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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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.I.
Palast des Reichsverwesers
und
Charisianische Botschaft,
Siddar-Stadt,
Republik Siddarmark
    Der Donnerhall von Salutschüssen, die oben auf den Festungszinnen abgegeben wurden, verschluckte die Fanfarenstöße. Sie waren das Willkommen für den hochgewachsenen jungen Mann, der die Gangway betrat. Der Jubelschrei der Menschenmenge kam wie aus einer Kehle, und ganze Schwärme von Seevögeln und Wyvern störte der plötzliche Lärm auf. Sie kreisten über dem Hafenbecken, in dem dicht an dicht Schiffe vor Anker lagen. Manche der Seevögel stürzten sich zwischen Masten und Takelage hindurch den Wellen entgegen, nur um gleich wieder Höhe zu gewinnen.
    Der Jubel an Land schien kein Ende nehmen zu wollen. Die Menschen, die sich am Hafen von Siddar-Stadt versammelt hatten, drängten sich der Absperrkette siddarmarkianischer Pikeniere entgegen. Deren Aufgabe war es, die Fläche am Fuß der Gangway freizuhalten. Zu behaupten, jeden Einwohner der Hauptstadt reiße Cayleb Ahrmahks Ankunft in diesen Freudentaumel, wäre albern gewesen. Aber Buhrufe oder Abschätziges war nur äußerst selten zu hören, was durchaus verständlich war. Obwohl der harte Winter vorbei war, gab es viele ausgezehrte Gesichter in der Menge. Die eisige Luft an diesem Tag war als Echo der beißenden Winterkälte Erinnerung genug an die Schrecken des vergangenen Winters. Was hatten die Siddarmarkianer in den letzten Monaten nicht alles erdulden müssen! Hinter HMS Kaiserin von Charis konnte man charisianische Handelsgaleonen vor Anker liegen sehen. Wer am Kai stand und jubelte, wusste eines sehr genau: Diese Galeonen und all ihre Vorgänger hatten die durchlittenen Schrecken gemildert und für so manchen den Unterschied zwischen Leben und Tod ausgemacht.
    Reichsverweser Greyghor ging Cayleb entgegen, kaum dass dieser den Fuß auf das Pflaster des Piers setzte. Stohnar wollte sich verneigen. Cayleb aber legte ihm die Hand auf die Schulter und ließ ihn so mitten in der Bewegung innehalten. Der Jubel wurde noch lauter, so laut, dass keiner der beiden Männer sein eigenes Wort hätte verstehen können, geschweige denn den Gruß des Gegenübers. Doch dann schüttelte der Kaiser lächelnd den Kopf, und noch einmal schwoll der Jubel an. Immer schon war es Tradition in der Republik gewesen, dass der Reichsverweser vor keinem weltlichen Herrscher das Haupt neigte. Jeder hier am Hafen aber verstand sofort, was Greyghor Stohnar dazu bewogen hatte, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen: Charis’ Galeonen, beladen mit Lebensmitteln, waren Erklärung genug. Caylebs Reaktion nahm die Menge nun noch mehr für ihn ein.
    Ein Händeschütteln und ein Nicken war die wechselseitige Begrüßung von Kaiser und Reichsverweser. Dann trat Stohnar neben seinen Gast und deutete auf die Kutschen, die bereitstanden. Ein kurzer Blickwechsel mit dem hochgewachsenen Offizier der Kaiserlichen Garde, der dicht neben dem Kaiser stand, genügte. Der Mann mit den bemerkenswerten Saphiraugen hatte die unauffällige Überprüfung der Kutschen durch ein Dutzend Kaiserlicher Leibgardisten überwacht und nickte nun zustimmend. Zhaspahr Clyntahns Welle von ›Rakurai‹-Attentaten war zwar mittlerweile abgeklungen, aber hatte viele Opfer gefordert. Deswegen blieben Sicherheitsmaßnahmen angezeigt, die bis dato undenkbar gewesen wären: Man überprüfte mit handverlesenen Leuten lieber alles doppelt und dreifach und suchte selbst an den unmöglichsten Stellen nach versteckten Sprengladungen. Sogar unter jede der Kutschen war einer der Gardisten gekrochen, um sich zu vergewissern, dass den wachsamen Augen der siddarmarkianischen Soldaten nichts entgangen war. Der blauäugige Kaiserliche Gardist legte zum Salut die Faust an seinen geschwärzten Brustpanzer und ließ seinen Kaiser, dessen Gastgeber und beider Gefolge einsteigen. Die Kutschen brachten ihre Passagiere zum Regierungssitz. Die Straßen, durch die sie fuhren, waren von wachsamen Pikenieren und unablässig jubelnden Bürgern gesäumt.
    »Ein wahrhaft beeindruckender Empfang, Mein Lord«, sagte Cayleb Ahrmahk, während er Seite an Seite mit Greyghor Stohnar den gefliesten Gang entlangschritt.
    »Ein Empfang, wie Ihr ihn Euch verdient habt, Euer Majestät. Ohne Charis’ Hilfe wären viele der jubelnden Menschen dort draußen längst tot oder so entkräftet, dass ihr Tod nur noch eine Frage der Zeit wäre. Ich werde uns beiden die Peinlichkeit ersparen, mich erneut bei Euch zu bedanken. Ihr habt ja in Euren Schreiben bereits zum

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