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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Dummkopf herum! Mach dich an die Arbeit, Onker, hol mir Wasser! Ich verdurste!«
    Ich hatte schon eine zornige Bemerkung auf den Lippen, die diesem eingebildeten Löwenmenschen den richtigen Weg gewiesen hätte, überlegte es mir dann aber doch anders. Noch immer trug ich mein dümmlich grinsendes Gesicht zur Schau. Ehe ich etwas sagen konnte, schimpfte er schon weiter – offenbar war dies sein üblicher Gesprächston.
    »Onker! Warum stehst du da herum? Ich bin Strom Irvil vom Kiefernberge. Wenn ich dir einen Befehl gebe, gehorchst du, wie es sich für jeden respektablen Leibsklaven gehört. Dieser dumme Zaydo hat sich leider von der einstürzenden Decke begraben lassen, und ich bin nun ganz allein und ...«
    »Aber ...«, begann ich.
    In Strom Irvils Augen war das ein schlimmer Fehler.
    »Niemals Widerworte gegenüber deinem Herrn, Zaydo! Onker! Nulsh! Bring mir Wasser, sonst ziehe ich dir die Haut vom Leib!«
    »Ich heiße nicht Zaydo ...«
    »Alle meine Leibsklaven heißen Zaydo.« Er versuchte sich aufzurichten, indem er das abgebrochene Schwert als Krücke verwendete. Er japste vor Schmerzen und sackte auf den ausgebreiteten Mantel. »Wasser«, wiederholte er. »Hol Wasser, Zaydo, dann entkommst du dem Peitschengestell.«
    Seine Löwenlippen waren brüchig und trocken. Wortlos schaute ich mich um, fand eine irdene Schale, kehrte zu dem Bach zurück, an dem ich den Relt überrascht hatte, und holte Strom Irvil vom Kiefernberge Wasser. Ein Kiefernberg, von dem ich hatte berichten hören, lag in Thothangir, ganz im Süden des Kontinents.
    Ich hob ihm die Schale an die Lippen, und er trank angestrengt. Anschließend hob ich die Bandage an, um mir seine Wunde anzuschauen, doch er schlug meine Hand zur Seite.
    »Laß das, Zaydo. Die Wunde wird wieder heilen. Die Everoinye aber werden nicht erfreut sein, wenn ich versage. Du mußt uns alle hier herausholen.«
    »Was ist geschehen?«
    Finster schaute er zu mir auf, und das Wasser schimmerte in den Rissen seiner Lippen.
    »Du nennst mich Herr, Zaydo, und wirst höflich und bescheiden reden, sonst bekommst du die Peitsche zu spüren. Ich bin ein hoher Herr, und du bist mein Leibsklave, geschickt von den Everoinye. Vergiß das nicht!«
    Ein Strom, der etwa mit einem irdischen Grafen auf einer Stufe steht, ist in der Tat in einigen Ländern ein bedeutender Titel, in anderen allerdings weniger. In mir wuchs die Erkenntnis wie eine Mondblüte, die sich nach einer sternenlosen Nacht des Notor Zan dem Kuß der Sonnenstrahlen öffnet. Warum mich die Situation plötzlich amüsierte, weiß ich nicht recht. Auf keinen Fall wollte ich in Hamal den Dummkopf spielen. Doch als ich mir den keuchenden, abgehärteten Numim-Strom anschaute, die blutige Bandage als unpassende Krone auf dem Kopf, ging mir wohl auf, daß es wenig sinnvoll gewesen wäre, ihn sofort in die Zange zu nehmen. Wir beide hatten eine Aufgabe zu erfüllen. Wenn er sich der Wahnvorstellung hingeben wollte, ich sei sein Leibsklave Zaydo – welchen Unterschied machte das? Ich wollte meinen Einsatz möglichst schnell beenden und mich dann darum kümmern, die verrückten Pläne der Herrscherin Thyllis zu zerschlagen. Wenn es dabei ein bißchen zu lachen gab, um so besser – dieser Numim schien mir der geeignete Kandidat dafür zu sein.
    »Ja, Herr ...«, sagte ich also und: »Nein, Herr, sehr gut, Herr!« Und: »Was ist denn geschehen, daß du so zugerichtet bist und Zaydo nicht mehr lebt?«
    Er sträubte die Schnurrbarthaare und starrte mich aufgebracht an.
    »Du bist ein Onker! Das Dach ist eingestürzt, weiter nichts. Und als ich diese Leute durch die alten Bergwerksschächte führte, hat das Erdbeben weitere Einstürze ausgelöst und uns alle erneut eingeschlossen und mir ein verdammt großes Loch in den Schädel geschlagen, Voskschädel!«
    »Herr, vielleicht ist es hier unten wirklich ratsam, einen Voskschädel zu haben, denn der ist besonders hart.«
    »Willst du dich über mich lustig machen, du Undankbarer?«
    »Mich über dich lustig machen, Herr? Warum sollte ein nichtsnutziger Leibsklave dies tun?«
    »Ich schufte mich zum Wohl der Everoinye ab. Warum sie mir einen Dummkopf wie dich auf den Hals schicken, ist mir unverständlich.«
    Strom Irvin war erst der zweite Kregoinye, den ich kennenlernte. Der erste, Pompino, war entweder zu Hause bei seiner Frau in Pandahem oder trieb sich im Auftrage der Everoinye irgendwo auf Kregen herum. Hier und jetzt hätte ich lieber Pompino bei mir gehabt. Aber es ging nicht

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