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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Donnelly , Jacqueline Baird , Charlotte Lamb
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tatsächlich einen so großen Fehler gemacht hatte, als sie damals im Mai den Entschluss gefasst hatte, nur noch für Anna Statis zu arbeiten. Bei dem Gedanken an ein Leben nur für die Arbeit, ohne Alex’ Zärtlichkeiten, erschauerte sie.
    „Alles in Ordnung, Ginny?“, hörte sie Anna fragen.
    „Ja, mich hat nur gerade gefröstelt.“ Ginger wollte nicht, dass die alte Dame von ihren Problemen erfuhr. Schließlich war Alex ihr Sohn, und sie liebte ihn. Sie rang sich ein Lächeln ab und fragte: „So, wer will denn zuerst?“
    Die nächste Stunde verbrachte Ginger damit, zuerst Maria, dann Katherina und schließlich Anna zu verschönern. Die Unterhaltung beschränkte sich dabei hauptsächlich auf Themen wie Mode, Make-up und natürlich Männer.
    Dann erzählte Katherina eine Geschichte aus der Zeit, als ihr Mann noch lebte.
    „Weißt du noch, Anna, als wir damals in London waren und Nikos und du nach einem Haus gesucht habt? Mein Bruder war zu der Zeit gerade zu Besuch, und wir sind alle zusammen zum Trafalgar Square gefahren.“
    „Ja, ich erinnere mich dunkel.“
    Katherina wandte sich lachend Ginger zu. „Mein Mann war sehr altmodisch. Er hatte ähnliche Ansichten über die Familie wie dein Alex. Als ich ihm erzählt habe, dass mein Bruder sich in einen Fitnessklub namens Studio 96 eingekauft hatte, war er außer sich. In seinen Augen war das ein ganz gewöhnlicher Massagesalon und fast schon ein Bordell. Wir haben uns fürchterlich gestritten, und schließlich habe ich ihn vor lauter Wut am Trafalgar Square in den Brunnen geschubst.“
    „Ja, jetzt fällt es mir wieder ein!“, rief Anna lachend. „Du hast ihn sogar noch gefragt, woher er denn so gut über das Studio 96 Bescheid wisse, wenn er noch nie da gewesen sei.“
    „Genau.“ Katherina schmunzelte. „Daraufhin hat er mir ein Märchen von einem Adeligen erzählt, der ihm den Klub angeblich empfohlen hätte. Ein paar Wochen später ist der Arme dann gestorben.“
    „Das war mein Auge, Ginny!“ Anna fuhr zusammen, als Ginger mit der Hand zuckte und sie mit dem Wimpernbürstchen streifte.
    „Entschuldigung“, sagte Ginger erschrocken. Sie konnte nicht fassen, dass zwei vornehme alte Damen sich so lässig über ein so zwielichtiges Gewerbe unterhielten. „Aber warst du denn nicht auch entsetzt?“, fragte sie Katherina.
    „Schon, aber ich habe es einfach nicht geglaubt.“
    „Ach so“, erwiderte Ginger matt, aber ihr Gesichtsausdruck sprach dabei offensichtlich Bände, denn Katherina wurde plötzlich ernst.
    „Alex wird mich wahrscheinlich dafür umbringen, dass ich dir das erzähle, aber leider hat jede Familie ihr schwarzes Schaf, und das war nun mal mein Bruder Akis. Er hat sich gern am Rand der Legalität bewegt, auch wenn er nie richtig in die Kriminalität abgerutscht ist. Als er vor sieben Jahren starb, musste Alex nach London, um die Formalitäten für die Überführung zu erledigen und den Nachlass zu regeln. Wahrscheinlich hätte er mir nie die Wahrheit erzählt, aber als ich mir die Bilanzen des Klubs angesehen habe, wollte ich nicht verkaufen. Erst da hat Alex mir gesagt, dass es sich um einen sündteuren Massagesalon handelte.“
    „Das Studio 96 hat Alex also nie gehört“, stellte Ginger heiser fest, und erst in diesem Moment wurde ihr richtig bewusst, was für einen furchtbaren Fehler sie gemacht hatte.
    „Du liebe Güte, nein!“, rief Katherina. „Alex ist nur ein einziges Mal dort gewesen, hat in Windeseile Akis’ Sachen abholen lassen und seinem Juniorpartner, irgendeinem Italiener, seinen Anteil für einen Spottpreis überschrieben, nur um den Klub möglichst schnell loszuwerden und damit seinen einwandfreien Ruf zu wahren. Weiß der Himmel, was danach aus dem Studio geworden ist.“
    „Der brave Alex als Besitzer eines Massagesalons?“, sagte Maria. „Das ist ja wirklich mehr, als man sich vorstellen kann. Der ist doch so puritanisch, dass er mir einmal einen ganzen Monat lang meinen Unterhalt gestrichen hat, nur weil ich mir mit achtzehn in Paris eine Ferienwohnung mit einem Mädchen und einem Jungen geteilt habe!“
    Ginger schminkte Anna mit zitternden Händen fertig, packte dann schnell ihre Sachen zusammen und zog sich in ihr Schlafzimmer zurück.
    Dort ließ sie ihren Schminkkoffer aufs Bett fallen und kleidete sich aus. Wie in Trance ging sie ins Badezimmer, stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser auf, als könnte sie sich damit ihren Kummer von der Seele waschen.
    Wie hatte sie nur so dumm

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