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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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sich eine klare helle Stimme vernehmen. »Lieber Freund, mir scheint, Sie leben noch nach New Yorker Zeit.«
    Langdon grinste. Er hatte den unüberhörbaren britischen Akzent sofort erkannt. »Sir Leigh, ich muss mich für meine Unverschämtheit entschuldigen, Sie zu dieser nachtschlafenen Zeit herauszuklingeln.«
    »Wie ich von meinem Butler höre, weilen Sie nicht nur in Paris – Sie bringen auch neue Kunde vom Gral?«
    »Nun, ich dachte mir, ich könnte Sie damit aus dem Bett locken.«
    »Das ist Ihnen gelungen.«
    »Wäre es denkbar, dass Sie für einen alten Freund die Zugbrücke herunterlassen?«
    »Wer gleich mir die Wahrheit sucht, ist mehr als ein Freund. Er ist mir ein Bruder.«
    Langdon blickte Sophie an und verdrehte die Augen. Teabings Vorliebe für salbungsvolle Sprüche war ihm nur zu bekannt.
    »Ich werde das Tor für Euch öffnen«, verkündete Teabing, »aber zuerst muss ich mich vergewissern, ob Ihr reinen Sinnes seid. Verteidigt Eure Ehre. Drei Fragen sind zu beantworten.«
    Langdon stöhnte auf. »Üben Sie Nachsicht, genau wie ich«, flüsterte er Sophie zu. »Wie schon gesagt – Teabing ist ein ziemliches Unikum.«
    »Kommen wir zur ersten Frage«, erklärte Teabing in dramatischem Tonfall. »Was soll ich Ihnen servieren, Kaffee oder Tee?«
    Langdon kannte Teabings Einstellung zur amerikanischen Vorliebe für Kaffee. »Tee!«, trumpfte er auf. »Earl Grey.«
    »Ausgezeichnet. Nun die zweite Frage: Milch oder Zucker?«
    Langdon zögerte.
    »Milch«, flüsterte Sophie ihm ins Ohr. »Die Briten nehmen doch immer Milch zum Tee.«
    »Milch«, sagte Langdon.
    Keine Antwort.
    »Zucker …?«
    Immer noch keine Antwort.
    Moment mal. Langdon erinnerte sich an das ätzende Gebräu, das ihm bei seinem letzten Besuch kredenzt worden war. »Zitrone«, sagte er. »Earl Grey mit viel Zitrone.«
    »Ihr schlagt Euch wacker, kühner Streiter.« Teabing schien sich prächtig zu amüsieren. »Und zum Abschluss noch eine Frage, die schwerwiegender nicht sein könnte: In welchem Jahr hat ein Boot von Harvard dem Oxford-Achter zum letzten Mal das Heck gezeigt?«
    Langdon lächelte. »Ein Harvard-Achter ist nie gegen Oxford angetreten. Und dass es jemals zu einer Infamie solchen Ausmaßes kommen wird, ist schlechterdings unmöglich.«
    »Euer Herz ist rein, mein Freund. Ihr könnt passieren.«
    Klickend sprang das Tor auf.

53. KAPITEL

    M onsieur Vernet!« Erleichtert vernahm der Nachtmanager der Zürcher Depositenbank die Stimme seines Vorgesetzten am Telefon. »Wo stecken Sie denn? Die Polizei ist hier, alles wartet auf Sie!«
    »Ich habe ein kleines Problem«, sagte Vernet. Seine Stimme klang nasal. »Ich brauche sofort Ihre Hilfe.«
    Du hast mehr als ein kleines Problem , dachte der Nachtmanager. Die Polizei hatte die Bank völlig abgeriegelt, und der Capitaine war angeblich mit dem Durchsuchungsbefehl unterwegs.
    »Was kann ich für Sie tun, Monsieur?«, fragte der Nachtmanager.
    »Es geht um Geldtransporter Nummer drei. Ich muss wissen, wo er sich befindet.«
    Der Manager ging verwundert den Lieferplan durch. »Das Fahrzeug steht hier bei uns. Unten in der Ladebucht.«
    »Da steht es leider nicht mehr. Es wurde von den beiden polizeilich gesuchten Verdächtigen gestohlen.«
    »Was? Wie sind die denn hinausgekommen?«
    »Ich kann am Telefon nicht in die Einzelheiten gehen, aber die Situation hat sich leider in eine Richtung entwickelt, die unserer Bank gefährlich werden könnte.«
    »Was soll ich tun, Monsieur?«
    »Ich möchte, dass Sie den Transponder des Fahrzeugs aktivieren.«
    Der Blick des Managers schweifte zur Kontrolltafel des LoJack-Systems an der anderen Wand. Wie die meisten für Werttransporte eingesetzten Fahrzeuge waren auch die Transporter dieser Bank mit einem ferngesteuerten Transponder ausgerüstet, der per Funksignal von der Bank aus aktiviert werden konnte. Nach einer Fahrzeugentführung hatte der Manager dieses System bislang nur ein einziges Mal benutzen müssen, und es hatte tadellos funktioniert – der Standort des Fahrzeugs und seine Bewegungskoordinaten waren einwandfrei an die Fahndungszentrale übertragen worden. Der Manager hatte allerdings den Eindruck, dass seinem Chef heute Nacht ein diskreteres Vorgehen lieber gewesen wäre. »Ich brauche Sie ja nicht darauf aufmerksam zu machen, Monsieur Vernet, dass durch die Aktivierung des Transponders automatisch auch die Polizeibehörden darüber informiert werden, dass wir ein Problem haben.«
    Vernet schwieg ein paar Sekunden.

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