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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Anschwung nicht gewachsen.
    »Hanitch! Hanitch!« Unentwegt stießen die Hamalier ihren Kampfschrei aus; es waren entschlossene, rücksichtslose und zugleich sehr disziplinierte Kämpfer.
    »Vallia!« brüllte Farris und hastete schwertschwingend über das Deck. »Vallia und Vomansoir!«
    Die hamalischen Krieger waren nicht mit Schilden ausgerüstet, was nicht den sonstigen Vorschriften ihres Luftdienstes entsprach, und ich vermutete, daß der Schock des Zusammenstoßes ihnen keine Zeit gelassen hatte, sich entsprechend zu bewaffnen; viel wichtiger war es, zwei Hände frei zu haben, um ein Flugbootwrack zu verlassen, das gleich in die Tiefe stürzen würde. Hätte es sich allerdings um Djangs oder Pachaks gehandelt ...
    Das Scharmützel dauerte noch eine Weile. Ich wehrte meinen Angreifer ab und durchbohrte den nächsten. Crimahan hackte um sich und stieß dabei alle möglichen Schimpfworte aus, halb außer sich vor Kummer über sein Schicksal und das Unglück, das Vallia überkommen hatte.
    Mit jedem Hieb ließ Lykon Crimahan, Kov von Forli, die Wut über seine verlorenen Ländereien an den Gegnern aus.
    »Hamal! Hanitch!« schrien die Hamalier und kämpften verzweifelt und starben. Der unbändige Zorn unserer rachedürstenden Attacke brachte sie aus der Balance. Sie waren aus ihrem Land heraufgeflogen, um das vallianische Reich zu vereinnahmen und niederzubrennen; dabei folgten sie indirekt den Anordnungen Phu-Si-Yantongs, des Zauberers aus Loh, dessen Ehrgeiz keine Grenzen kannte; und wenn unser zorniger Widerstand sie überraschte, so verdienten sie es nicht besser. In diesem Augenblick spürte ich einen enormen Druck auf mir lasten – die Tatsache, daß die von mir langfristig verfolgten Pläne eigentlich die freundschaftliche Verbindung zwischen Vallia und Hamal voraussetzten. Angesichts der Blutschuld, die nun zwischen den beiden Ländern stand, war dieses Ziel wohl in unerreichbare Fernen gerückt.
    Wir kämpften.
    Gegen Ende der Auseinandersetzung, als nur noch vier hamalische Soldaten am Leben waren – die übrigen lagen tot an Deck oder waren mit einem Verzweiflungsschrei über Bord gegangen –, kam Königin Lushfymi torkelnd aus der Achterkabine. In der Hand hielt sie einen Dolch. Sie schien desorientiert zu sein; ihr dunkles Haar war zerwühlt, die violetten Augen zu betäubtem Blick weit aufgerissen. Sie hätte sich auf die letzten Soldaten gestürzt, wenn ich nicht ihren rechten Arm umfaßt und sie vorsichtig zurückgehalten hätte.
    Die Dolchesklinge, die sie mit berauschter Hingabe schwenkte, wies zwei schmale Rinnen auf, in denen ein gefährliches Gift klebte ...
    »Laß mich los! Ich will töten, töten ...«
    Sie sprach mit schwerer Zunge, die Worte waren kaum zu verstehen. Ein dämonischer und zugleich erschöpft-verzweifelter Ausdruck stand auf ihrem Gesicht.
    »Sie haben den Herrscher getötet, meinen Geliebten ermordet – diese Schuld muß gesühnt werden.«
    Daß man sie an ihrem Tun hindern mußte, lag für mich auf der Hand, auch wenn sie eine Königin war – die Königin von Lome auf Pandahem – und daher mit Waffen wohl umzugehen wußte. Die hamalischen Soldaten des Luftdienstes waren aber keine Amateure. In diesen letzten Augenblicken des Kampfes zuckten die Schwerter noch einmal hoch in dem Bemühen, die Sache doch noch für sich zu entscheiden; und es bestand durchaus noch die Möglichkeit, daß wir unterlagen. Ich schüttelte Königin Lust.
    »Halt still! Möchtest du dein Leben wegwerfen, so wie das des Herrschers vergeudet wurde?«
    Natürlich eine dumme Bemerkung.
    Dies ging mir sofort auf. Ich schob sie energisch in die Kabine zurück, ehe sie ihrer überwältigenden Entschlossenheit Ausdruck geben konnte, mit allem Schluß zu machen und dem Herrscher zu folgen, und knallte die Tür zu.
    Und stürzte mich kraftvoll wieder in den Kampf.
    Delia hatte sich ihres Gegners mit jener sauberen Präzision entledigt, die in der militärischen Vereinigung der Schwestern der Rose gelehrt wird. Crimahan setzte einen Hieb daneben und mußte rückwärtstaumelnd ausweichen, wobei sein linkshändiger Dolch einen Thraxterhieb abwehrte. Farris stand im Begriff, sein Rapier aus der Kehle eines Kämpfers zu ziehen. Blieb der vierte – um den ich mich hätte kümmern müssen, wenn Königin Lust nicht dolchschwingend auf der Kampfstätte erschienen wäre.
    »Bei Vox!« brüllte ich im Sprung. »Ich hätte die dumme Frau mit ihrem Giftdolch auf die Schurken loslassen sollen!«
    Doch schon blitzte

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