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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Parteien haben sich dort unten bekämpft«, sagte ich. »Sie alle begehren die höchste Macht – und da kommt auch schon jemand, der uns an der Flucht hindern will.« Ich schaute nach oben und schloß die Hand um den Schwertgriff.
    Zwei Flieger wirbelten aus den vor uns liegenden Schatten hervor. Licht funkelte an ihren Flanken, spiegelte sich an den kühnen Verzierungen. Im unheimlichen Zwielicht wirkten die beiden Flugboote wie dunkle magische Drachen, auf deren Haut Feuerjuwelen glühten.
    »Hamalier«, sagte Lord Farris. Er trat unter dem geschützten Achterdeck hervor, und sein Gesicht lag im Schatten.
    Lykon Crimahan neben ihm sprach mit einer Stimme, der man die erlebten Schrecken anmerkte. »Sie haben alles vernichtet, das mir im Leben etwas bedeutete – dafür fordere ich sie zur Rechenschaft.«
    »Was ist mit der Königin?« fragte Delia. Sie schaute nicht zurück, sondern lenkte unser Flugboot geschickt aufwärts, um die Cramphs aus Hamal nicht in eine günstige Angriffsposition zu lassen. Die Flieger rasten in den Nachthimmel empor, und die Rauchpilze fielen unter uns zurück und machten orangerot und golden schimmernden Wolken Platz.
    »Die Königin schläft.« Farris hatte bereits sein Schwert gezogen. Die Masse seines Körpers hatte in der aufkommenden Dunkelheit etwas Beruhigendes. »Sie ist erschöpft.«
    Dies galt für uns alle. Aber eine Aussicht auf Erfolg, eine Chance zum Überleben hatten wir nur, wenn wir zielstrebig weitermachten, wenn wir entschlossen weiterkämpften, auch wenn unsere Chancen sehr schlecht standen.
    In unserem Flugboot, das ich den Hamaliern abgejagt hatte, war ein Dutzend Armbrüste schußbereit festgemacht. Ich hakte eine Waffe ab, spannte sie und sagte zu Farris: »Heb dein Schwert! Delia wird diesen Rasts davonfliegen.«
    »Ja«, erwiderte Farris. »Die Prinzessin ... ich meine, die Herrscherin ... ist am Steuer immer sehr geschickt.«
    Die drei Flugboote wirbelten am nächtlichen Himmel wie Blätter umeinander, die vom tobenden Luftstrom über dem Brand und von den Winden der oberen Atmosphäre durcheinandergeweht wurden, hierhin und dort hin rasend, sich umkreisend, die sichere Höhe suchend. Delia führte uns prächtig. Ich beugte mich über die Holzreling und gab einen Schuß ab. Der Bolzen raste in die dunkle Masse des unter uns schwebenden hamalischen Flugbootes. Im böigen Wind vermochte ich keinen Schmerzensschrei zu hören, wußte also nicht, ob ich getroffen hatte; trotzdem spannte ich den Bogen erneut und schoß zum zweitenmal.
    Farris und Crimahan schlossen sich mir an. Sie kannten sich mit Armbrüsten nicht aus, doch immerhin zählte jeder Pfeil, der die Hamalier traf.
    Wie es bei solchen hektischen Himmelskämpfen bei Nacht passiert – plötzlich flog einer der Hamalier quer herbei und geriet vor unseren Bug. Delia unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, der herbeirasenden Masse auszuweichen. Dann stießen die beiden Flugboote zusammen; Holz knackte, und Leinwand riß mit unangenehmem Laut. Das Schiff, das ich ausgesucht hatte, war allerdings widerstandsfähig gebaut – wie es nicht anders zu erwarten war von den verdammten Hamaliern, die diese Fluggebilde produzierten und uns Vallianern das Recht vorenthielten, eine eigene Produktion aufzuziehen; unser Boot war stärker als das andere. Unter lautem Knacken und Reißen stürzte das gegnerische Flugboot genau in das unsere.
    Männer purzelten heraus, kamen hoch, torkelten über unser Deck.
    Durch einen Wolkenriß machte sich plötzlich der sattblaue Schein des ersten Abendsterns bemerkbar und brachte mir jäh und sehr überraschend die Schönheit der Nacht zu Bewußtsein. Dieser erste Stern, den die Kreger Soothe nennen, war derzeit nicht besonders groß oder dick, da er sich auf seiner Kreisbahn gerade entfernte: Soothe ist nämlich wie Kregen ein Planet von Antares. Doch erinnerte mich sein blauer Glanz an die sagenumwobenen Liebesgöttinnen Kregens. Und da keine Liebesgöttin zweier Welten so kostbar sein kann wie meine Delia, meine Delia aus Delphond, meine Delia aus den Blauen Bergen, schleuderte ich die Armbrust fort und stürzte mich in den Kampf.
    Delia war auf die Attacke der Hamalier aus dem zerstörten Flugboot gefaßt. Gemeinsam griffen wir an. Wie zwei perfekt aufeinander abgestimmte Maschinenteile ließen wir die Falle zuschnappen. Sie erledigte ihren Angreifer mit dem Rapier, ich ließ das Krozair-Langschwert zu tödlichem Hieb gegen seinen Begleiter herumfahren. Die Rüstung war dem

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