Weg damit
1. WEG DAMIT - LEICHTER LEBEN OHNE BALLAST
Vorweg
Schauen Sie sich doch mal um, egal wo Sie gerade sind: Steht oder liegt da etwas herum, was Sie schon immer gestört hat, was Sie schon immer mal wegwerfen wollten? Dann tun Sie es doch gleich, bevor Sie weiterlesen! Aber bitte nur wegwerfen, was Ihnen gehört!
Sie sind gerade unterwegs? Dann findet sich bestimmt in Ihrer Handtasche oder Jackentasche etwas, das Sie schon längst hätten wegwerfen können. Die alte Kinokarte, der Fahrschein, eine leere Bonbonpackung … Dann nichts wie weg damit!
Entrümpeln tut jedem gut!
Als Designerin gestalte ich Büroräume, Ladengeschäfte und Arztpraxen genauso wie Privaträume. Ich berate auch bei der Planung von Umbauten - dabei begegnet mir tagtäglich jede Menge Gerümpel. Noch bevor man so richtig durch die Tür kommt, stolpert man schon über Zeitungsstapel und Bierkästen. Die Garderobe im Flur scheint unter der Last der Mäntel und Jacken zusammenzubrechen, auf dem Fußboden machen sich ganze Schuhkollektionen breit. In den Ecken der Räume und zwischen den Möbeln wachsen »Biotope«: Neben alten Bilderrahmen stehen Plastiktüten, die mit Papieren angefüllt sind, daneben Körbe mit Woll- und Stoffresten. In den Regalen türmen sich neben den Büchern auch uralte Unterlagen, auf den Büchern liegen noch Prospekte vom Urlaub von vor zehn Jahren. Auf allen horizontalen Flächen, Fensterbrettern und Möbeln stapelt sich irgendwelcher Schnickschnack.
Auch in den Büros ist das Bild nicht viel anders: Die Schreibtische scheinen unter den Papierlasten zusammenzubrechen, die Pinnwände bieten ein Bild der Unordnung und Unruhe; Akten
und leere Kartons liegen wild verstreut auf dem Fußboden. Und selbst in manchen Arztpraxen, die eigentlich hygienisch einwandfrei sein müssten, bieten sich erschreckende Bilder: uralter Teppichboden, der sich wellt und fleckig ist, darauf Plastikkisten mit Aktenordnern neben Verpackungsschachteln und medizinischem Zubehör.
Bei den meisten Menschen ist das Chaos also allgegenwärtig, und manche drohen in ihrem Gerümpel fast zu ersticken. Einige meiner Kunden erhoffen sich durch einen räumlichen Umbau, durch einen Anbau oder eine Neuplanung die Lösung ihres Problems: »Wenn ich nur mehr Schränke hätte« oder »Wenn meine Wohnung doch größer wäre«, höre ich da. Doch das ist nur eine Fehleinschätzung der Situation: Denn nur zu gern würden meine Kunden sofort mit mir losziehen und neue Möbel kaufen. Sie würden weder Zeit noch Kosten scheuen, um ihre Umgebung und Situation durch Neuanschaffungen zu verändern. Meine Vorschläge wirken dagegen meist recht unorthodox und lösen Verwunderung aus. Ich verordne klipp und klar: »Es kommt nichts Neues ins Haus, bevor nicht ein Großteil des alten Gerümpels das Haus verlassen hat. Ich komme erst dann wieder, wenn der Container abgeholt ist.« In manchen Fällen empfehle ich meinen Kunden, ihren Besitz um die Hälfte zu verkleinern. Die Widerstände, denen ich dabei begegne, sind enorm! Mit großer Kraft halten die Menschen an Dingen fest, die sie ganz offensichtlich in ihrem Wohnen und Arbeiten, aber auch in ihrem Leben blockieren. Plötzlich verteidigen erwachsene Menschen gehäkelte Eierwärmer, als hinge ihr gesamtes Glück davon ab.
Bei meinen Vorträgen berührt das Thema »Ballast und Entrümpeln« mein Publikum emotional. Hier fühlt sich jeder angesprochen, denn jeder von uns ist betroffen. Wir alle haben jede Menge Gerümpel zu Hause. Schauen Sie sich in Ihrer Umgebung um: Die Dinge, die Sie lange nicht gebraucht haben, die Kleidungsstücke, die Sie lange nicht getragen haben oder aus denen Sie schon lange herausgewachsen sind - all das brauchen Sie nicht mehr. Sie belasten sich damit nur unnötig.
Jeder von uns hängt mehr oder weniger an seinen Dingen und trennt sich nur ungern davon. Man ordnet sie, kauft ihnen Schränke,
zieht mit ihnen um und stapelt sie von einer Ecke in die andere, obwohl man sie eigentlich nicht braucht. Dieser Ballast verhindert, dass die Energien im Raum fließen können. Gerümpel bedeutet Stagnation und verhindert auch jede persönliche Weiterentwicklung. Es ist für die meisten von uns schmerzhaft, sich von den Dingen zu trennen; offenbar ertragen wir das Festhalten an den Dingen, das ständige darüber Stolpern, das Suchen, das Aufräumen, das Ordnen und all die anderen Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, leichter.
Tatsache ist: Wenn Sie sich nicht von Ihrem alten Plunder trennen, kann
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