Romana Gold Band 13
dem flachen griechischen Fladenbrot, Sandwiches mit knusprig gebratenem Lammfleisch, Salat, Tomaten, Gurken und Zwiebeln zubereitet. Der Duft war verlockend.
Nachdem Olivia ihr Sandwich gegessen hatte, trank sie noch eine zweite Tasse Kaffee. Sie war nervös. Wie sollte sie Max daran hindern, sich zu ihr ins Bett zu legen? Sie hatte nicht vor ihm verbergen können, dass sie ihn auch begehrte. Und die Tatsache, dass sie einem anderen Mann die Ehe versprochen hatte, würde ihn gewiss nicht abhalten, zumal es sich bei diesem anderen um seinen Neffen handelte. Zwar war es nicht Christos gewesen, der Max die Firma weggenommen hatte, aber Max hielt ihn sicher für mitschuldig an den Machenschaften seines Vaters.
Irgendwie musste sie es schaffen, die knisternde Atmosphäre zwischen ihnen zu entschärfen.
Max trug das Tablett mit den Tellern und Tassen zu einem kleinen Tisch vor dem Fenster. Dann kehrte er zum Bett zurück und löste den Gürtel seines Bademantels.
Olivias Herz hämmerte wie wild. „Max, ich werde nicht mit dir schlafen! Ich bin immer noch mit Christos verlobt …“
„Sag mir, dass du ihn liebst.“ Max ließ den Bademantel zu Boden fallen. Olivias Blick schweifte begehrlich über seinen wundervollen Körper. Er war so schön. Sie begehrte ihn so sehr.
Betreten presste sie die Lippen zusammen. Unter Max’ forschendem Blick brachte sie es nicht fertig, ihn anzulügen. „Ich bin mit ihm verlobt!“, war alles, was sie herausbrachte.
„Aber du liebst ihn nicht und hast ihn nie geliebt!“
Olivia errötete und schwieg. Als Max die Bettdecke aufschlug, wich sie vor ihm zurück. „Nein, Max! Nicht!“
„Warum hast du dich mit ihm verlobt, wenn du ihn nicht liebst?“, fragte er, wobei er nach dem Gürtel ihres Bademantels griff.
„Ich mag Christos … es schien mir ein guter Gedanke.“
Max lachte spöttisch. „Ein guter Gedanke? Du meinst, dein Vater hat dich dazu gedrängt, so wie Christos von seinem Vater gedrängt wurde. Sie benutzen euch skrupellos für ihre Zwecke. Eure Heirat soll die ruchlose Allianz zwischen meinem Halbbruder und deinem Vater zementieren. Die beiden trauen sich nicht über den Weg, aus gutem Grund … deshalb hat jeder von ihnen ein Kind geopfert, als Faustpfand für Wohlverhalten.“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Das ist die Wahrheit, nicht wahr, Olivia? Und du weißt es.“
Olivia nickte, kreidebleich. Sie hatte es sich nicht eingestanden, aber sie wusste es … von dem Moment an, da sie Christos kennengelernt hatte und ihr klar geworden war, dass ihr Vater wollte, dass sie mit ihm ausging, hatte sie gewusst, dass die ganze Sache arrangiert worden war. Ihre geplante Ehe mit Christos entsprang einem Abkommen zwischen den Vätern.
„Wie konntest du zulassen, dass dein Vater dir das antut?“, fragte Max fast verächtlich. Olivia antwortete nicht. Tränen rannen ihr über die Wangen. „War dir seine Anerkennung so wichtig?“
„Vielleicht … wahrscheinlich“, erwiderte sie heftig. „Ich hatte mein ganzes Leben Angst vor ihm, seit ich ein kleines Mädchen war. Er war für mich immer gegenwärtig wie eine drohende Statue am Horizont: unnahbar, unmenschlich, kalt und ungreifbar. Er hat mir nie auch nur eine Spur von Zuneigung gezeigt. Ich nehme an, ich habe es mir gewünscht. Ich wollte, dass er wenigstens einmal mit mir zufrieden ist. Wenigstens einmal sollte er mich ansehen, wirklich ansehen, und lächeln.“
Ihre Stimme versagte. Zorn keimte in ihr auf. Sie sah Max vorwurfsvoll an. „Suchen wir nicht alle die Anerkennung unserer Eltern? Ist das so ungewöhnlich? Schön, ich wusste, dass er und Konstantin Christos und mich bewusst zusammengebracht hatten, und Christos wusste es sicher auch, obwohl wir nie darüber gesprochen haben. Ein Teil von mir wusste, dass ich das nicht wollte, dass ich Christos nicht liebte und ihn nie lieben würde, aber der andere Teil siegte. Mir war klar, dass mein Vater wollte, dass ich Christos heirate, und ich wollte meinem Vater gefallen, deshalb ließ ich es geschehen. Du hast kein Recht, mich deswegen zu verachten. Es geht dich überhaupt nichts an!“
Max legte sich neben ihr ins Bett und zog sie, obwohl sie sich wehrte, zärtlich in seine Arme wie ein verängstigtes Kind. „Schsch … es tut mir leid. Hör auf zu weinen …“ Er streichelte tröstend ihr Haar. Olivias Schluchzen verebbte, ihre Tränen versiegten. Erschöpft schloss sie die Augen.
„Ich bin so müde“, flüsterte sie. „Ich will einfach nur
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