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Russische Freunde: Kriminalroman

Russische Freunde: Kriminalroman

Titel: Russische Freunde: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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vor die Augen, legte die Bauzeichnung auf die Knie und entfaltete sie.
    »Ich finde, der Flügel macht sich gut. Und die Bäume können alle stehen bleiben. Hierher kommt die Terrasse …«
    »Was zum Teufel ist das?«, fiel mir Marja unwirsch ins Wort.
    »Was denn?«
    »Na, das! Das hier.« Sie pochte mit dem Finger auf den Grundriss.
    »Ach, den Duschraum meinst du. Sauna und Duschraum und eine Art Kaminzimmer und daneben der Hauswirtschaftsraum und der Heizungskeller. Das heißt, einen Heizungskeller braucht man ja heutzutage nicht mehr, aber da werden eben die technischen Anlagen untergebracht.«
    »Nee, das hier, wo Jacuzzi steht.« Marjas Stimme wurde schärfer. Ihr Zeigefinger drückte eine Falte in den Grundriss.
    »Na, Mensch, das siehst du doch! Da hat der Architekt einen Whirlpool eingeplant. Diese Bubbelblasen braucht man natürlich nicht, wenn man nicht will, aber ein Becken ist schon praktisch, da bleibt der Boden trocken und …«
    »Stell die Jacuzzis in deinen Puffs auf. Da kannst du mit deinen Nutten Schaum schlagen!« Marja schmiss den Grundriss auf die Erde und ging ins Haus. Ich sammelte die Papiere auf und säuberte sie, wischte den Dreck am Ärmel ab.
    Marja räumte Geschirr in die Spülmaschine.
    »Was soll der Quatsch? Ich hatte das Zeug doch schon reingestellt, und zwar ziemlich ordentlich«, wagte ich zu bemerken.
    »Es ist kein Quatsch, das Geschirr so einzuräumen, dass es auch sauber wird. Und dass alles reinpasst«, giftete Marja.
    »He, im Ernst.« Ich trat hinter Marja, versuchte sie zu beschwichtigen, fasste sie an den Schultern. »Was hast du denn? Du weißt genau, dass keine Freudenmädchen für mich auf den Strich gehen.«
    Ich streichelte ihren Rücken und pustete durch ihr T -Shirt.
    »Wahrscheinlich nicht – mehr«, sie ergänzte das Wort, das ich ausgelassen hatte. Ihre Schultern bebten, aber die Muskeln blieben hart.
    »Häschen, es ist alles in Ordnung. Meine Geschäfte werden immer sauberer. Okay, vielleicht zahle ich nicht alle Rentenbeiträge, aber meine Leute kriegen ihren Lohn, und die Rechnungen vom Holzhof werden pünktlich beglichen. Und Steuern zahle ich mehr als genug. Ich bin ein ganz normaler finnischer Unternehmer. Na, jedenfalls bald, fast normal und fast finnisch«, versuchte ich zu scherzen.
    »Ist das dein Ziel, Viktor?« Marjas Stimme wurde schärfer. »Dass das Geld zu allen Fenstern reinströmt, du einen Mercedes fährst und das Wasser im Pool blubbert? Und dass man dich Viki nennt und glaubt, dein richtiger Name wäre Veikko? Manchmal habe ich das Gefühl, du warst netter, als es dir noch nicht so gut ging.«
    Sie fixierte mich wie ein junger Fuchs, die kurzen dunklen Haare gesträubt.
    »Damals hast du viel öfter gelächelt. Über andere, über dich, einfach über alles. Du hast gelacht, obwohl du allen Grund gehabt hättest zu weinen. Was willst du eigentlich? Das frage ich mich manchmal«. Marja trauerte offenbar vergangenen Zeiten nach. Ohne meine Antwort abzuwarten, bückte sie sich, um Geschirrtabs aus der Schachtel zu nehmen, schaltete die Spülmaschine ein und ging ins Schlafzimmer.
    Ich schwieg. Dabei hätte ich sagen müssen, mach dir keine Sorgen, es wird sich schon alles richten, und hast du nicht gesehen, dass der Architekt auch »Kinderzimmer« auf den Grundriss geschrieben hat, oder regst du dich in Wahrheit darüber auf und nicht über den Whirlpool?
    Marja kam zurück, bevor ich den Mund öffnen konnte.
    »’tschuldige, Viktor, aber ich bin ziemlich nervös. Hier sind zwei Russen aufgekreuzt. Nein, nicht die üblichen Eisschränke in Lederjacken«, fuhr sie hastig fort, als sie merkte, dass ich sie unterbrechen wollte. »Sie waren gepflegt und höflich, mit langen, eleganten Gabardinemänteln und Aktentaschen aus Glanzleder. Sie haben mit ruhiger Stimme Englisch gesprochen. Vorgestellt haben sie sich nicht, aber es waren unter Garantie Iwans … Entschuldigung, Russen.« Auch jetzt gab sie mir keine Gelegenheit, etwas zu sagen. »Sie haben nach dir gefragt, dabei hatte ich den Eindruck, sie wussten genau, dass du nicht zu Hause bist. Ich soll dich von ihnen grüßen und dir sagen, sie kämen ein andermal wieder.«
    »Na, das ist doch kein Grund zur Aufregung. Vielleicht waren es alte Bekannte. Oder sie haben irgendwo von mir gehört und wollen Geschäfte mit mir machen. Womöglich sind das ganz ehrbare Leute«, versuchte ich sie zu beruhigen, obwohl ich selbst nicht an das glaubte, was ich redete.
    »Mein lieber Viktor, ich bin

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