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Ronja Räubertochter

Ronja Räubertochter

Titel: Ronja Räubertochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Plötzlich ließ der Druck nach, und da stand Birk und sah auf sie hinunter. Sie war liegengeblieben, um auszuprobieren, ob sie noch atmen konnte. Er sagte: »Aha, hier liegst du also!«
    »Ja, hier liege ich«, sagte Ronja. »Bist du jetzt fertig mit dem Gehopse?«
    »Nein, einmal muß ich noch springen. Um auf die richtige Seite zu kommen. Ich muß ja heim in die Borkafeste, ist doch klar!«
    »Nimm aber erst meinen Lederriemen ab«, sagte Ronja und sprang auf. »Mit dir will ich nicht länger als unbedingt nötig zusammengebunden sein.« Er schlüpfte aus der Schlinge.
    »Nein, versteht sich«, sagte er. »Aber von jetzt an bin ich vielleicht trotzdem an dich gebunden. Auch ohne Riemen.« »Rutsch mir doch den Buckel runter«, schrie Ronja. «Du mitsamt deiner Borkafeste! Scher dich zum Donnerdrummel!«
    Sie ballte die Faust und schlug zu, genau auf seine Nase. Er lächelte.
    »Mach das nicht noch mal, das rat ich dir! Aber daß du mir das Leben gerettet hast war nett von dir. Nimm dafür meinen Dank!«
    »Scher dich zum Donnerdrummel, hab ich gesagt!« schrie Ronja und lief davon, ohne sich umzuschauen. Doch gerade als sie an der Steintreppe angekommen war, die von der Mauerkrone zur Mattisburg hinabführte, hörte sie Birk rufen:
    »Du, Räubertochter, wir sehen uns wohl mal wieder!«
    Sie drehte den Kopf und sah, wie er einen Anlauf zu seinemletzten Sprung nahm.
    Da schrie sie:
    »Hoffentlich fällst du wieder rein, du Hosenschisser!«
    Es wurde weit schlimmer, als Ronja befürchtet hatte. Mattis geriet in eine solche Raserei, daß es sogar seine Räuber mit der Angst bekamen.
    Aber zunächst wollte niemand ihr glauben, was sie da sagte, und Mattis wurde ausnahmsweise einmal böse auf sie. »Flausen und Flunkern kann ja manchmal ganz spaßig sein,
    Die Räuber saßen schon hungrig um den Tisch. Lovis hob den Hammelbraten auf, der auf dem Fußboden lag, und wischte ihn ein bißchen ab.
    »Der ist bestimmt nur mürber geworden«, sagte sie tröstend und begann, dicke Scheiben für alle ihre Räuber abzuschneiden.
    Mattis kam widerstrebend auf die Beine und nahm mürrisch am Tisch Platz. Er sagte nichts. Er hielt seinen zottigen, schwarzen Kopf in die Hände gestützt und knurrte vor sich hin, und manchmal seufzte er so tief, daß es in der ganzen Steinhalle zu hören war.
    Da ging Ronja zu ihm. Sie legte ihm den Arm um den Hals und schmiegte ihre Wange an seine.
    »Sei nicht traurig«, sagte sie. »Wir brauchen sie doch nur rauszuschmeißen!«
    »Was schwer genug sein kann«, meinte Mattis bedrückt. Den ganzen Abend saßen sie vor dem Feuer und schmiedeten Pläne, wie sie das anstellen sollten.
    Wie kriegt man Läuse aus dem Pelz, wie kriegt man die Borkarauber aus der Mattisburg, wenn sie sich da erst mal eingenistet haben, das wollte Mattis wissen.
    Vor allem aber wollte er wissen, wie sich diese Haderlumpen, diese Hundesöhne in die Nordburg eingeschlichen hatten, ohne daß ein einziger Mattisräuber etwas davon bemerkt hatte. Alle, die zu Fuß oder zu Pferd in die Mattisburg wollten, mußten ja durch die Wolfsklamm, und dort hielten sie Wache Tag und Nacht.
    Und doch hatte keiner auch nur die Spur von einem Borkaräuber gesehen.
    Glatzen-Per kicherte höhnisch.
    »Haha, hast du etwa geglaubt, Mattis, daß sie durch die Wolfsklamm spaziert kommen und ganz artig sagen: Rückt mal beiseite, Freunde, denn heute nacht wollen wir in die Nordburg ziehen?«
    »Welchen Weg sind sie dann gekommen? Los, sag's mir, wenn du immer alles so gut weißt.«
    »Na, nicht durch die Wolfsklamm und bestimmt auch nicht durch das Burgtor«, antwortete Glatzen-Per. »Natürlich von der Nordseite, wo keine Wachen stehen.«
    »Wieso sollten wir denn da Wachen aufstellen? Dort gibt es doch keinen Eingang zur Burg, dort ist nichts außer einer steilen Felswand. Aber vielleicht sind sie ja wie die Fliegen und können schnurgerade in die Höhe krabbeln, was?
    Und dann reinkriechen durch ein paar winzige Schießscharten, was?«
    Dann fiel ihm plötzlich etwas ein, und er sah Ronja durchdringend an.
    »Was hattest du oben auf der Mauer überhaupt zu suchen?« »Ich hab mich davor gehütet in den Höllenschlund zu fallen«, antwortete Ronja.
    Jetzt bereute sie, daß sie Birk nicht ein bißchen mehr ausgefragt hatte. Vielleicht hätte sie dann erfahren, wie es den Borkaräubern gelungen war, in die Nordburg einzudringen. Abei das hatte sie versäumt.
    Mattis stellte des Nachts ja nicht nur an der

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