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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte, als sich mit dem Charakter eines Sklaven namens Zaydo zu beschäftigen.
    In der nächsten Höhle hallten unsere Stimmen hohl wider. Die hochgehaltenen Fackeln zeigten hinter uns das zerklüftete Gestein und weiter vorn schwarze Leere. Alle blieben stehen. Die unheimliche Atmosphäre blieb nicht ohne Wirkung auf die Leichtgläubigen. Man sprach mit gedämpfter Stimme. Eine unterschwellige Angst bestimmte jede Bewegung. Jeden Augenblick konnte irgendein Schrecknis sich aus der Finsternis auf uns stürzen.
    »Zaydo!« bellte die Löwenstimme. »Mach zu, mach zu! Und gib mir mein Schwert wieder! Sklaven tragen keine Schwerter.«
    »Es gibt Länder, in denen Sklaven bewaffnet sind, Herr.«
    »Wenn ich bei Kräften wäre, würde ich dich jetzt niederschlagen! Frecher Tapo! Unverschämter Yetch!«
    Ich reichte ihm die abgebrochene Klinge und sagte: »Du wirst mir nicht die Haut abziehen, Herr?«
    »Ich wüßte nicht, wieso nicht. Mein Kopf! Du bist undankbar, und ich behandle meine Sklaven viel zu freundlich. Nun geh los – in die Richtung dort, ich spüre von dort einen Luftzug.«
    Und da hatte er recht; auch ich spürte eine schwache Luftbewegung. Strom Irvin war gar nicht so nutzlos, wie er vielleicht meinte. Stolpernd und schlurfend bewegten wir uns über den unebenen Boden. Die Fackeln verloren die Felswand in unserem Rücken und zeigten nichts Neues. So bewegten wir uns durch Dunkelheit, Gestein unter den Füßen, Fackeln in den Händen, die ihre orangeroten Flammen flackern ließen.
    Schließlich erreichten wir die gegenüberliegende Wand, drängten uns durch einen Spalt, aus dem Luft strömte, und gelangten in eine weitere Höhle, die wir ebenfalls durchquerten. Womöglich konnten wir hier unten ganze Lebensperioden damit verbringen, von Höhle zu Höhle zu schreiten.
    »Hinauf!« knurrte Strom Irvil. »Wir müssen Höhe gewinnen!«
    San Pundhri hob den Blick, ohne die Augen zusammenzukneifen.
    »Zaydo!« bellte Irvil. »Du nichtsnutziger Yetch! Such uns einen Weg nach oben! Bei Havil dem Grünen, mit was für einer Vogelscheuche hat man mich da gestraft, du gehirnloser Onker!«
    Schon wollte ich mich mit einigen passenden Worten zur Wehr setzen, als sich hastig Pundhri einschaltete.
    »Du behandelst deinen Sklaven sehr streng, Strom. Er hat bisher gute Arbeit geleistet. Können wir nicht ...«
    »Nein! Erst wenn wir aus dieser infernalischen Hölle heraus sind!«
    Ich begab mich zur Felswand, und ein Sybli-Mädchen trug mir eine Fackel nach, die kurz vor dem Erlöschen war, und so schauten wir uns die Risse im Gestein an. Einige Öffnungen sahen ganz vielversprechend aus. Sobald es uns gelungen war, in die eigentlichen Bergwerksanlagen zurückzukehren, sollten wir eigentlich leichter vorankommen. Ich griff nach hinten, um die Fackel zu ergreifen. Die Sybli reichte sie mir mit einem dummen, naiven, liebenswerten Sybli-Lächeln, und ich schob mich am grauen Gestein entlang zur Seite und entdeckte kristallene Adern und Ballungen im Fels. Die Flamme flackerte – es mußte einen Luftzug geben. Das Gestein preßte sich mir gegen den Rücken. Ich war dermaßen eingeklemmt, daß ich kaum noch die Arme bewegen konnte. Der Weg führte aufwärts.
    Der Boden begann zu zittern.
    Die Felsmauern bewegten sich.
    Das kompakte Gestein ächzte, als stünde es plötzlich unter einem unvorstellbaren Druck. Felssplitter lösten sich und stürzten herab; allerdings war außer dem welterschütternden Grollen nichts zu hören. Die Felsmauern bewegten sich aufeinander zu. Den Arm mit der Fackel hoch erhoben, den anderen nach vorn gerichtet, ein Bein angezogen, das andere unangenehm verdreht, so steckte ich plötzlich fest. In einem Schraubstock aus Gestein steckend, vermochte ich mich nicht mehr zu rühren. Das Gebiß der Welt schien sich um mich schließen zu wollen, rückte immer näher zueinander. Ich spürte, wie sich mein Brustkorb allmählich einbog. Das Licht der Fackel fiel voll auf einen einzelnen grünen Tropfen. Der Gifttropfen an der Spitze eines schmalen Rüssels schob sich neben meinem Kopf aus einem Felsspalt. Der Yenalk zeigte sich als flacher Umriß. Staub schimmerte auf dem Körperpanzer. Das Geschöpf bewegte sich ruckhaft durch den Spalt und zielte mit seiner vergifteten Schwertspitze direkt auf mein Auge.

2
     
     
    Der Pantheon Kregens enthält so manchen Kobold und Teufel, der auf seine Weise unangenehm und anwidernd ist. In dem Felsspalt gefangen, von einer Welt umgeben, die zusammenzubrechen schien,

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