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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ohren. Das Erdbeben wollte kein Ende nehmen; es füllte die Welt mit seinem Dunst, zerrte an meinen Sinnen, raubte mir das urzeitliche Gefühl von Festigkeit und Sicherheit, das seit jeher von diesem Land ausgegangen war. Das Beben dröhnte wohl nur etwa ein Dutzend Herzschläge lang durch die Höhle; doch hatte ich das Gefühl, daß es mehrere Lebensspannen dauerte.
    Der Staub stach mir unangenehm in die Nase und reizte meine Augen. Ich kniff sie zusammen und nahm die Hände von den Ohren und versuchte, wieder zu hören und zu sehen. Mehrmals schluckte ich. Ein kaum hörbares Kratzen dicht neben meinem rechten Fuß weckte sofort meine Aufmerksamkeit.
    Aus einem frisch geöffneten Felsloch kroch ein Gebilde, das wie zwei zusammengeklebte Suppenteller aussah, oben ein Paar Stielaugen, darunter einige lange rapierscharfe Rüssel. An der Spitze des drei Fuß langen schmalen Schafts schimmerte ein Tropfen grünen Gifts.
    Der Yenalk versuchte mich in den nackten Fuß zu kneifen.
    Mit einem Aufschrei sprang ich zur Seite.
    Hungrig verfolgte mich das Wesen auf einer Vielzahl kurzer Beine, die seiner Bewegung etwas Rollendes gaben, so daß es unangenehm schnell vorankam. Mir blieb nur eine Wahl, denn das Ding würde die Verfolgung erst aufgeben, wenn es mir seinen Stachel ins Fleisch gebohrt und mit seiner Mahlzeit begonnen hatte.
    Ich sprang zur Seite und stellte einen Fuß auf ein flaches Steinstück. Das Wesen begann wie eine Drehscheibe herumzuwirbeln. Ohne die Bewegung aufzuhalten, sprang ich darüber hinweg. Auf der anderen Seite angekommen, schob ich die Finger unter den Rand des Panzers und kippte das Geschöpf auf den Rücken.
    Hilflos schwankte es einen Moment hin und her. Die zahlreichen Beine schwankten wie ein Wald im Sturm. Ich starrte hinab.
    »Ruh dich ein Weilchen aus, Yenalk, und bleibe hier; vielleicht komme ich ja wieder.«
    Langsam kam das Untier zur Ruhe, aber die Beine zuckten weiter.
    Noch immer senkte sich Staub in Schwaden durch den Schein der Fackeln, und während ich mich der Felserhebung näherte, registrierte ich die Schönheit dieser Lichterscheinungen. Ein seltsamer, unangebrachter Gedanke, mögen Sie denken, aber trotz meiner Primitivität und Barbarei glaube ich doch ein gewisses Talent dafür zu haben, an überraschender Stelle auch etwas Schönes zu entdecken – eine Einschätzung, die Sie bestimmt mit mir teilen.
    Im Licht hockte eine Gruppe von Leuten auf dem harten Gestein. Es ging ihnen dreckig. Hier, so überlegte ich, fängt meine Aufgabe an.
    Im Näherkommen fiel mir zunächst die eingeschüchterte, niedergeschlagene Verfassung der Leute auf. Sie entstammen kregischen Diff-Rassen, die als empfindlich und hochgezüchtet, als schwach und unaggressiv gelten. Es waren Relts und Xaffers, jene entrückten, abgeschieden lebenden Diffs, des weiteren Lamnis, kluge Kaufleute, außerdem andere wie Lun'elshes * mit weichem schwarzen Körperhaar und Dunders, gedrungene, massige, flachköpfige Menschen, die überall als Träger eingesetzt werden. Zur Gruppe gehörten außerdem mehrere Ennschafften, die allgemein auch Syblianer genannt werden, die Männer wahre Muskelberge, die Frauen sehr schön anzuschauen, und alle mit naiven Babygesichtern. Einen Augenblick lang starrte ich auf diese Ansammlung von kregischen Underdogs, eine Bezeichnung, die wirklich nur im weitesten Sinne anzuwenden war.
    Während ich mich noch umschaute, ertönte plötzlich eine laute Stimme.
    »Ein verdammter Apim! Also, Apim, wo hast du so lange gesteckt?«
    Ein Numim lag ausgestreckt auf einem Mantel mit schwarzgelbem Rautenmuster. Der Kopf des Löwenmannes steckte in einer primitiven Binde, die man aus dem Saum des Mantels gefertigt hatte, und das schwarzgelbe Gewebe war blutig. In der rechten Faust hielt er ein Schwert, dessen Klinge einen Fuß unterhalb des Griffs abgebrochen war. Er schien sehr schlechter Laune zu sein. Seine Haut war dermaßen dunkelbraun, daß sie schon schwarz aussah, und seine borstige Löwenmähne zeigte ein schmutziges Umbrabraun. Er gehörte nicht zu den goldenen Numims.
    »Bei Numi-Hyrjiv der Goldenen Pracht! Du hast irgendwo herumgetrödelt, während ich hier liege und auf dich warte! Dies kann ich nicht dulden. Und sind die Everoinye schon so tief gesunken, daß sie uns einen nackten und unbewaffneten Apim schicken müssen?« Sein zorniges Löwengesicht verzog sich, und er hob die linke Hand an die Binde. »In meinem Schädel dröhnen alle Glocken Beng Kishis, und du stehst da wie ein

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