Romana Exklusiv 0197
Liebling!“, rief sie und verstand plötzlich, was in ihm vorgegangen war. „Warst du danach nur deshalb so distanziert und kühl, weil du versucht hast, gegen deine Gefühle anzukämpfen?“
Enrico schenkte ihr einen zärtlichen Blick. „Ich mag es, wenn du mich Liebling nennst.“ Er küsste sie wieder. „Verzeih mir, falls ich dir jemals wehtun sollte“, bat er sie atemlos und schien gar nicht aufhören zu wollen, sie zu küssen.
Als sie wieder Luft holen konnte, erwiderte sie leise: „Ich glaube nicht, dass du mich verletzen würdest. Jedenfalls kann ich es mir nicht vorstellen, du liebst mich doch.“
Erneut verschloss er ihren Mund mit seinem, und seine Küsse wurden leidenschaftlicher und fordernder. Aber plötzlich zog er sich zurück. Lysan schaute ihn fragend an.
„Mein Liebes, ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du mir gehörst, und ich kann mein Verlangen kaum noch beherrschen. Aber gleichzeitig möchte ich dich beschützen und in jeder Hinsicht Rücksicht auf dich nehmen. Du bist mir wichtiger als alles andere.“
„Oh! Das hört sich gut an!“ Lysan strahlte vor Freude.
Enrico konnte den Blick nicht von ihr wenden, er betrachtete sie fasziniert. „Ich habe das bestimmte Gefühl, dass mir das Leben jetzt nie wieder trostlos und sinnlos vorkommen wird“, sagte er langsam und nachdenklich.
Sie bekam Herzklopfen. Wollte er etwa andeuten, dass er an eine gemeinsame Zukunft mit ihr dachte? „War es das denn bisher?“
„Vielleicht sollte ich es anders ausdrücken und erklären. Nach meiner Rückkehr aus England war ich ziemlich verzweifelt. Meine Gedanken drehten sich nur noch um dich, du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen, egal, wie sehr ich mich bemühte. Die Arbeit, in die ich mich früher mit Begeisterung gestürzt hatte, bedeutete mir nichts mehr. Irgendwann nahm ich mir vor, mir durch meine Liebe zu dir nicht das Leben zerstören zu lassen, und ging eine Woche lang jeden Abend aus – und wenn ich nach Hause kam, war alles noch viel schlimmer. Ich war noch verzweifelter, und das Ausgehen langweilte mich.“
„O Enrico!“ Lysan empfand Mitleid mit ihm. Offenbar hatte er wirklich sehr gelitten. Sie wollte ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange geben, als ihr plötzlich etwas einfiel. Ihr wurde ganz übel.
„Was hast du?“, fragte Enrico sogleich. „Du strahlst nicht mehr vor Freude, sondern wirkst besorgt oder beunruhigt. Sag mir, was los ist“, forderte er sie auf.
„Hast du dich auch mit Ondina Alvarez gelangweilt?“ Eigentlich hatte sie es gar nicht aussprechen wollen, doch die Worte rutschten heraus, ehe sie sie zurückhalten konnte. Aber noch schlimmer war, dass sie auf einmal eine innere Kälte empfand, weil er ihr etwas vorgespielt hatte.
„Du bist ja eifersüchtig!“ Seine Stimme klang triumphierend und nicht so, als wäre er soeben beim Lügen ertappt worden.
„Du bildest dir wohl ein, es sei dein Vorrecht, eifersüchtig zu sein“, erwiderte Lysan kühl.
„O mein Liebling, mein kleiner Liebling! Ich wusste es ja! Eine innere Stimme hat mich gewarnt, erst all deine Zweifel und Bedenken auszuräumen, ehe ich …“ Er verstummte, denn er spürte, wie sie sich in seinen Armen versteifte. „Kleines, tu mir das bitte nicht an“, flüsterte er sanft. „Es ist doch ganz normal, dass ich Freundinnen gehabt habe, oder?“
„Ja, natürlich“, antwortete sie sogleich und ärgerte sich über sich selbst. Sie wollte gar nicht eifersüchtig sein und ihm etwas vorwerfen, und sie hasste sich beinah selbst, weil es doch wieder passiert war.
„Versteh mich, Kleines“, drängte er. „Ich habe einige Affären gehabt. Weshalb auch nicht? Ich bin mir jedoch immer der Verantwortung bewusst gewesen und habe nie leichtfertig gehandelt. Seit ich dich kenne, hat es keine andere Frau mehr in meinem Leben gegeben.“
Das hätte er nicht sagen dürfen! Lysan wurde wütend. „Erspar mir deine Lügen!“, fuhr sie ihn zornig an und wollte aufstehen und davonstürmen. Doch Enrico hielt sie fest, obwohl sie sich heftig sträubte.
Er fluchte leise vor sich hin, ohne sie loszulassen. „Verdammt! Habe ich dir schon gesagt, wie unberechenbar und temperamentvoll du bist? Hör auf, dich zu wehren, und hör
mir endlich zu!“
„Warum sollte ich?“, fragte sie ärgerlich.
„Weil ich dich wahnsinnig liebe! Und da ich jetzt weiß, dass du mich auch liebst, werde ich nicht zulassen, dass deine dumme Eifersucht unserer Beziehung im Weg steht!“
„Dumme
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