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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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drückte mir die Krone auf den Kopf, und ich nahm die notwendigen Dinge nacheinander in die Hand, und die Priester sangen, und Trompeten schmetterten, und die Menschenmassen jubelten.
    Trotz allem hatte ich ein hohles Gefühl, denn noch war ein großer Teil Vallias nicht befreit.
    Gleichwohl war es ein heiliger, wichtiger Augenblick.
    Denn nun führte kein Weg mehr an der Tatsache vorbei, daß ich Herrscher von Vallia war, erwählt vom Volk, ins Amt gehoben durch seinen Willen, auf den Thron gestiegen, weil die Vallianer es so wollten.
    Wie lange ich in diesem Amt blieb, das – so meinte ich – würde ich allein bestimmen.
    Männer und Frauen defilierten an mir vorbei und schworen mir ihre Treue. Ich meinerseits gab das Versprechen, ihnen zu helfen, mit dem Ziel, Vallia zu befreien, dem Volk Leben und Freiheit zu garantieren – und auch Glück, wenn sie diese schwierigen Konstellationen zustande brachten.
    Ich hob den Blick. Natürlich! Vor dem Blau des Himmels schwebten der Gdoinye und die weiße Taube der Savanti. Sie hatten mich nicht vergessen. Auch von ihnen drohte mir in Zukunft weiterer Ärger.
    Noch während ich den Blick gehoben hatte, erschien plötzlich ein Voller über dem Kyro und näherte sich dem Palast. Ich erblickte die Flaggen, valkanische Flaggen, und die Fahnen Delphonds und der Blauen Berge. Meine alte Kampfflagge war ebenfalls zu sehen. Doch über allem bewegte sich das neue vallianische Wahrzeichen, frei, herausfordernd, gelb und scharlachrot. Diese Fahne kündigte eine neue Epoche in der Geschichte Kregens an.
    Bewegt von Hochgefühlen und düsteren Vorahnungen, doch in diesem einen wunderbaren Moment auch von Dankbarkeit, trat ich vor, um Delia zu begrüßen.
    Ganz Vallia hallte von Jubelgeschrei wider.
    »Hai Jikai, Delia, Herrscherin von Vallia! Hai Jikai, Dray Prescot, Herrscher von Vallia!«
    Bei Zair, so redete ich mir ein, als ich auf Delia zuging und die Luft von der lärmenden Aufregung förmlich vibrierte. Ich darf nicht vergessen, daß ich Krozair von Zy bin. Und ich darf die Kroveres von Iztar niemals vergessen. Die Versuchungen des großen Reiches dürfen diesen Moment nicht beflecken. Der selbständige Staat muß jeder einzelnen Person dienen, jeder jedem. Sollte mich jemals die Korruption der Macht ankommen, sollte jemals ein Machtwahn an meine geistige Gesundheit rühren, wollte ich an die mutigen Männer denken, die in der Hoffnung auf diesen Moment gestorben waren.
    Die Wahrheit war: Ich hatte nicht Herrscher von Vallia werden wollen, doch wenn der Wille des Volkes mich für diese schwierige Aufgabe auserkor, dann wollte ich als Herrscher so tüchtig und professionell sein, wie ich es vermochte, bei Zim-Zair! Und dies bis zu dem Augenblick, da ich meinen Sohn Drak dazu überreden konnte, mein Nachfolger zu werden.
    Die erhobenen Schwerter schimmerten hell im vermengten Licht Antares', der Sonnen von Scorpio. »Jikai! Hai Jikai!« tobten die Massen.
    Es war ein Augenblick für die Erinnerung.
    »Du bist also ganz allein Herrscher von Vallia geworden, Dray«, sagte Delia. Sie lächelte, und neben ihr verblaßten die Sonnen. »Und was hast du jetzt vor?«
    »Ach«, sagte ich. »Ach, ich habe ja noch nicht mal angefangen!«
     
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    * Tikshim. Anredeform, wie sie von höhergestellten Personen gegenüber dem gemeinen Volk verwendet wird. Aus Sicht der Oberschicht handelt es sich um eine neutrale Bezeichnung. Da sie etwa mit ›mein Guter‹ gleichzusetzen ist, fühlen sich die so Angesprochenen meistens provoziert, ohne recht zu wissen, wie sie ihre Reaktion ausdrücken oder erklären sollen. Prescot hat das Wort nur selten benutzt; hier paßt es sehr gut. A. B. A.

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