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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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wehmütig. „Ich hätte gern noch ein Kind, aber ich bezweifle, dass es dazu kommen wird. Ruy hat mir schon erklärt, ich könne nie Carmelitas Platz einnehmen …“
    „Wieso wollen Sie das denn? Sie haben doch Ihren eigenen Platz“, unterbrach der Arzt sie heftig. „Sie dürfen sich von Ruys Depressionen nicht anstecken lassen. Hat er mit Ihnen über den Unfall geredet?“
    Davina schüttelte den Kopf.
    „Okay, dann können Sie auch nicht wissen, was ich von der ganzen Sache halte. Ich glaube, seine Lähmung ist psychosomatisch bedingt. Das meiste spielt sich in seinem Kopf ab, dadurch konnte es überhaupt zu der Behinderung kommen.“
    Sie blickte ihn erstaunt an. „Heißt das, er ist nicht wirklich gelähmt?“
    Dr. Gonzales zuckte die Schultern. „Wer weiß das schon genau? Organisch ist alles in Ordnung, die Wirbelsäule ist unversehrt, nur die Muskeln waren verletzt. Bei Ruy könnte so etwas wie eine seelische Blockade vorliegen. Er scheint sich zu weigern, zu akzeptieren, dass er keine schlimmen Verletzungen davongetragen hat. Der Unfall hat einen Schock ausgelöst. Vielleicht kann ein ähnlicher Schock oder eine andere traumatische Erfahrung die Blockade wieder lösen.“
    „Haben Sie mit Ruy darüber gesprochen?“
    „Ja. Er will es mir aber nicht glauben. Das ist eine ganz normale Reaktion. Er ist sehr stolz und will nichts davon wissen, dass er vielleicht seelisch leidet. Verzeihen Sie mir die Offenheit, Ruy hat viel zu verkraften gehabt. Er hatte die Frau, die er liebt, und sein Kind verloren.“
    Plötzlich begriff Davina, dass er von ihr redete. Der Arzt glaubte, sie sei für seinen Zustand verantwortlich, weil sie ihn verlassen hatte!
    „Ruy ist zu stolz. Niemals würde er zugeben, wie sehr er Sie und sein Kind vermisst hat. Er musste andere Mittel und Wege finden, Sie zur Rückkehr zu bewegen“, fügte Dr. Gonzales hinzu.
    Als Davina ihn sprachlos ansah, lächelte er. „Sie glauben mir nicht, das merke ich. Denken Sie einmal darüber nach. Es hat doch funktioniert, oder? Ruy hat Sie, ohne dass er sich dessen bewusst ist und ohne dass es jemand durchschaut hat, gerufen. Und jetzt sind Sie hier.“
    „Jede Frau an meiner Stelle hätte so reagiert“, wandte Davina hilflos ein. Hatte der Arzt wirklich Recht? Hatte Ruy sich gewünscht, sie würde zurückkommen?
    „Nein, nicht jede“, entgegnete er. „Nur eine ganz besondere Frau tut so etwas. Eine, die eingesehen hat, dass ihr Mann sie immer noch braucht.“
    „Wenn es stimmt, was Sie sagen, müsste Ruy ja wieder gesund werden“, erwiderte sie.
    Lächelnd schüttelte der Arzt den Kopf. „So einfach ist es leider nicht. Klar ist nur, dass das Bewusstsein den Körper stark beeinflussen und vieles wieder rückgängig machen kann. Man kann es jedoch nicht einfach auffordern, Störungen des Körpers aufzulösen. Man kann nur die Umstände ändern und hoffen, dass es eine positive Wirkung hat. Aber vielleicht reagiert Ruy nicht auf die veränderte Situation, oder er hat Angst, Sie würden ihn am Ende wieder verlassen. Möglicherweise sitzt die Überzeugung, Sie würden nur bei ihm bleiben, solange er hilflos und behindert ist, zu tief in ihm fest.“
    „Und was hat es mit diesem Schock oder der traumatischen Erfahrung auf sich, die Sie erwähnt haben?“, fragte Davina. Sie hielt es für sinnlos, dem älteren Mann klarzumachen, dass sie nicht für Ruys Behinderung verantwortlich sein konnte, weil er sie gar nicht liebte. Das würde ihr der Arzt sowieso nicht glauben.
    „Ah ja. Das ist sehr problematisch, ich möchte es nicht empfehlen. Es würde bedeuten, Ruy müsste noch einmal so einer gefährlichen Situation ausgesetzt sein.“ Er zuckte die Schultern und verzog das Gesicht. „Niemand kann vorhersagen, ob es Erfolg hätte.“
    Bei Amnesie funktioniert es manchmal, überlegte Davina. Doch für Ruy wäre es viel zu riskant, sich noch einmal dem Angriff eines Stiers auszusetzen.
    Als Dr. Gonzales wenige Minuten später Ruy untersuchen wollte, verzichtete sie darauf, ihn zu begleiten. Ihr war klar, dass Ruy ihre Anwesenheit dabei nicht wünschte.
    Niemals würde sie verstehen, warum Carmelita Ruy verlassen und einen anderen Mann geheiratet hatte. Aber vielleicht hatte es ihr Stolz wirklich nicht zugelassen, sich damit abzufinden, dass Jamie erbberechtigt war. Ruys Unfall hatte sie möglicherweise nur als Vorwand benutzt, um die Beziehung beenden zu können. Carmelita hatte Ruy nie geliebt, obwohl sie es immer behauptet hatte, dessen war

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