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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Stimme, »ich bin euer offizieller Weihnachtsmann.«
    Jamie musste lächeln. »Wo ist dein Bart?«
    »Ach, unwichtige Banalitäten. Bei all deiner Planung für diese Exkursion hast du vergessen, dass ihr Weihnachten dort draußen sein würdet, nicht wahr?«
    »Hab ich wohl, ja«, gab Jamie zu.
    »In unserem Plan ist ein Ruhetag vorgesehen. Ein Feiertag. Morgen wird nicht gearbeitet.«
    Mit einem trübseligen Grinsen fragte Jamie: »Wissen DiNardo und sein Ausschuss darüber Bescheid?«
    »DiNardo hat ausdrücklich darauf hingewiesen«, sagte Deschurowa. »Denk daran, er ist katholischer Priester.«
    »Das stimmt.«
    »Wir bringen euch also ein Geschenk.« Stacy ließ zu, dass sich ihre Lippen zu einem leisen Lächeln verzogen.
    »Wir?«
    »Fuchida und Hall sind bei mir im Rover. Wir sind auf dem Weg zu euch.«
    »Im Ernst?« Jamie drehte sich auf seinem Sitz halb um. »Dex, hast du das gehört?«
    »Wir kriegen Gesellschaft!« Dex eilte ins Cockpit und glitt auf den anderen Sitz.
    »Ganz recht.«
    Deschurowa hob die Stimme, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Moment. Da ist noch etwas. Wir haben euer Weihnachtsessen dabei.«
    »Sojabohnen-Truthahn und falsche Preiselbeeren«, nörgelte Dex.
    »Nein, nein, nein!«, rief Deschurowa. »Echten Truthahn und echte Preiselbeeren! Das Kontrollzentrum hat die Spezialmahlzeiten vor unserem Abflug von der Erde an Bord bringen lassen.«
    »Wer, zum Teufel, hat das veranlasst?«, staunte Dex.
    »Es war eine Überraschung für uns alle. Die Information über das Festessen war im heutigen Missionsplan«, fuhr Deschurowa fort. »Ich hab's heute Morgen gesehen, als ich einen Blick auf den Tagesplan geworfen habe.«
    »Eine Weihnachtsüberraschung«, sagte Jamie.
    »Für jeden. Auf Tarawa wussten sie nicht, dass ihr beiden zu Weihnachten nicht in der Kuppel sein würdet. Deshalb bringen wir euch das Essen.«
    »Weihnachten mit Freunden.« Dex strahlte. »Wir sollten hier lieber mal aufräumen, wenn wir Besuch kriegen.«
    Vijay stand hinter Rodriguez und sah zu, wie Stacy Dex und Jamie von der Weihnachtsüberraschung erzählte.
    Sie hatte erwogen, zusammen mit den anderen zum Canyon zu fahren, aber dann wären Rodriguez und Craig am Feiertag allein geblieben. Rodriguez konnte die Kuppel mit seiner allmählich verheilenden Hand nicht verlassen, und Vijay sah ein, dass sie für den Fall des Falles in der Nähe ihres Patienten bleiben sollte. Außerdem waren Tommy und Trudy inzwischen ein Paar, und da Trudy nun zum Canyon gefahren war, um bei der Erforschung der Ruinen zu helfen, wirkte Tommy bekümmert und niedergeschlagen. Ohne seine Freundin würde es für ihn ein ziemlich trauriges Weihnachten werden.
    Sie wusste, das war ein guter Grund, hier zu bleiben, aber es war nicht ihr wahrer Grund. Sie fürchtete sich davor, mit Jamie und Dex dort draußen zu sein, fürchtete sich vor den Spannungen, die das erzeugen würde, den Problemen, die es verursachen konnte. Die beiden Alpha-Männchen schienen allein recht gut miteinander klarzukommen, da hatte es keinen Sinn, ihre Hormone in Wallung zu bringen.
    Oder meine, gestand sie sich ein.
    Als Jamie an diesem Abend schlafen ging, dachte er daran, dass morgen Weihnachten war und dass sie dann Gesellschaft haben würden. Ein freier Tag und dazu noch drei freundliche Gesichter.
    Es ist einsam hier draußen, erkannte er, während er an die gekrümmte Metalldecke starrte. Allein mit Dex ist es, als wäre man ein Cowboy draußen auf den Weiden in der alten Zeit. Die Arbeit ist schön und aufregend, aber wenn man sich abends ums Lagerfeuer versammelt, sind ein paar Freunde willkommen.
    Deschurowas Plan zufolge werden Trudy und Mitsuo hier bleiben. Dex und ich ziehen in ihren Rover um, und dann arbeiten wir zu viert an dem Dorf. Stacy fährt mit der alten Gurke hier zur Kuppel zurück.
    Ich sollte den Rover nicht ›alte Gurke‹ nennen. Er hat uns sehr gute Dienste geleistet. Es war toll, dass wir ihn hatten.
    Er schloss die Augen und sah Vijay. Nackt. Schweißglänzend. Warm, weich und nachgiebig in seinen Armen.
    Ich wünschte, sie käme auch her. Er drehte den Kopf und sah Dex auf seiner Bettstatt liegen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, ins Dunkel starrend. Er denkt garantiert auch an sie. Gut, dass sie nicht herkommt. Ein tolles Weihnachten wäre das – mit zwei Kerlen, die bereit wären, sich ihretwegen an die Gurgel zu gehen.
    Nein, es ist klug von ihr, dass sie nicht kommt. Dex und ich fangen gerade an, uns zu verstehen.

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