Romana Exklusiv 0224
mit einem Schulterzucken ab. „Was zwischen uns war, ist Vergangenheit. Zu deinem Glück bin ich bereit zu vergessen, was du getan hast.“
Lauranne traute ihren Ohren kaum. Vergessen? Hatte ihre Ehe ihn so wenig interessiert, dass er vergessen konnte? Bildete er sich tatsächlich ein, sie würde je vergessen? Hatte er wirklich keine Ahnung, was er angerichtet hatte? Wie sehr sie seinetwegen gelitten hatte? Ein Teil von ihr war stolz, dass sie trotz seiner Niedertracht überlebt hatte, und ein Teil von ihr wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen und hätte ihm das unverschämt gut aussehende Gesicht zerkratzt, um wenigstens eine leichte Reaktion auszulösen.
„Du bist mein Ehemann, und trotzdem hast du versucht, mich zu zerstören“, sagte sie leise. „Du hast ein Gelübde abgelegt, Alexander. Versprechungen gemacht. Aber nichts davon hat dir etwas bedeutet, oder? Du bist im höchsten Maß skrupellos, und an diese Tatsache werde ich mich jeden Tag meines Lebens erinnern.“
Ihre Blicke begegneten sich.
„Du hast mich geärgert.“
Eine simple Feststellung, um Grausamkeit zu rechtfertigen. Er ist durch und durch Grieche, überlegte sie hilflos. Sein sonst so messerscharfer Verstand wird von überwältigender Rachsucht ausgeschaltet.
Alexander kam auf sie zu. Angesichts der unverhohlenen Sinnlichkeit in seinem Blick war sie wie gelähmt, doch ihr verräterischer Körper signalisierte unmissverständlich Verlangen. Hitze breitete sich in ihr aus und drohte sie zu verzehren. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die traurige Wahrheit zu akzeptieren: Obwohl sie ihn verabscheute, begehrte sie ihn mit jeder Faser ihres Herzens. Wie konnte sie nur?
Wie konnte ihr Körper noch immer auf diesen Mann reagieren, wenn die Vernunft ihr doch befahl, nichts zu empfinden und zu fliehen? Es war jedoch unmöglich, Alexander Volakis so nahe zu sein und dabei nichts zu spüren. Sie war nach wie vor empfänglich für seine berauschende erotische Ausstrahlung.
Energisch ermahnte sie sich, dass sie vielleicht außerstande sein mochte, ihre Reaktionen auf ihn zu kontrollieren, aber dennoch sehr wohl ihre Handlungen steuern konnte, und sie war zu intelligent, um sich von Gefühlen leiten zu lassen.
Entschlossen, ihre eigene Schwäche zu überwinden, ballte Lauranne die Hände zu Fäusten. „Verschwinde, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe.“
Das spöttische Glitzern seiner Augen zeigte, was er von ihrer Drohung hielt. Ihr „Sicherheitsdienst“ bestand aus dem Hausmeister, der sich um die Reinigung des Gebäudes kümmerte und auf dem Papier für die Alarmanlage verantwortlich war. Kein ernst zu nehmender Gegner für Alexander oder gar professionelle Wachleute. Alexander war größer und stattlicher als jeder Mann ihres Bekanntenkreises, und Lauranne wusste aus eigener Erfahrung, dass er sich bei körperlichen Auseinandersetzungen durchaus behaupten konnte.
„Uns beiden ist doch klar, dass dein ‚Sicherheitsdienst‘ für mich keine Herausforderung darstellt.“ Er kam noch näher.
„Ich will, dass du gehst. Es ist mein Ernst, Alexander.“
Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft riss sie den Blick von seinen langen, dunklen Wimpern los und bemühte sich, seinen verführerischen Mund zu ignorieren, dessen Küsse eine Frau verrückt machen konnten. Stattdessen konzentrierte sie sich auf den Schmerz und den Kummer. Auf die Zerstörung ihrer Existenz. Der Mann war ein erbarmungsloser Jäger. Er nahm sich, was ihm gefiel, und zog dann weiter, wobei er seelenruhig über die Trümmer stieg, die er geschaffen hatte.
„Ich habe dir nichts zu sagen“, fuhr sie fort. „Wenn du tatsächlich mit meiner Firma arbeiten willst, solltest du mit Tom reden.“
Falsche Antwort.
Fasziniert und schockiert zugleich beobachtete sie den Wandel, der in ihm vorging.
„Du besitzt die Dreistigkeit, mir vorzuschlagen, ich solle mit ihm reden – obwohl du genau weißt, was ich mit ihm machen würde, sobald er auch nur einen Fuß in dieses Büro setzt? Bist du tatsächlich so dumm?“
Nein. Sie war nicht dumm. Sie hatte bloß vergessen, wie man einen unberechenbaren Griechen behandelte. Die Männer, die sie kannte, waren allesamt gut erzogen und ausgeglichen. Alexander war es jedoch nicht. Er war erschreckend urwüchsig, launisch und so aufbrausend, dass man ihm eigentlich ein Schild mit der Aufschrift „Vorsicht, explosiv“ umhängen müsste.
Aber Lauranne war nicht mehr einundzwanzig und nicht bereit, sich erneut von ihm
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