Saeuglingsschwimmen
entlastet, die Arme sind frei, um z. B. einen Gegenstand zu halten, die Beine können ungehindert strampeln. Wird das Kind schlängelnd durch das Wasser gezogen, wird es in dieser Haltung zur Bewegung herausgefordert. Wird das Kind gegen einen Widerstand (Beckenrand, Hände, Rücken, Matte) geschoben oder dreht es leicht um die Längsachse, so regen die Berührungs- und Lageveränderungsreize die Zehen- und Beinaktivitäten an.
Der Griff soll jedoch im Wesentlichen der Entspannung dienen, um die Haltemuskulatur zu entlasten und die Reize abzuschwächen. Die Konzentration des Kindes ist auf die Bezugsperson gerichtet, die durch leichtes seitwärtiges Schaukeln, Wiegelieder oder Musik seine körperliche und seelische Anspannung herunterregelt.
VOR- UND NACHTEILE DES GRIFFS
Die Lage des Kindes auf dem Wasser beansprucht die Eltern körperlich wenig. Der âverkehrteâ Ãberkopfblick ist für die Eltern-Kind-Kommunikation ungewohnt.
ANMERKUNGEN
Das Ãberkopfzuneigen und -halten vermittelt dem Kind Nähe und Sicherheit. Dazu taucht der Tragende etwa kinntief ein und berührt wechselseitig die Wangen des Kindes mit den eigenen.
SPIELANREGUNGEN
AbstoÃen von der Wand: Die FuÃsohlen des Kindes gegen die Wand schieben, bis es die Berührung offensichtlich spürt und mit den Beinen dagegen- drückt. Mit der aktiven Beinbewegung das Kind wegziehen.
Tunnel durchqueren: Rückwärtiges Ziehen des Kindes durch z .B. eine Lochmatte. Mit dem Fingerspiel einen Blickanreiz geben.
Schlängeln mit taktilen Reizen: Seitliches Schlängeln mit Rhythmusveränderungen und Berührungsreizen an den Körperseiten, z. B. entlang einer Mattenpassage oder der Beckenwand.
Schmusen: Eltern gehen rückwärts und ziehen das Kind rechts- und linkswangig zu sich heran.
StrampelfuÃball mit Strandball: Eltern gehen vorwärts und verfolgen mit den kindlichen Beinen einen groÃen Ball, der getreten werden soll.
V EINARMIGER TRAGEGRIFF IN DER SITZPOSITION DES KINDES FÃR SPRÃNGE MIT ZWEI BEZUGSPERSONEN â ARMSITZ
ALTER FÃR DIE ANWENDUNG
Für Kinder ab dem achten Lebensmonat geeignet, wenn sie die Entwicklungsstufe des alleinigen Sitzens erreicht haben.
HANDLING
Das Kind wird aus dem frontalen Achselgriff um 180° nach links gedreht und auf dem rechten Unterarm abgelegt. Die linke Hand löst sich aus dem Achselbereich und wird angewinkelt und mit der Handinnenfläche nach oben unter das Gesäà geschoben.
Nun wird das Kind mit rechts auf den linken Unterarm gesetzt. Die elterliche Brust dient dem Kind als Rückenlehne. Die rechte Hand sichert das Kind auf dem Brustbein vor dem Nachvornneigen. Zum Absprung wird die sichernde Hand gelöst ( vgl. Abb. 21 ).
ANWENDUNG
Dieser Griff wird im Schwimmbecken mit einem unvorteilhaften Beckenrand (z. B. keine Griffkante) empfohlen. Die Kinder können aus dieser Halteform ihre ersten Sprungerfahrungen machen. Der stützende Arm kann in der Höhe über der Wasseroberfläche variiert werden, d. h, die Höhe wird methodisch gesteigert und mit ihr der allmähliche Aufbau der Ãbungsschwierigkeit.
Dem Kind wird vor dem Abkippen ein visuelles Ziel (z. B. anderer Elternteil, Ball o. Ã.) aufgezeigt. Dieser Reiz löst die Motivation zum Bewegen dorthin aus. Begonnen wird mit einem auf dem Wasser liegenden Gegenstand, den das Kind anvisiert. Es lehnt sich aus seinem aufrechten Sitz nach vorne und wird mit der rechten Hand aufgefangen und zum Gegenstand begleitet.
Die Ãbung eignet sich besonders â statt mit einem Gegenstand â mit einer zweiten Person, die beobachtend den Abstand zum Kind verändern kann. Wenn die Sprungweite vom Elternteil nach einiger Erfahrung eingeschätzt werden kann, können die Kinder zum Beckenrand, zur Treppe oder zur fixierten Schwimmmatte hinhechten.
Beim Hechten zu fixierten Gegenständen eignet sich zu Ãbungsbeginn die weiche Schwimmmatte. Sie vermeidet im Falle der Fehleinschätzung des Abstands Verletzungen und schürt keine Angst vor Verletzungen.
Abb. 21
VOR- UND NACHTEILE DES GRIFFS
Die Absprunghöhe ist sehr variabel. Weil es die Kinder bevorzugen, zu den Eltern hin- statt wegzuspringen, wären dafür beide Elternteile erforderlich oder ein anderer gegenständlicher Anreiz am Beckenrand.
Es hat sich herausgestellt, dass bei ein-elterlicher Ausführung Unsicherheiten entstehen, welche Distanz zu wählen ist. Um
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