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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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geflogen; ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich fliegen könnte. Rodriguez schien sich absolut wohlzufühlen, er war glücklich und begeistert, dass er fliegen konnte. Er beschämt mich, dachte Fuchida. Trotzdem … ist er wirklich tüchtig? Wie wird er in einem Notfall reagieren? Fuchida hoffte, er würde es nicht herausfinden müssen.
    Links von ihnen lag Pavonis Mons, einer der drei riesigen, hintereinander aufgereihten Schildvulkane auf der Ostseite des Tharsis-Buckels. Er war so groß, dass er sich bis zum Horizont und darüber hinaus erstreckte, ein massiver Höcker aus festem Gestein, der einst glühend heiße Lava über ein Gebiet von der Größe Japans geschüttet hatte. Jetzt war er still. Kalt und tot. Für wie lange?
    Eine ganze Reihe kleinerer Vulkane erstreckte sich bis zum Horizont, und hinter ihnen lag der ungeheure Olympus Mons. Was war hier geschehen? Wodurch war hier eine tausend Kilometer lange Kette von Vulkanen entstanden? Fuchida versuchte, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, aber seine Gedanken wanderten immer wieder zu den Risiken zurück, die er einging.
    Und zu Elisabeth.

DOSSIER:
    MITSUO FUCHIDA
     
    Ihre Hochzeit hatte geheim gehalten werden müssen. Verheiratete durften nicht mit auf die Marsexpedition. Noch schlimmer, Mitsuo Fuchida hatte sich in eine Ausländerin verliebt, eine junge irische Biologin mit feuerrotem Haar und einer Haut wie weißes Porzellan.
    »Schlaf mit ihr«, hatte sein Vater ihm geraten, »amüsier dich mit ihr, so viel du willst. Aber mach ihr keine Kinder! Du darfst sie auf gar keinen Fall heiraten.«
    Elizabeth Vernon schien damit zufrieden zu sein. Sie liebte Mitsuo.
    Sie hatten sich an der Universität von Tokio kennen gelernt. Wie er war sie Biologin. Anders als er hatte sie weder das Zeug noch den Drang, sich im Konkurrenzkampf um eine feste Stelle und eine Professur zu behaupten.
    »Ich komme schon zurecht«, erklärte sie Mitsuo. »Mach dir deine Chance auf den Mars nicht kaputt. Ich werde auf dich warten.«
    In Fuchidas Augen war das weder gut noch fair. Wie konnte er zum Mars fliegen, Jahre fern von ihr verbringen und erwarten, dass sie ihre Gefühle so lange auf Eis legte?
    Sein Vater stellte ebenfalls andere Ansprüche an ihn.
    »Der einzige Mensch, der bei der ersten Marsexpedition ums Leben gekommen ist, war dein Neffe Konoye. Er hat uns alle entehrt.«
    Isoruku Konoye hatte bei dem Versuch, den kleineren Mond des Mars – Deimos – zu erkunden, einen tödlichen Herzschlag erlitten. Sein russischer Teamkamerad Leonid Tolbukhin sagte, Konoye sei in Panik geraten, erschrocken darüber, nur in einem Raumanzug außerhalb ihres Raumschiffs zu sein, desorientiert von Deimos' bedrohlich näherrückender felsiger Masse.
    »Du musst die Ehre der Familie wiederherstellen«, betonte Fuchidas Vater nachdrücklich. »Du musst dafür sorgen, dass die Welt Japan respektiert. Dein Namensvetter war ein großer Krieger. Du musst seinem Namen neue Ehre machen.«
    Mitsuo wusste also, dass er Elizabeth nicht offen und ehrlich heiraten konnte, wie er es am liebsten getan hätte. Stattdessen ging er mit ihr in ein Kloster in den abgelegenen Bergen von Kyushu, wo er seine Kletterkünste perfektioniert hatte.
    »Das ist nicht nötig, Mitsuo«, protestierte Elizabeth, sobald ihr klar wurde, was er im Schilde führte. »Ich liebe dich. Eine Zeremonie wird daran nichts ändern.«
    »Wäre dir ein katholischer Ritus lieber?«, fragte er.
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals. Er spürte Tränen auf ihrer Wange.
    Als der Tag des Abschieds kam, versprach er Elizabeth, dass er zu ihr zurückkommen würde. »Und dann werden wir noch einmal heiraten, in aller Öffentlichkeit, sodass es die ganze Welt sieht.«
    »Einschließlich deines Vaters?«, fragte sie ironisch.
    Mitsuo lächelte. »Ja, sogar einschließlich meines wackeren Vaters.«
    Dann flog er zum Mars, fest entschlossen, dem Namen seiner Familie Ehre zu machen und zu der Frau zurückzukehren, die er liebte.

SONNENUNTERGANG:
    SOL 48
     
    Fuchidas Exkursionsplan sah vor, dass sie spätnachmittags landeten, fast schon bei Sonnenuntergang, wenn die tief stehende Sonne die längsten Schatten warf. Dadurch konnten sie den Flug bei hellem Tageslicht absolvieren und hatten bei ihrer Ankunft auf dem Olympus Mons die beste Sicht auf ihr Landegebiet. Jeder Felsblock, jeder Stein würde plastisch hervortreten, sodass sie die geeignetste Stelle für die Landung aussuchen konnten.
    Das hieß aber auch, dass sie unmittelbar nach

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