Saeuglingsschwimmen
Anfassen an. Der Daumen sichert dabei nur leicht den Handrücken der Kinderhände. Indem sich der Oberschenkel absenkt, hält der Erwachsene das Kind im Hang und leitet eine Drehbewegung des Kindes nach links mit dem rechten Arm ein (wie eine Drehung beim Paartanz), sodass das Kind geschultert â bzw. auf dem Rücken im Huckepack zum Sitzen kommt.
Nachfolgend löst sich erst die eine, dann die andere Hand von den Händen des Kindes, um dieses an den Oberschenkeln nahe der Hüftbeuge zu sichern ( vgl. Abb. 23 ). Alternativ können auch bei breitem Spreizsitz des Kindes die Hände des Tragenden im unteren Bereich des Rückens den Reitersitz sichern.
Das Absteigen sollte das Kind üben, indem sich der Tragende ganz nah seitlich an den Beckenrand stellt, auf die Griffkante am Beckenrand klopft und das Kind durch sprachliche Aufforderung zum eigenständigen Umgreifen von den Schultern an den Beckenrand anregt.
ANWENDUNG
Der Griff eignet sich für Spiel- und Bewegungsformen in der Aufwärmphase einer Unterrichtsstunde. Aus der Sicherheit vermittelnden körpernahen Tragehaltung kann sich das Kind bei guter Sicht langsam mit dem Wasser, der Gruppe und dem Schwimmbecken vertraut machen und wird auf einfache Weise durch den Erwachsenen mitbewegt.
VOR- UND NACHTEILE DES GRIFFS
Das Tragen des Kindes auf dem Rücken ist für Eltern angenehm, weil das Gewicht des Kindes hier kaum als Belastung empfunden wird. Etwas Unsicherheit kann bei den Eltern auftreten, weil sie die kindliche Reaktion nicht sehen können und sich sorgen, weil sie ein Herunterkippen des Kindes vom Rücken durch dessen Zurückneigen und mangelndes eigenständiges Festhalten befürchten. Das Kind genieÃt den freien Blick und den engen Körperkontakt. Allerdings ist es häufig nicht längerfristig gewillt, die Position in der Bauchlage einzuhalten, weil es sich aufrichten und drehen möchte und Bewegungsfreiheit in den Beinen und Armen haben möchte.
ANMERKUNGEN
Bei diesem Griff ist darauf zu achten, dass die Eltern beim Schultern des Kindes seine Hände nur leicht umfassen. Im Wesentlichen sollte sich das Kind festhalten. Beim Umfassen sollte ganz bewusst erst eine Hand losgelassen werden und durch ein Klopfen auf die eigenen Schultern zum Anfassen an den Schultern aufgefordert werden. Dann erst folgt das Lösen der anderen Hand. Der Oberkörper des Elternteils ist beim ersten Einüben des Griffs weit vorzulehnen, damit das Kind zunächst einmal auf dem Rücken liegt, bevor es sitzt, um einem Rückfallen des Kindes vorzubeugen.
Abb. 23
Kommen das Kind und der Erwachsene mit dem Griff gut zurecht, kann sich der Erwachsene in den aufrechten Stand aufrichten und sogar das Kind zum Festhalten mit Händen und Beinen sowie zu Ausgleichsbewegungen durch plötzliche Vor-, Rück- und Seitbewegungen herausfordern. Auch ein eigenständiges Sichern des Kindes ohne elterliche Hilfestellung ist bei geübten Eltern und Kindern umsetzbar, dann haben die Eltern die Hände zum Bewegen, Planschen oder Unterstützen der eigenen Laufbewegung frei.
SPIELANREGUNGEN
Rodeoreiten: Bei geübten Kindern neigt sich der Tragende mit dem Oberkörper zu verschiedenen Seiten, um Ausgleichsbewegungen des Kindes zu provozieren.
Tunnelfahrt: Eltern und Kind durchqueren flache und hohe, enge und weite Tunnelbauten, die sich verteilt im Becken befinden.
Taxi: Das Absteigen und Aufsteigen des Kindes wird an verschiedenen Stellen des Beckenrands geübt und mit den Worten âAussteigenâ und âEinsteigenâ wechselt das Kind vom Rücken der Eltern an die Griffleiste des Beckenrands.
Autorennen: Die Eltern bewegen sich laufend in verschiedenen Fortbewegungstempi durch das Becken oder stoppen zwischenzeitlich.
Pferdegalopp: Die Eltern galoppieren durch das Becken und springen über fiktive Hindernisse.
Winken und Wasserplanschen: Die Eltern versuchen, das Kind abwechselnd mit der rechten und linken Hand durch Vormachen zum Winken oder Wasserplanschen anzuregen.
6.2.3 WASSERGUSSMETHODE UND TAUCHEN
DIE WASSERGUSSMETHODE
Eines der vorrangigen Ziele des Säuglingsschwimmens ( s. Kap. 4.2 ) ist die Wassergewöhnung , d. h. der Säugling soll den Wasseraufenthalt entspannt, angenehm und als lern- und erfahrungsreiche Auseinandersetzung mit seinem Umfeld erfahren. Die Beziehung zum Wasser beginnt im Mutterleib.
Mit den Vorerfahrungen der Wassergewöhnung im familiären Kreis ( s.
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