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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Spender ging und sich eine Tasse Kaffee einschenkte. Jamie fiel auf, dass er sich nicht erbot, Trudy etwas mitzubringen; sie saß am Tisch und schöpfte Atem, als hätte sie gerade einen Wettlauf hinter sich gebracht.
    Als Dex zum Tisch zurückkam, sagte er, den Blick auf Jamie gerichtet: »Ihr wisst gar nicht, wie wichtig diese VR-Übertragungen sind. Wir haben weit über zehn Millionen Zuschauer, die miterleben , was wir ihnen zeigen.«
    »Mucho dinero« , sagte Rodriguez.
    »Es geht nicht nur ums Geld«, fuhr Trumball auf. »Es geht um die Unterstützung. Diese Zuschauer haben das Gefühl, wirklich bei uns auf dem Mars gewesen zu sein. Sie werden uns unterstützen, wenn es um zukünftige Expeditionen geht. Sie werden sogar selber herkommen wollen.«
    Bevor Jamie etwas erwidern konnte, kehrte Vijay mit strahlendem Lächeln und einem Halbliter-Plastikbehälter an den Tisch zurück.
    »Was ich hier bei mir habe«, sagte sie und hielt den Behälter hoch, damit jeder ihn sehen konnte, »ist eine gewisse Menge medizinischer Alkohol. Nachdem die Kameras ja nun abgeschaltet und wir vor neugierigen Blicken sicher sind, wollen wir mal mit der richtigen Party loslegen!«

VORMITTAG: SOL 48
     
    Ein bedeutsamer Vormittag, dachte Jamie. Der bedeutsamste, den der Mars seit unserer ersten Landung hier je gesehen hat.
    »Es wird einsam hier sein«, sagte Stacy Deschurowa beim Frühstück mürrisch.
    »Wir werden nicht so lange fortbleiben«, entgegnete Mitsuo Fuchida. »Nicht mal eine ganze Woche.«
    »Und wir höchstens vier Wochen«, sagte Dex Trumball.
    Zu Jamies Überraschung wirkte die russische Kosmonautin beinahe melancholisch. Normalerweise war Stacy immer gelassen und sachlich. »In der Kuppel wird es ziemlich ruhig werden«, sagte sie und schaute von Trumball zu Fuchida.
    Dex grinste sie an. »Ja, aber wenn wir zurückkommen, haben wir die alte Pathfinder-Sonde dabei. Und den kleinen Sojourner-Wagen auch.«
    Jamie bemerkte, dass der japanische Biologe sein Frühstücksmüsli bis auf den letzten Bissen verdrückt hatte. Dex' Schüssel dagegen war trotz seiner gespielten Tapferkeit noch fast voll, als er sie wegschob.
    Jamie hatte beschlossen, sie am selben Tag zu ihrer jeweiligen Exkursion aufbrechen zu lassen, sofern es Stacy gelang, den Treibstoffgenerator annähernd im richtigen Gebiet von Xanthe Terra zu landen; sonst war Dex' Reise von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    An diesem Vormittag stand also Folgendes auf dem Programm: erstens den Generator starten und sicher in Xanthe landen. Zweitens Dex und Possum auf die Reise schicken. Drittens Fuchidas und Rodriguez' Abflug zum Olympus Mons organisieren.
    Ein bedeutsamer Vormittag. Ein großer Tag. Insgeheim machte Jamie sich jedoch Sorgen, dass sie sich mehr vorgenommen hatten, als sie bewältigen konnten.
    Das ist keine gute Planung, sagte er sich. Es gibt null Spielraum für Fehler. Es ist nicht klug, nicht sicher. Und unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten ist es auch kaum zu vertreten. Dex knapst vier Wochen von seiner Arbeitszeit und der von Possum ab … wofür? Um Geld zu machen. Um Ruhm zu ernten.
    Alle drängelten sich im Kommunikationszentrum, als Deschurowa die letzten Vorbereitungen zum Start des Generators traf. Alle außer Jamie, der seinen Anzug anlegte und durch die Luftschleuse hinausging, um den Start mit eigenen Augen zu verfolgen.
    Er wusste, dass er die Sicherheitsvorschriften bis zum Zerreißen dehnte, aber er ging trotzdem allein zum Kamm des kleinen Höhenzugs, der vom Rand eines alten Kraters geformt wurde. Die Sicherheitsvorschriften sind zu restriktiv, gestand er sich ein. Früher oder später müssen wir sie überarbeiten.
    Von seinem Aussichtspunkt aus sah er die Trägerrakete am Horizont stehen. Der Treibstoffgenerator saß darauf, wie immer. Possum, Dex und er hatten schwer geschuftet, um den Reserve-Wasseraufbereiter wieder an seinem ursprünglichen Platz in der Gerätebucht einzubauen.
    Die Haupttanks der Trägerrakete waren mit flüssigem Methan und Sauerstoff gefüllt. Jamie konnte einen dünnen Faden weißen Dampfs von einem Ventil auf halber Höhe des zylindrischen Raketenrumpfs aufsteigen sehen, aber keine Spuren von Kondensationsreif an der Außenhaut des Tanks; dafür enthielt die marsianische Atmosphäre einfach nicht genug Feuchtigkeit.
    In seinen Helmlautsprechern hörte er den automatischen Countdown: »Vier … drei … zwei … eins …«
    Ein Lichtblitz schoss unten aus der Rakete, und sie war im Nu in eine

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