Romana Gold Band 15
Schwester besonders clever gewesen“, sagte er eisig. „Man hat mir nämlich gerade mitgeteilt, dass das Hotel komplett ausgebucht ist. Meine Schwester hat hier außer uns noch viele andere Gäste untergebracht. Deswegen können sie dir nur einen Raum im Obergeschoss geben, der normalerweise von Zimmermädchen bewohnt wird.“
Starr blickte Gina ihn einen Moment an. Dann lachte sie ungläubig.
„Du machst wohl Witze!“
„Nein, natürlich nicht“, entgegnete er scharf.
„Aber … du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich in einem kleinen Raum im Obergeschoss übernachten werde, der normalerweise von Zimmermädchen bewohnt wird!“, rief sie. „Außerdem … war ich zuerst hier. Und ich bleibe auch hier!“ Trotzig hob sie das Kinn.
„Mach dich nicht lächerlich!“ Antonio zog seinen Mantel aus und warf ihn auf das große Doppelbett – eine sehr besitzergreifende Geste, wie Gina fand.
„Du kannst unmöglich von mir erwarten, dass ich in einer Kammer schlafe.“ Es schien ihn zu überraschen, dass sie so etwas überhaupt in Erwägung zog. „Ich bin nicht bereit, darüber zu diskutieren.“
„Na toll! Du meinst, für mich, deine arme alte Frau, sei das Zimmer gut genug, aber nicht für den vornehmen Señor Don Antonio Ramirez?“, fuhr sie ihn an, bevor ihr plötzlich in den Sinn kam, dass er vielleicht diese schreckliche Carlotta Perez erwartete.
Das würde sie sich jedenfalls nicht gefallen lassen! Ob es ihm gefiel oder nicht, sie war immer noch seine Frau. Und falls er dachte, er könnte seine Geliebte in dieser Suite unterbringen, hatte er sich geschnitten!
„Falls du glaubst, ich würde die Suite verlassen, um Platz für deine Freundin zu machen, irrst du dich gewaltig!“, rief Gina außer sich vor Wut.
„Qué?“ Er hatte gerade seine Aktentasche auf den kleinen Tisch, auf dem das Telefon stand, gelegt und sah nun auf. „Ich weiß nicht, wovon du redest. Was für eine Freundin?“, erkundigte er sich ärgerlich.
„Ha! Ich weiß über euch Bescheid. Ich habe das Foto von euch in dieser spanischen Zeitschrift gesehen. Und es war offensichtlich, dass sie wie eine Klette an dir hing.“
Eine Weile betrachtete Antonio sie starr. Schließlich zuckte er die Schultern. „Du hast gesagt, dass du mich nicht mehr willst, Gina. Also, was interessiert dich Carlotta?“, meinte er kühl, und das spöttische Funkeln in seinen Augen stachelte ihren Zorn nur noch mehr an.
„Sie interessiert mich nicht im Geringsten“, konterte sie, denn er sollte auf keinen Fall denken, sie wäre eifersüchtig auf die glamouröse Spanierin. „Ich wollte nur klarstellen, dass du Pech gehabt hast, falls du dich hier mit ihr – oder irgendeiner anderen Frau – verabredet hast. Denn ich werde die Suite nicht verlassen!“
„Ach tatsächlich?“ Er lachte schroff. „Gleich kommt der Page, um dich hinauszubegleiten.“
„Ach tatsächlich?“, wiederholte sie wütend und wünschte, sie wäre nicht barfuß, sondern würde hochhackige Schuhe tragen, mit denen sie ihn vors Schienbein treten könnte.
„Na, ich habe Neuigkeiten für dich!“, verkündete sie grimmig. „Ich habe nicht die Absicht, auch nur einen Schritt aus dieser Suite zu machen.“
„So, Gina …“
„Und ich gehe jetzt zurück ins Bad und komme vielleicht erst in ein paar Stunden wieder heraus!“, fügte sie vor Wut zitternd hinzu, während sie ins Bad zurückkehrte. Dann knallte sie die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel im Schloss.
Schön und gut, sagte sie sich, als sie in dem großen, luxuriös ausgestatteten Bad auf und ab ging, aber ich kann nicht ewig hierbleiben.
Gina sank auf den kleinen Hocker neben der Badewanne und fragte sich verzweifelt, was sie tun sollte. Zuerst hatte sie ihre Ehe ruiniert, und nun hatte sie sich in einem Badezimmer eingeschlossen, und ihr aufgebrachter Ehemann wartete draußen. Wenn es nicht so tragisch gewesen wäre, hätte sie lachen mögen.
Angestrengt überlegte sie, welche Alternativen sie hatte. Es waren nicht viele, und sie konnte sich inzwischen auch nicht mehr vorstellen, sich bei Antonio zu entschuldigen, geschweige denn, sich mit ihm zu versöhnen.
Wahrscheinlich war er wütend auf seine Schwester, die auf so ungeschickte Weise versucht hatte, sie zusammenzubringen, und ganz gewiss war er nicht erfreut über die Situation. Aber kein Wunder, dass er so wütend ist, dachte Gina und schnitt ein Gesicht. Niemand gab gern zu, dass er sich hatte manipulieren lassen, schon gar nicht
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