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Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Titel: Romantic Christmas - Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sie meinte. »Morgan ist nicht sehr robust.« Zudem hatte er eine Mutter, die ihn wie ein rohes Ei behandelte. Da Annie als Kind unter der gleichen Situation sehr gelitten hatte, wäre sie zu gerne bereit gewesen, Morgans Mutter ins Gewissen zu reden, doch der Junge genoss diese Form der Aufmerksamkeit offenbar. »Er wollte nicht mehr in Brians Nähe bleiben, obwohl ich auch lieber mit beiden Kindern gemeinsam geredet hätte.«
    »Ist er ein Mensch?«, fragte Zach.
    »Nein.« Sie versuchte, nicht allzu triumphierend zu gucken, denn offensichtlich hatte er damit nicht gerechnet. »Ein Schwan.«
    »Schwäne sind zwar keine Raubtiere« – aus genau diesem Grund war es Morgans Familie auch erlaubt, im Territorium des DarkRiver-Rudels zu leben – »aber schwach sind sie auch nicht gerade.«
    »Menschen aber schon?«, fragte sie ärgerlich.
    Verwundert sah er sie an. »Habe ich das etwa gesagt, Schätzchen?«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. »Ich bin Bryans Lehrerin.«
    »Und nicht meine.« Er grinste. »Vielleicht sind Sie ja knallhart, Frau Lehrerin.«
    Das ganze Schuljahr hatte Annie mit DarkRiver-Raubkatzen zu tun, doch zumeist waren es langjährige Paare. Daher hatte sie keine Ahnung, wie sie auf die spöttische Anmache eines Mannes reagieren sollte, dem ganz offensichtlich nicht entgangen war, welche Wirkung er auf sie hatte – und der diesen Vorteil hemmungslos ausnutzte. Reiß dich zusammen, Annie, verdammt! »Bryan ist normalerweise ein guter Junge.« Er gehörte sogar zu ihren besten Schülern. »Er ist freundlich, klug und hat bislang noch nie einem Mitschüler wehgetan.«
    Zachs Miene wurde ernst. »Stärke dient einzig dem Schutz, nicht um andere zu verletzen. Wie jeder im Rudel weiß Bryan das ganz genau.«
    Das sagte er, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt, Annie verspürte einen Stich im Herzen. Das ausgeprägte Ehrgefühl bewunderte sie am meisten an den Männern des DarkRiver-Rudels. Neben der grenzenlosen Liebe, die sie ihren Gefährtinnen ganz offen entgegenbrachten. Irgendwie war das … schön.
    Zwischen ihr und ihrer Mutter gab es deshalb häufig Auseinandersetzungen. Professorin Kimberly Kildaire hatte ganz genaue Vorstellungen, wie ein Mann zu sein hatte. Das Wort »zivilisiert« tauchte da häufig auf, flankiert von »rational « und »vernünftig«. Ein so sinnlicher Mann wäre viel zu unberechenbar, um es in Mutters strenge Auswahl zu schaffen.
    Doch Annie hatte ihren eigenen Kopf, und ihre Reaktion auf Zach hatte mit Rationalität wenig zu tun. »Das weiß ich. Deshalb hat mich Bryans Verhalten heute auch so überrascht.« Die Unsicherheit schnürte ihr fast die Kehle zu. »Ehrlich gesagt kann ich mir überhaupt nicht erklären, was da passiert ist. Morgan und Bryan spielen nicht einmal miteinander.«
    »Ich würde gerne mit meinem Neffen von Mann zu Mann reden. Wohin, du Knalltüte?«
    »Nach hinten.« Zach zog sich mit Bryan in eine Ecke zurück. Aus Höflichkeit drehte Annie sich weg. Gehört hätte sie aber auch dann nichts, wenn beide an ihren Plätzen geblieben wären – Gestaltwandler hatten ein wesentlich besseres Gehör als Menschen. Nachdem sie vergeblich versucht hatte, sich auf ihre Aufsätze zu konzentrieren, gewann ihre Neugier schließlich die Oberhand.
    Als sie aufsah, kauerte Zach vor Bryan. Der rechte Ärmel seines T-Shirts war etwas hochgerutscht, und man sah einen Teil einer Tätowierung. Annie kniff die Augen zusammen. Irgendetwas Exotisches. Ihre Fingerspitzen kribbelten. Aber bevor sie noch der Versuchung nachgeben konnte, ruderte Bryan so heftig mit den Armen, dass sie sich fragte, was zum Teufel er seinem Onkel da erzählte.
    »Ich habe ihn gar nicht besonders doll gehauen, Onkel Zach.« Bryan atmete so heftig aus, dass sein dunkler Pony wippte. »Er ist ’ne Heulsuse.«
    »Bryan.«
    »Ich meine: Er ist ja so ›zerbrechlich‹«, sagte Bryan und stellte damit sein hervorragendes Gehör unter Beweis. »Immer weint er, selbst wenn die anderen es gar nicht absichtlich tun. Gestern hat er geheult, weil Holly ihn versehentlich mit dem Ellbogen angestoßen hat.«
    »Tatsächlich?«
    »Aber wie! Und Holly ist ein Mädchen. Ein Mensch!«
    Zach wusste genau, was Bryan meinte. Selbst nichträuberische Gestaltwandler waren körperlich robuster als Menschen. Sie hatten stabilere Knochen und wurden schneller gesund; Raubtiergestaltwandler konnten allerdings auch sehr viel größeren Schaden anrichten als Menschen. »Das erklärt aber immer

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