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Rywig 10 - Machst Du mit Senta

Titel: Rywig 10 - Machst Du mit Senta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Ich bin genau achtunddreißig - kaum älter als du warst, als wir heirateten! Aber wie dem auch sei, es ist wahnsinnig nett, euch hier zu haben, Kinder!“
    „Gerade das wollte ich sagen, aber du hast mich wie gewöhnlich nicht ausreden lassen, holdes Weib! Das mit ,alt’ bezieht sich nicht auf Jahre oder Aussehen, sondern auf die Tatsache, daß unser Enkel dich immer und lautstark ,Oma’ nennt!“
    „Ja, das habe ich nun davon!“ lächelte Beate. „Übrigens, Annette, weißt du noch, was die Dame im Selbstbedienungsladen gestern sagte? Du weißt, die, der du tragen geholfen hast.“
    „Ach die!“ rief Annette. „Ja, sie sagte: Was, haben Sie schon eine so große Tochter, Sie sind doch noch so jung! Genau das sagte sie!“ Papa schmunzelte. „Und was hat Mutti dann geantwortet, Annettchen?“
    „Gar nichts! Ich habe geantwortet! Ich sagte, ich bin die jüngste von sechs Geschwistern!“
    „Wetten, daß die Dame sich bei der Kassiererin nachher über die Familie Rywig erkundigt hat“, sagte Sonja. „Übrigens, daß ich es nicht vergesse: Hast du morgen oder übermorgen ein klein wenig
    Zeit für mich, Rolf? Du kannst doch nicht mit ansehen, daß deine Schwägerin mit Zahnschmerzen rumläuft?“
    „Komm nur, aber das müssen wir nach der Sprechstunde erledigen, also gegen Abend. Was hast du denn?“
    „Ich habe den Verdacht, daß ich einen Weisheitszahn kriege, und wahrscheinlich wächst er ganz verkehrt, vielleicht mußt du ihn rausoperieren!“
    Rolf sah Sonja aufmerksam an: „Oben links?“
    „Erraten! Bist du ein Hellseher?“
    „Nicht das gerade, aber. sag mal, seit wann merkst du es?“
    „Oh, etliche Wochen. Ich wollte nur nicht zum Zahnarzt in England, weil ich ja einen so einmaligen Zahnarzt in der Familie habe!“ „Senta“, wandte mein Göttergatte sich an mich, „weißt du genau, wann du deine ,Weisheit’ spürtest?“
    „Haargenau! Das erste Mal war es, als ich Beatemutti half, Papas Geburtstagstorte zu dekorieren, also am vierten Februar!“
    „Stimmt!“ rief Sonja. „Ich habe es gemerkt, als ich den Telefonhörer zurücklegte, ich rief doch Papa am Geburtstag an!“
    „Na, ihr geht vielleicht im Takt, ihr beiden“, lächelte Beatemutti. „Und ob sie das tun“, mischte sich Papa ein. „Du hättest das Gebrüll hören müssen, als die beiden ihren ersten Zahn bekamen, Rolf! An sich war es ein Glück, daß es gleichzeitig geschah, dann war alles sozusagen ein Abwasch.“
    „Weißt du noch, welcher Zahn zuerst kam?“ Rolfs Stimme war nicht nur interessiert. Es war, als ob er mit der größten Spannung auf die Antwort wartete.
    „Ja“, drückte Papa sich medizinisch korrekt aus: „Unten, eins, links!“
    „Helene und Beate bekamen zuerst den rechten“, sagte Sonja. „Gleichzeitig?“ wollte Rolf wissen.
    „Die eine an einem Sonntag, die zweite Montag morgen!“
    „Sag mal, Rolf“, fragte Papa, „betreibst du Zwillingsstudien?“ "Ja“, gab Rolf zu. „Und Erbanlagen. Wenn du in diesem Punkt etwas zu meinem Wissen beitragen kannst.“
    „Kann ich! Als Bernt die Milchzähne verlor, fiel ihm zuerst ein Eckzahn unten aus, statt eines Schneidezahns, wie es sich gehört. Tante Julie konnte mir erzählen, daß bei mir genau dasselbe gewesen war.“
    „Und Hans Jörgen?“
    „Nein, bei ihm nicht.“
    „Aber bei Stefan!“ rief Beatemutti. „Das weiß ich ganz bestimmt.“ Nach dem Essen setzte Rolf sich zu seinem Schwiegervater und fragte ihn weiter aus, während wir Frauen den Tisch abräumten und Kaffee machten.
    „Siehst du“, sagte Sonja, „das ist es, was Rolf so beschäftigt! Erbanlagen in der Dentalmedizin! Du Schaf, warum hast du ihn nicht gefragt?“
    „Ich wollte es tun, aber ich bin noch nicht dazu gekommen“, gab ich zu. „Du liebe Zeit, was hat er dann für Studienobjekte in der Familie! Zwei Garnituren Zwillinge, und sein Schwiegervater hat Kinder aus zwei Ehen. Ich muß ja direkt zusehen, daß ich auch Zwillinge bekomme!“
    „Ja, lieber das, als eine zweite Ehe“, lächelte Sonja. „Ich möchte meinen Schwager behalten, ich bin mit ihm sehr zufrieden!“
    „Ich eigentlich auch“, räumte ich ein.
    Am folgenden Abend kam Sonja in die Praxis.
    „Darf ich dabeisein?“ fragte ich.
    „Wenn die Patientin es erlaubt“, lächelte Rolf. Die Patientin erlaubte. Ich versuchte so gut wie ich es konnte, die Helferin zu vertreten, reichte Rolf Instrumente, entfernte die gebrauchten, holte sterile Tupfer aus dem Behälter und band dann meiner

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