Romana Exklusiv 0172
um.
Sogleich sprang Davina auf, zog sich rasch den Bademantel über und eilte ums Bett herum.
„Da liegen Scherben!“, warnte er sie gereizt. „Bleib, wo du bist, und ruf Rodriguez.“
„Es ist beinah ein Uhr“, erwiderte sie ruhig. „Wir brauchen Rodriguez nicht zu stören.“
In der Küche fand sie einen Handfeger und ein Kehrblech. Als sie zurückkam, brannte die Nachttischlampe. Im gedämpften Schein des Lichts betrachtete Davina sekundenlang Ruys schmerzverzerrte Miene. Dann hob sie die Tablettenschachtel auf und versuchte, die Aufschrift zu entziffern, ehe sie sie wieder auf den Nachttisch legte.
„Es sind Schmerztabletten, weil die Narbe immer noch wehtut“, erklärte er kurz angebunden.
Sie erinnerte sich, dass ihre Schwiegermutter ihr erzählt hatte, die Wunde sei nicht gut verheilt und Dr. Gonzales, der Arzt, hätte Ruy einen Salbe gegen die Schmerzen gegeben. Dass er momentan Schmerzen hatte, war Davina klar. Nachdem sie die Glassplitter zusammengefegt und das Wasser aufgewischt hatte, machte sie ihm in der Küche eine Tasse heiße Milch.
„Was ist das?“, fragte er spöttisch, als sie ihm die Tasse reichte. „Gefällt es dir plötzlich, Krankenschwester zu spielen?“
„Das hilft dir einzuschlafen“, antwortete sie ruhig. „Ich kann nicht schlafen, wenn du wach im Bett liegst.“
„Damit willst du wohl andeuten, wenn ich ein rücksichtsvoller Mensch wäre, würden wir getrennte Zimmer haben, stimmt’s?“ Er sah sie so zornig an, dass sie sich verblüfft fragte, warum. Hatte sich Carmelita etwa geweigert, mit ihm in einem Bett zu schlafen? „Das werde ich nicht tun, Davina. Du bleibst hier, Ende der Diskussion. Wohin willst du?“, fragte er scharf, als sie ins Badezimmer ging.
„Ich hole die Salbe für die Narbe“, erklärte sie betont gleichgültig. Hoffentlich merkte er nicht, welche Gefühle der Gedanke in ihr auslöste, seinen Körper zu berühren. Seine verbitterte Miene und sein hasserfüllter Blick irritierten sie jedoch. Hasste er sie wirklich so sehr, dass er es nicht ertrug, sich von ihr diesen kleinen Dienst erweisen zu lassen?
Sie fand sogleich, was sie suchte. Ruy protestierte und behauptete, er brauche die Salbe nicht. Aber Davina wusste es besser.
„Du liebe Zeit, wenn du es unbedingt willst, dann mach schon“, stieß er schließlich hervor und knipste die Lampe aus, ehe Davina die Decke wegzog.
Es war für sie kein Problem, die Narbe auch ohne Licht zu entdecken. Ihre Finger zitterten, während sie die Salbe auf seine Haut auftrug, die sich heiß anfühlte. Sie konnte nur mit Mühe der Versuchung widerstehen, ihn zärtlich und liebevoll zu streicheln. Sein Bauch war so flach und fest wie immer. Ruy zeigte keinerlei Reaktion. Sie befürchtete schon, nicht nur seine Beine seien gelähmt, sondern die ganze untere Hälfte seines Körpers. Doch plötzlich stieß er sie weg.
„Warum zitterst du so? Ekelst du dich vor meinem entstellten Körper? Stellst du dir vor, wie schlimm meine Verletzung ist, obwohl du die Narbe nicht sehen kannst?“ Er deckte sich wieder zu.
„Ich ekle mich überhaupt nicht“, entgegnete sie sanft.
„Du lügst. Dein Blick hat dich verraten.“
Langsam und sehr entschlossen zog Davina die Decke zurück, bis die lange Narbe im Mondlicht deutlich zu erkennen war. Dann senkte sie den Kopf und fuhr behutsam mit den Lippen darüber, bis Ruy sie an den Schultern packte und hochzog.
„Was soll das? Willst du mich noch mehr demütigen?“ Er stieß sie so brutal von sich, dass sie stolperte und halb auf das Bett fiel. Dabei öffnete sich ihr Bademantel. Sie spürte, dass Ruy den Atem anhielt und sich versteifte. Dann streckte er die Hand aus und streichelte ihre nackten Brüste, während Davina der Mund trocken wurde. Ruys Miene wirkte seltsam gequält.
Davina hätte sich zurückziehen können. Sie tat es jedoch nicht. Sekundenlang herrschte Schweigen, Schließlich stöhnte Ruy auf und zog sie zu sich hinunter. Er barg das Gesicht in ihrem seidenweichen, langen Haar und presste die Lippen auf den heftig pochenden Puls an ihrem Hals, ehe er Davina wild und ungestüm küsste.
Die Vergangenheit und Carmelita waren vergessen. Davina legte ihm die Arme um den Rücken, klammerte sich an ihn und erwiderte seine Küsse genauso ungestüm. Auf einmal spürte sie die leidenschaftliche Reaktion seines Körpers.
„Du hast mich beinah wahnsinnig gemacht“, sagte er leise, während er ihre Brüste umfasste. „Man hat mir unendlich viel genommen,
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