Romana Exklusiv 0172
zu sprechen?“, fragte Angelos mit einem vorwurfsvollen Unterton.
„Du empfindest nichts für mich“, entgegnete sie ausdruckslos.
„Du scheinst dir da sehr sicher zu sein …“
„Sei doch realistisch, Angelos. Die Steine an diesem Strand haben mehr Gefühle als du!“, unterbrach sie ihn zynisch und ging dann einfach weiter. „Und warum solltest du ein schlechtes Gewissen haben, weil du mich ausgenutzt hast, wenn ich auch vorhatte, dich auszunutzen? Schließlich bin ich nicht bis über beide Ohren in dich verliebt!“ Sie machte eine Pause, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, und lachte schrill. „Ich habe dich nur geheiratet, weil es mir in den Kram passte. Ich brauchte nämlich einen Ehemann für sechs Monate …“
Eine ganze Weile hörte man nur das leise Geräusch der Wellen, die an den Strand schlugen.
„Wovon, zum Teufel, redest du?“, unterbrach Angelos schließlich das Schweigen.
Maxie wirbelte herum. „Vom Testament meiner Patentante. Sie war eine wohlhabende Frau, aber ohne Heiratsurkunde kann ich keinen Anspruch auf meinen Anteil an ihrem Besitz erheben. Ich wollte nur mein Geld, nicht deins.“
Er wirkte wie versteinert und sah sie durchdringend an. „Das ist ein Witz, oder?“
Heftig schüttelte sie den Kopf. Sie war so angespannt, dass sie kaum sprechen konnte. Und er wirkte in dem gleißenden Sonnenlicht aschfahl.
„Dir ist doch klar, dass ich dich am liebsten umbringen würde, wenn das stimmt, oder?“, fragte er mühsam beherrscht.
„Ich wüsste nicht, warum“, erwiderte sie betont lässig. „Diese Ehe war für dich nicht wirklicher als für mich. Es war die einzige Möglichkeit für dich, mich ins Bett zu bekommen.“ Er sah aus, als hätte sie ihn geschlagen, doch sie zwang sich weiterzusprechen. „Und dir war klar, dass es vorbei ist, sobald du dich zu langweilen beginnst. Deswegen habe ich beschlossen, auch offen zu dir zu sein.“
Maxie wandte sich ab und ging durch den Garten zum Haus, ohne etwas wahrzunehmen. Sie zitterte am ganzen Körper. Jetzt würde Angelos sie nicht mehr bemitleiden und sich ihr überlegen fühlen. Jetzt würde er sich von ihr trennen, und sie würde ihn nie wieder sehen … und den Rest ihres Lebens in Armut verbringen und sich vor Sehnsucht nach einem Mann verzehren, den sie nicht haben konnte und nicht einmal begehren durfte.
„Maxie?“
Maxie drehte sich um. Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, dass Angelos ihr gefolgt war. Unvermittelt zog er sie an sich und funkelte sie an. „Du hättest daran denken müssen, dass ich mich vielleicht noch nicht langweile, pethi mou!“
„Aber …“
Der Kuss, der sie zum Verstummen brachte, dauerte so lange, bis sie das Schlafzimmer erreicht hatten. Maxie war erregt und entsetzt zugleich. Nachdem Angelos sie aufs Bett gelegt und sich von ihr gelöst hatte, sagte sie stockend: „A… aber du willst mich doch nicht mehr. Ich bin für dich nur ein Fantasiegebilde …“
Er war gerade dabei, sich auszuziehen, und blickte finster auf sie herab. „Aber dass du ein cleveres Köpfchen und eine scharfe Zunge hast, habe ich mir nicht eingebildet, oder?“
„Was machst du da?“, fragte sie entsetzt.
„Das, was ich heute Morgen hätte tun sollen, als du mich so zaghaft gestreichelt hast.“ Ungläubig betrachtete er sie. „Wie bin ich bloß auf die Idee gekommen, dass du verlegen sein könntest? Unter deinem engelsgleichen, perfekten Gesicht bist du so hart wie Teflon!“
Es schmeichelte ihr, für so hart gehalten zu werden. Und genauso wenig machte es ihr etwas aus, zu hören, dass sie ein cleveres Köpfchen und eine scharfe Zunge hatte. Sie kannte Angelos gut genug, um zu wissen, dass sie seit der vergangenen Nacht beträchtlich in seiner Wertschätzung gestiegen war. Ihr kam sogar der Gedanke, dass Angelos eine Herausforderung sofort annahm, und dabei wurde ihr einiges klar. Regungslos saß sie da.
„Warum bist du so still?“, erkundigte er sich argwöhnisch.
Maxie lächelte verführerisch, ohne sich dessen bewusst zu sein. „Ich nehme an, dass wir uns erst mal nicht scheiden lassen …?“
„ Theos … Wir haben gestern erst geheiratet!“
Der verlangende Ausdruck in seinen Augen ließ sie erröten. Angelos begehrte sie immer noch. Er schien sie immer noch so sehr zu begehren wie vorher. Als er dann die Lippen auf ihre presste, verriet sie sich durch ihre Leidenschaft. Sie schob eine Hand in sein Haar und umfasste mit der anderen seine Wange. Das Bedürfnis, ihn zu berühren, ihn in
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