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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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»Ich weiß«, sagte er dann. »Tun Sie’s trotzdem. Transporter Nummer drei. Sobald Sie den genauen Standort des Fahrzeugs haben, geben Sie ihn mir bitte sofort durch. Ich bleibe in der Leitung.«
    »Jawohl, Monsieur. Habe verstanden.«
    Vierzig Kilometer entfernt und dreißig Sekunden nach diesem Gespräch nahm ein winziges elektronisches Kästchen, das sich unter der Karosserie des Geldtransporters befand, leise summend den Betrieb auf.

54. KAPITEL

    L angdon und Sophie fuhren die gewundene Pappelallee zum Schloss hinauf. Schon jetzt fühlte Sophie, wie ihre Muskeln sich entspannten. Es war beruhigend, von der Straße herunter zu sein. Um endlich einmal zur Ruhe zu kommen und die Beine auszustrecken, konnte Sophie sich keinen sichereren Ort vorstellen als dieses umzäunte, mit einem Tor versehene private Anwesen eines Ausländers, der ihnen wohl gesinnt war.
    Als sie in die lange, gewundene Zufahrt einbogen, kam auf der rechten Seite Château Villette ins Blickfeld. Die graue Steinfront des mindestens sechzig Meter breiten, dreistöckigen Gebäudes wurde von Scheinwerfern beleuchtet. Die schmucklose Fassade bildete einen seltsamen Kontrast zu den vorbildlich gepflegten Gartenanlagen und dem glasklaren Teich.
    In diesem Moment flammten im gesamten Schloss die Lichter auf.
    Statt vor dem Eingang vorzufahren, steuerte Langdon den Transporter auf einen Parkplatz, der sich hinter immergrünen Sträuchern verbarg. »Es muss ja nicht gleich jeder den Wagen von der Straße aus sehen können … und Leigh soll sich nicht wundern müssen, weshalb wir in einem ramponierten Geldtransporter vorfahren.«
    Sophie nickte. »Was sollen wir mit dem Kryptex machen? Es hier draußen lassen, wäre nicht besonders klug, aber wenn Teabing es zu sehen bekommt, wird er vermutlich wissen wollen, was es ist.«
    »Kein Problem«, sagte Langdon und zog beim Aussteigen das Jackett aus. Er wickelte es um das Kästchen und hielt das Bündel wie ein Baby in den Armen.
    Sophie blickte ihn zweifelnd an. »Sehr unauffällig!«
    »Teabing geht nie selbst an die Tür. Er macht lieber einen großen Auftritt. Bis er uns begrüßen kommt, werde ich drinnen schon ein Eckchen gefunden haben, wo ich das Kryptex verschwinden lassen kann.« Langdon hielt inne. »Bevor Sie Teabing gegenübertreten, sollte ich Sie vielleicht vor seinem Humor warnen. Manche Leute finden ihn ein wenig … nun ja, merkwürdig.«
    Sophie bezweifelte, dass ihr nach dem Verlauf dieser Nacht überhaupt noch etwas merkwürdig vorkommen würde.
    Ein gepflasterter Weg führte zum Haupteingang. An dem geschnitzten Portal aus Eiche und Kirschholz befand sich ein bronzener Türklopfer von der Größe einer Grapefruit. Als Sophie die Hand danach ausstreckte, wurde von innen geöffnet.
    Ein elegant gekleideter Butler stand vor ihnen. Die Arroganz stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er zupfte noch an seiner weißen Fliege und dem Smoking, die er augenscheinlich soeben angelegt hatte. Er mochte um die fünfzig sein. Auf seinen Zügen lag ein herablassender Ausdruck, der wenig Zweifel daran ließ, dass er über den Besuch wenig erfreut war.
    »Sir Leigh wird sich sogleich herunterbemühen«, sagte er mit starkem französischen Akzent. »Er ist noch mit dem Ankleiden beschäftigt. Sir Leigh schätzt es gar nicht, Besucher im Morgenmantel zu empfangen. Darf ich dem Herrn das Jackett abnehmen?« Er bedachte das Tweedbündel in Langdons Armen mit einem abfälligen Blick.
    »Danke. Ich komme schon zurecht.«
    »Der Herr kommt zurecht. Gewiss. Hier entlang, bitte.« Der Butler führte sie durch ein prächtiges Marmorvestibül in einen mit erlesenem Geschmack ausgestatteten Salon. Viktorianische Lampen mit fransenbesetzten Schirmen spendeten gedämpftes Licht. Ein Duftbukett aus Pfeifentabak, feinem Tee und Sherry vermischte sich mit dem Geruch von Edelholz und dem erdigen Aroma des alten Mauerwerks. Es roch nach guter alter Zeit. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein gemauerter Kamin, in dem man einen Ochsen hätte braten können; er wurde von zwei schimmernden Kettenpanzern flankiert. Der Butler kniete davor nieder und steckte mit einem Zündholz die Kienspäne und Eichenscheite an. Kurz darauf prasselte in dem riesigen Kamin ein behagliches Feuer.
    Der Butler erhob sich. »Sir Leigh lässt Ihnen sagen, Sie sollen sich wie zu Hause fühlen«, gab er zu wissen, entfernte sich und ließ Sophie und Langdon allein.
    Sophie überlegte, auf welche der Antiquitäten am Kamin sie sich setzen

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