Romana Extra Band 2
den Blick auf seine behaarte Brust und seinen durchtrainierten Bauch frei, von dem Katia und Kerry so geschwärmt hatten … unter anderem. Da ihr Mund plötzlich ganz trocken und sie seltsam kurzatmig war, verdrängte Billie diese Gedanken schnell, allerdings nicht ohne den Blick vorher noch tiefer schweifen zu lassen.
Prompt spürte sie, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, und sah ihm schnell in die Augen. „Du wolltest mich sprechen?“
Mit einem Handzeichen bedeutete er ihr, zu warten, bis er das Gespräch beendet hatte. Am liebsten hätte sie ihn wieder angeschrien. Er hatte sie hierher beordert und ließ sie nun einfach so stehen. Und so würde es immer sein. Die Welt lag ihm zu Füßen, weil er ein Drakos war. In seinem Leben ließen die Leute einfach alles stehen und liegen, um ihm zu Diensten zu sein. So war er es von klein auf gewohnt.
Constantine Drakos hatte sein einziges Kind wirklich vergöttert. Jede Erkältung, die Alexei durchmachte, war für seinen Vater ein Drama gewesen, und er hatte schon als kleiner Junge einen Bodyguard gehabt. Ein charakterschwaches Kind wäre durch ein derart behütetes Leben traumatisiert gewesen, aber Alexei hatte ständig dagegen rebelliert. In der Schule hatte er die gefährlichsten Sportarten ausgeübt, er war mit den Fischern aufs Meer hinausgefahren, hatte Segeln gelernt und schließlich sogar seinen Pilotenschein gemacht. Er war immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen gewesen und hatte sich von nichts und niemandem zurückhalten lassen.
„Entschuldigung.“ Nun seufzte Alexei und legte sein Telefon weg. „Setz dich.“
Billie sank auf das Sofa hinter ihr, faltete die Hände im Schoß und sah ihn fragend an.
„Seit du gekündigt hast, hatte ich zwei neue Assistentinnen, aber ich habe mich von beiden wieder getrennt. Sie sind mit deiner Arbeit nicht fertig geworden …“
„Zum Schluss bin ich das auch nicht mehr“, erwiderte sie.
„Für mich ist es wichtig, mich nicht um den ganzen Kram, der mit meiner Position zusammenhängt, kümmern zu müssen – all meine Anwesen, die privaten Einladungen und meine Verwandten. Ich muss mich aufs Geschäft konzentrieren“, fügte er ungeduldig hinzu. „Wenn ich nicht arbeite, möchte ich meine Freizeit genießen. In den sechs Wochen deiner Tätigkeit hatte ich wirklich meine Ruhe. Ich möchte, dass du wieder für mich arbeitest.“
Seine Worte schmeichelten ihr und machten ihr gleichzeitig zu schaffen. „Ich halte das für keine gute Idee. Wir haben uns nicht verstanden.“
„Ich habe dich eigentlich kaum bemerkt“, erklärte er. „Du bist sehr still.“
Er hatte sie also gar nicht richtig wahrgenommen. Argwöhnisch begegnete sie seinem Blick, und prompt krampfte ihr Magen sich zusammen. „Ich dachte, das wolltest du auch.“
Plötzlich runzelte Alexei die Stirn. „Warum bist du eigentlich immer so verkrampft? Das ist mir schon früher aufgefallen. Und jetzt sitzt du da, als würde ich dich gleich den Haien zum Fraß vorwerfen!“
Abwehrend verschränkte Billie die Arme vor der Brust. „Ich weiß nie, was du als Nächstes sagst oder tust. Und das macht mich … nervös.“
„Du könntest lernen, damit zu leben. Wenn du gleich morgen anfängst, verdoppele ich dein Gehalt“, sagte Alexei leise und betrachtete Billies rotes Haar, das in der Sonne schimmerte. Eigentlich bevorzugte er Blondinen, aber zum ersten Mal fand er ihr rotes Haar und ihre helle, makellose Haut attraktiv.
„Aber ich habe noch gar nicht gesagt, dass ich zurückkomme, und dieses Angebot ist völlig verrückt!“
Amüsiert verzog Alexei die Lippen. „Ich kann es mir leisten. Und von mir aus kannst du dir auch eine Assistentin zulegen, die sich um die Frauen in meinem Leben kümmert.“
Dass er sie unbedingt zurückhaben wollte, schmeichelte ihr natürlich. Als Alexei lächelnd vor ihr im Sonnenlicht stand, das durch die Fenster fiel, war Billie sich zum ersten Mal überhaupt seines umwerfenden Charmes bewusst. Er bot ihr ein weit überdurchschnittliches Gehalt für einen Job, den sie gern machte. Wenn sie so viel verdiente, konnte sie nicht nur die Miete für ihre Mutter bezahlen, sondern sich auch bald ein eigenes Haus kaufen.
„Na gut“, erwiderte sie schroff. „Ich fange morgen an.“
„Du hast keinen anderen Job gefunden, oder?“
„Mir ist keine plausible Ausrede dafür eingefallen, dass ich schon nach sechs Wochen bei dir gekündigt habe!“
Alexei lachte. „Du hättest behaupten können, ich hätte mich
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