Sag nichts, kuess mich
ihm vertrauen, für den Rest ihres Lebens.
„Nicolo“, sie lächelte leicht zittrig, „ich bin froh, dass du es gehört hast. Ich hätte dir von der Abmachung zwischen mir und meinem Vater erzählen sollen …“
„Ja, ich hab’s gehört“, fiel er ihr frostig ins Wort. Seine Augen blickten kalt wie Eis. Sie verstand nicht, wieso er plötzlich so hart und grausam aussah … Dann traf es sie wie ein Schlag: Er hatte alles mit angehört und die Worte völlig falsch ausgelegt.
„Nein, du verstehst nicht …“
Grob packte er ihr Handgelenk. „Oh doch, principessa , ich verstehe sogar sehr gut.“ Sein Blick glitt vielsagend zu ihrem noch flachen Bauch. „Vor allem die rührende Story über die Pille.“
„Nein, du irrst dich. Ich schwöre, dass …“
„Verabschiede dich von Daddy, Baby. Du wirst ihn für lange Zeit nicht wiedersehen.“
„Nicolo! Nicolo, per favore …“
„Schau nicht so entsetzt drein, Liebling.“ Sein Mund verzog sich zu einem düsteren Lächeln. „Du hast den Hauptpreis gewonnen. Ich werde dich trotzdem heiraten, denn mein Kind wächst in deinem Bauch. Wenn du glaubst, ich überlasse das Baby deiner und Daddys Obhut, hast du dich getäuscht. Gehen Sie mir aus den Augen“, wandte Nick sich barsch zu dem Fürsten um. „Sollten Sie mir je wieder über den Weg laufen, werde ich genau das tun, wovor Ihre Kaste seit Hunderten von Jahren solche Angst hat – ich werde den Boden mit Ihnen wischen.“
Antoninni machte sich eiligst feige davon. Alessia griff nach Nicolos Hand. Noch nie hatte sie ihn so wütend gesehen.
„Nicolo, bitte, hör mir zu …“
„Ich habe genug gehört, Prinzessin. Du hast einen Deal mit deinem Vater geschlossen, um meine Frau zu werden, und diesen Deal werden wir hier und jetzt zu Ende bringen. Danach werde ich die Investition rückgängig machen und jede Unze des Orsini-Einflusses, auf den du so hochmütig herabblickst, nutzen, um dir mein Kind abzunehmen. Wie, glaubst du, wird es dann mit dir weitergehen, principessa ?“
„Nein“, konnte sie nur entsetzt flüstern, als er ihr auffordernd seine Hand hinhielt. „Nein, nicht so!“
„Doch, genau so“, knurrte er.
Zögernd legte sie ihre Finger in seine, damit er sie durch den Raum auf den wartenden Bürgermeister zuführen konnte. Der sie fünf Minuten später zu Mann und Frau erklärte.
Er hatte eine Überraschung für seine Braut geplant gehabt. Flitterwochen in Venedig im Gritti-Palast, danach zwei Tage in der Modestadt Mailand und anschließend mit einer gecharterter Privatmaschine nach New York, an Bord erlesener Champagner und Blumen.
Nichts davon würde stattfinden.
In Windeseile änderte Nick den Plan. Ein kurzer Stopp in der Villa, um seine Sachen abzuholen. Ein Anruf bei der Fluggesellschaft, um die neuen Arrangements zu treffen. Die Fahrt zum Flughafen, wo die Maschine wartete – ohne Blumen und Champagner.
Aber an Bord gibt es eine Schlafkabine, dachte er kalt, als er seine Ehefrau beim Ellbogen die Bordtreppe hinaufführte. Denn die eine Sache, die für ihn an Alessia Antoninni-Orsini interessant war, würde er nicht aufgeben. Vorerst nur so lange, bis sie sein Kind zur Welt gebracht hatte. Danach würde er entscheiden, ob sie weiteren Nutzen für ihn hatte oder nicht.
„Nicolo“, hob sie an, sobald sich die Bordtür hinter ihnen schloss, „so hör mir doch bitte zu …“
Das sagte sie schon, seit er zufälligerweise in das Gespräch zwischen Vater und Tochter gestolpert war, und jedes Mal, wenn sie ansetzte, hatte er sie ignoriert. Musste er sich etwa noch mehr Lügen anhören? Er hatte so viele Lügen gehört von ihr, dass es für den Rest seines Lebens ausreichte.
Dass sie sexuell unerfahren war.
Dass sie „vergessen“ hatte, die Pille zu nehmen.
Dass er ihr Geliebter war.
Diese zwei kleinen geflüsterten Worte heizten seine Rage am meisten an. Mio amante . Es war bedeutungslos, wie sie ihn nannte. Für sie würde er nie mehr sein als ein dickes Bankkonto.
Er hatte sich zum Narren halten lassen. Und er hasste sich dafür, dass er auch nur einen Teil seines Herzens von ihren Seufzern, von ihrem Wispern, von ihrer Zärtlichkeit hatte anrühren lassen.
Sex, dachte er kalt, mehr ist es nie gewesen. Nicht für sie, nicht für ihn. Er gedachte, das meiste aus der Situation für sich herausholen.
Abrupt stand er auf, sobald die Maschine in der Luft war, und zog Alessia mit sich in die Schlafkabine. Hinter ihr verschloss er die Tür.
„Zieh dich aus“, knurrte
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