hand. »Ich und entspannt in deiner Gegenwart – unmöglich.« Ich schaue zu Monroe hinüber, ohne seinem Blick zu begegnen. »Bitte.«

30
    Inside Out
    »Licht an oder aus?«, fragt Shane.
    Statt zu antworten, ziehe ich an der Schnur der Lampe, die gleich über Davids Bett an der Wand hängt. Der Rauchglas-Schirm sorgt für gedämpftes Licht.
    Shane tauscht eines der Kopfkissen durch ein zusammengefaltetes dunkelbraunes Handtuch aus. »Um Travis zu retten, müssen wir schnell an Blut kommen. Ich nehme mir also den Hals vor. Ist das okay für dich?«
    »Ist das denn ungefährlich?«
    »Klar.« Shane berührt meine Kehle. »Ich punktiere die äußere Drosselvene. Sie ist relativ dünn, verläuft oberflächlich, also direkt unter der Haut. Es wird nicht sehr wehtun, ich versprech’s. Da sind keine Muskeln, durch die ich hindurchmüsste. Es wird keinerlei Probleme geben, solange du schön still liegen bleibst.«
    Ich nicke und hoffe, dass ich nicht ohnmächtig werde. Ich lege mich auf meine rechte Seite, den Rücken zur Bettmitte gewandt. »Gideon wollte mich auch in den Hals beißen. Aber da hab ich gestanden, nicht gelegen.«
    »Ach, echt?« Shane streckt sich mit dem Gesicht zu mir ebenfalls auf dem Bett aus. »Interessant.«
    »Warum?«
    »Ich erklär’s dir später. Bist du dir immer noch sicher, dass du das hier durchziehen willst?«, fragt er noch einmal.
    Ohne die Schwerkraft, die es im Brustkorb hält, ist mir das Herz doch glatt bis in den Hals gerutscht. »Nein. Aber ich wäre echt ein Miststück, wenn ich jetzt kneifen würde.« Ich berühre seinen Mund. »Und du, wirst du in der Lage sein … du weißt schon?«
    »Loszulegen? Klar. Fangzähne sind wie Husten – sie können unabsichtlich hervorkommen sowie absichtlich.« Er öffnet den Mund, und da sind sie. Ich zucke zurück, ein paar Millimeter nur, und stoße gegen Travis, den Monroe gerade neben mir aufs Bett gelegt hat.
    »Hab keine Angst.« Mit dem Finger hebt Shane mein Kinn. »Atme einfach tief ein und aus, ganz langsam, und schau mir in die

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