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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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5 Uhr 18
    An Bord des Flugs TPA 545
    Emily Jansen seufzte erleichtert auf. Der lange Flug näherte sich dem Ende. Morgendliches Sonnenlicht strömte durch die Fenster des Flugzeugs. Die kleine Sarah auf Emilys Schoß blinzelte, als es plötzlich hell wurde, saugte glucksend den letzten Rest aus ihrem Fläschchen und schob es dann mit winzigen Fäusten weg. »Das war gut, mh?« sagte Emily. »So … und jetzt hoch mit dir…«
    Sie legte sich das Baby an die Schulter und klopfte ihm auf den Rücken. Die Kleine rülpste, und ihr Körper entspannte sich.
    Tim Jansen im Sitz daneben gähnte und rieb sich die Augen. Er hatte die ganze Nacht durchgeschlafen, den ganzen Weg von Hongkong. Emily konnte in Flugzeugen nie schlafen, sie war zu nervös.
    »Morgen«, sagte Tim und sah auf die Uhr. »Nur noch ein, zwei Stunden, Liebling. Schon was vom Frühstück zu sehen?«
    »Noch nicht«, erwiderte Emily kopfschüttelnd. Sie hatten Trans-Pacific Airlines gebucht, eine Chartergesellschaft mit Sitz in Hongkong. Das Geld, das sie so sparten, würde ihnen bei der Einrichtung eines neuen Haushalts an der University of Colorado helfen, wo Tim eine Stelle als Dozent antreten sollte. Der Flug war relativ angenehm gewesen - sie saßen im vorderen Teil der Maschine -, aber die Stewardessen wirkten ein wenig desorganisiert, und die Mahlzeiten kamen zu merkwürdigen Zeiten. Das Abendessen hatte Emily ausfallen lassen, weil Tim schlief und sie mit Sarah auf dem Schoß nicht essen konnte.
    Und auch jetzt war Emily überrascht über das sorglose Verhalten der Crew. Die Tür zum Cockpit war während des ganzen Flugs geöffnet. Sie wußte, daß asiatische Crews das oft machten, dennoch erschien es ihr unangemessen, zu zwanglos, zu entspannt. In der Nacht waren die Piloten durch die Maschine geschlendert und hatten mit den Stewardessen geschäkert. Gerade jetzt kam einer aus dem Cockpit und ging in den Fond der Maschine. Wahrscheinlich vertraten sie sich einfach nur die Beine. Um wach zu bleiben und so. Daß die Crew chinesisch war, machte Emily auf jeden Fall nichts aus. Nach einem Jahr in China bewunderte sie die Effektivität und Detailversessenheit der Chinesen. Aber irgendwie machte der ganze Flug sie nervös.
    Emily legte Sarah wieder auf ihren Schoß. Das Baby sah zu Tim hoch und strahlte.
    »He, das nehme ich auf«, sagte Tom, wühlte in der Tasche unter seinem Sitz und zog eine Videokamera heraus, die er auf seine Tochter richtete. Er winkte ihr mit der freien Hand, damit sie zu ihm hinsah. »Sarah … Sa-rah … Ein Lächeln für Daddy. Lächeln …«
    Sarah lächelte und gab glucksende Geräusche von sich.
    »Wie ist es denn, nach Amerika zu kommen, Sarah? Bist du bereit für das Land deiner Eltern?«
    Sarah gluckste noch einmal und wedelte mit ihren winzigen
    Händen.
    »Für sie wird wahrscheinlich jeder in Amerika komisch aussehen«, sagte Emily. Ihre Tochter war sieben Monate zuvor in Hunan geboren worden, wo Tim chinesische Medizin studiert hatte.
    Emily sah, daß das Objektiv jetzt auf sie gerichtet war. »Und was ist mit dir, Mom?« fragte Tim. »Bist du froh, wieder nach Hause zu kommen?«
    »Ach, Tim«, sagte sie. »Bitte.« Ich muß ja furchtbar aussehen, dachte sie. Nach so vielen Stunden.
    »Na komm, Emily. Woran denkst du?«
    Sie mußte sich die Haare kämmen. Sie mußte zur Toilette.
    Sie sagte: »Also, was ich wirklich will - wovon ich schon seit Monaten träume -, ist ein Cheeseburger.«
    »Mit scharfer Xu-xiang-Bohnensoße?« fragte Tim.
    »O Gott, nein. Ein Cheeseburger«, sagte sie, »mit Zwiebeln und Tomaten und Salat und Pickles und Mayonnaise. Mayonnaise, mein Gott. Und French’s Senf.«
    »Willst du auch einen Cheeseburger, Sarah?« sagte Tim und richtete die Kamera wieder auf seine Tochter.
    Sarah zupfte mit ihrer winzigen Hand an ihren Zehen. Sie schob sich den Fuß in den Mund und sah zu Tim hoch.
    »Schmeckt’s?« fragte Tim lachend, und die Kamera geriet ins Wackeln. »Ist das dein Frühstück, Sarah? Hast wohl keine Lust, bei diesem Flug auf die Stewardeß zu warten?«
    Emily hörte ein leises Rumpeln, fast wie eine Vibration, das vom Flügel zu kommen schien. Sie riß den Kopf herum. »Was war das?«
    »Ganz ruhig, Em«, sagte Tim immer noch lachend.
    Sarah kicherte und sah besonders niedlich aus.
    »Wir sind fast zu Hause, Liebling«, sagte Tim.
    Doch als er das sagte, schien das Flugzeug unvermittelt zu erzittern, die Nase neigte sich nach unten. Plötzlich kippte alles steil nach vorn. Emily spürte,

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