Romana Extra Band 2
bewusst war. Es schien ihr, als würde sein perfektes Äußeres ihre Makel hervorheben. Sie hatte das Haar zu einem Zopf geflochten und wusste, wie stark der Kontrast ihrer grünen Augen zu ihrer hellen Haut war. Zwar verfügte sie über weibliche Kurven, die sie allerdings nicht betonte, weil sie sich zu klein fand. Aber sie hatte eine schmale Taille und schöne Beine.
„Bei der ausgeschriebenen Position handelt es sich um die einer Assistentin für mich.“
Erst jetzt begriff sie, warum Alexei das Bewerbungsgespräch selbst führte. „Dann würde ich gern wissen, was der Aufgabenbereich umfasst.“
„Die erfolgreiche Bewerberin wird sich um alles kümmern müssen, wofür ich keine Zeit habe. Sie wird viel mit mir reisen und zahlreiche Überstunden machen müssen. Zum Aufgabengebiet gehört alles, von Terminen bei meinem Schneider bis hin zum Besorgen von Geschenken und dem Abwehren von Frauen, mit denen ich nichts mehr zu tun haben möchte“, erklärte Alexei. „Ich muss ihr rückhaltlos vertrauen können. Der Arbeitsvertrag wird deshalb eine Verschwiegenheitsklausel enthalten, sodass eine Vertragsstrafe fällig wird, wenn irgendetwas über mich an die Öffentlichkeit dringt.“
Billie war erstaunt. Selbst wenn es so klang, als würde sie sich ausschließlich um seine privaten Belange kümmern müssen, würde es sich ausnehmend gut in ihrem Lebenslauf machen, wenn sie direkt für Alexei Drakos arbeitete.
„Ich möchte jemanden einstellen, der zu jeder Tageszeit verfügbar ist …“
„Eine Sklavin also?“ Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen, als seine Züge sich verhärteten.
„Aber eine gut bezahlte. Ich habe keine geregelte Arbeitszeit. Und ich will niemanden, der die Stunden zählt oder bestimmte Aufgaben nicht übernehmen möchte.“
Billie nickte. Die Aussicht darauf, viel zu reisen, fand sie ausgesprochen verlockend, und sie sagte sich, dass sie einer solch anspruchsvollen Tätigkeit durchaus gewachsen war.
Alexei verabschiedete sie, ohne ihr seine Entscheidung mitzuteilen.
In der darauf folgenden Woche bekam sie die Zusage. Das vereinbarte Gehalt war doppelt so hoch, wie sie erwartet hatte, was ihr buchstäblich den Atem raubte. An ihrem ersten Arbeitstag erschien sie in ihrem neuesten Kostüm.
„Du brauchst eine etwas schickere Garderobe“, informierte Alexei sie, nachdem er sie flüchtig gemustert hatte. Verlegen errötete sie. Er überreichte ihr eine Visitenkarte. „Und beim ersten Mal komme ich für die Kosten auf …“
Unbehaglich verspannte sie sich. „Das ist nicht nötig.“
„Betrachte dich mal im Spiegel. Du siehst aus wie eine Vogelscheuche“, sagte er ungerührt. „Und was nötig ist, entscheide immer ich.“
Entgeistert nahm sie die Karte entgegen und ging noch am selben Nachmittag in ein exklusives Geschäft, in dem man ihr zu einem figurbetonten Kostüm und hochhackigen Pumps riet, einem Outfit, das sie vorher niemals zur Arbeit angezogen hätte. Am dritten Tag trug sie einen kurzen Rock, der ihre Hüften betonte, und eine taillierte Jacke, in der ihre vollen Brüste zur Geltung kamen. Als sie sich im Spiegel betrachtete, fühlte sie sich unbehaglich.
„Dreh dich um“, wies Alexei sie während seiner Frühstückspause lässig an und musterte sie dann abschätzend. „Schon viel besser.“
„Ich ziehe ein formelleres Äußeres vor“, informierte sie ihn gestelzt.
Seine goldbraunen Augen funkelten, und er lachte schallend. „Du bist jung und hübsch. Mach das Beste daraus.“
Plötzlich war Billie sich seiner unwiderstehlichen Anziehungskraft überdeutlich bewusst und verspürte ein sinnliches Prickeln, das sie beunruhigte. Aber obwohl sie es zu unterdrücken versuchte, fühlte sie sich geschmeichelt, weil dieser Mann, der mit den schönsten Frauen der Welt verkehrte, sie als hübsch bezeichnet hatte. Anscheinend waren die hohen Absätze und der kurze Rock doch keine so schlechte Idee gewesen.
Sein Team bestand nur aus Männern, und sie wurde geflissentlich ignoriert, bis Alexei sie mitten in der Nacht anrief, weil er ihre Unterstützung bei einem Problem brauchte, und diese Männer dann feststellten, dass sie zwischen ihnen und Alexei vermittelte. Nachdem das Eis gebrochen war, fragte sie einige Tage später einen von ihnen, warum man sie ausschloss.
Panos warf ihr einen unbehaglichen Blick zu. „Früher oder später enden alle Kolleginnen mit Alexei im Bett“, erzählte er widerstrebend. „Nach ungefähr einer Woche wird die
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