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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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auch sollte sich ihre Scheidung irgendwie von ihrer Ehe unterscheiden? Plötzlich spürte sie, daß der Richter sie anstarrte. Er schien ihr Lächeln recht merkwürdig zu finden, unter den Umständen absolut fehl am Platz.
    Er glaubt, ich sei übergeschnappt, dachte sie, während der Richter mit seinem Hämmerchen schlug und die Verhandlung bis nach der Mittagspause vertagte.
    Bevor sie sich überhaupt erhoben hatte, stand plötzlich Victor neben ihr. Sein Gesicht spiegelte leise Besorgnis wider.
    »Kann ich dich ein paar Minuten sprechen?« fragte er.
    »Nein«, sagte sie und stand auf, schob ihren Stuhl zurück. Ihr Anwalt befand sich inzwischen am anderen Ende des Raums und sprach mit Mel.
    »Bitte, Donna, sei vernünftig.«
    Sie musterte ihn, mit ehrlicher Überraschung. »Ja, wie kannst du das von mir erwarten? Von einer Frau, die du doch soeben als absolut unvernünftig, ja, unzurechnungsfähig beschrieben hast? Du erwartest zuviel, Victor, wie gewöhnlich.« Sie kratzte sich an der linken Hand, unmittelbar oberhalb des Daumens.
    »Ausschlag? Allergie?« fragte er.
    Sofort hörte sie mit dem Kratzen auf. »Das hast du heute vormittag
ganz vergessen zu erwähnen. Aber der Tag ist ja noch jung. Du wirst sicher noch Gelegenheit dazu haben.« Sie wollte aufhören, doch sie konnte nicht. »Außerdem hast du vergessen, ihm zu sagen, daß ich Hämorrhoiden habe vom Lesen auf der Toilette, obwohl du mich ja dauernd davor gewarnt hast.«
    Sie gab sich selbst einen Klaps. »Nichtsnutziges kleines Mädchen.«
    Er griff nach ihrer Hand. »Donna, bitte. Bedenk nur, was das bei dir anrichtet.«
    »Laß mich los.« Widerstrebend tat er’s.
    »Ich möchte dir doch nur die weiteren Schmerzen und Demütigungen ersparen, die diese ganze scheußliche Geschichte dir bereiten würde.«
    »Du wirst mir die Kinder also lassen?«
    Er wirkte aufrichtig betrübt: »Du weißt, daß das nicht geht.«
    »Ja, glaubst du etwa im Ernst, ich sei nicht fähig, meine Kinder großzuziehen?« schrie sie fast. Mel und Mr. Stamler drehten sofort die Köpfe und blickten zu ihr hin; Mel kam näher.
    »Es sind auch meine Kinder«, sagte Victor, »und ich tue nur das, was ich für richtig halte.« Mel stand jetzt neben Donna.
    »Du wirst nicht gewinnen, weißt du«, sagte Donna, doch die Überzeugung, die sie zur Schau trug, war nur zu einem Bruchteil echt. »Der Richter wird sich meine Seite der Geschichte anhören. Er wird mir die Kinder nicht wegnehmen.«
    Victors Blick glitt von Donna zu Mel, mit unverhohlenem Haß. Als er wieder zu Donna schaute, zeigte sich auf seinem Gesicht nicht mehr die leiseste Spur von Besorgnis. Und aus seiner Stimme klang nichts von südlicher Behäbigkeit oder Sanftheit. Sie war kalt und beißend wie der Wind im nördlichen Chicago. »Ich verspreche dir«, sagte er, und er schien die Worte in die Luft zu speien, »daß du verlieren wirst, selbst wenn du gewinnst.«
    »Und was soll das bedeuten?« fragte Donna, doch sie sprach
bereits zu seinem Rücken, und Sekunden später hatte er den Gerichtssaal verlassen.

2
    Als das Telefon zum drittenmal läutete, hob sie ab. Niemand sonst im Büro schien sich dazu bequemen zu wollen. »McFaddon- Werbeagentur«, sagte sie. »Donna Edmunds am Apparat. Augenblick bitte. Ich werde nachsehen, ob er hier ist.« Sie beugte sich zu dem benachbarten Schreibtisch. »Für dich, Scott«, sagte sie, während sie per Tastendruck die Leitung neutralisierte. »Bist du hier?«
    »Männlich oder weiblich?«
    »Zweifellos weiblich.«
    »Stimme – sexy?«
    »Zweifellos sexy.«
    »Dann bin ich auch zweifellos hier.« Er übernahm das Gespräch auf seinen Apparat, und während Donna ihren Hörer auflegte, hauchte er ein rauhkehliges »Hallo« in seine Muschel. »Oh, ja, natürlich, Mrs. Camping. Wenn Sie sich bitte einen winzigen Augenblick gedulden würden.« Er drückte auf eine andere Taste und starrte Donna wütend an. »Heißen Dank – du hast mir nicht gesagt, daß es sich um eine Klientin handelt!«
    »Du hast ja nicht gefragt.«
    »Liebenswerte Person! Du weißt genau, daß ich Kopfschmerzen habe.«
    »Ich würde es einen Kater nennen – oder einen Affen.«
    Er grinste. »Tolle Party«, sagte er und widmete sich dann seinem Gespräch mit Mrs. Dolores Camping.
    »Wann bist du eigentlich von der Party weg, Donna?«
Plötzlich war Irv Warrick hinter ihr aufgetaucht. »Und woran arbeitest du da?«
    »Wann ich von der Party weg bin? Na, jedenfalls vor dir.« Sie zeigte ihm die Skizze, die sie für

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