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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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lädierten Ruf wiederherzustellen. Ich bewundere ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Ich hoffe, sie wird nicht allzusehr enttäuscht sein, wenn keine ihrer Strategien mich vor der Schande retten kann. Scheinbar mit einer Gruppe von acht Herren nächtens zu verschwinden, um Tage später mit einer gänzlich anderen Gruppe und in sehr beklagenswerter Kleidung wieder aufzutauchen wird den meisten ein Zeichen für einen Lebensstil sein, der zu deutlich verworfen ist, um als bloße Theorie angesehen zu werden.
    Mein lieber Arpad, ich stehe so sehr in Deiner Schuld. Ich verdanke Dir mein Leben und vermutlich die Tatsache, daß ich nicht meinen Verstand verloren habe. Auch wenn meine letzten Taten wohl diesen Verstand nicht allzu deutlich dargestellt haben. Doch das ist nicht Dein Fehler, sondern meiner. Ich habe so viele davon. Du warst so gut zu mir, ich werde das nie vergessen. Du wirst mein ganzes Leben lang einen Platz in meinem Herzen haben. Und ich weiß, daß ich Dir mehr schulde als nur Dankbarkeit. Ich habe Dir etwas angeboten, das Du auf grund der Umstände dann doch nicht erhalten hast. Wenn Du diese Schuld einfordern willst, so bist Du willkommen. Meine Familie hat ihre Ehrenschulden immer beglichen. Und diese wäre sicher sehr süß zu begleichen.
    Schulden oder nicht – ich hoffe, Du wirst immer mein guter Freund bleiben, denn als solchen sehe ich Dich. Ich würde mich zutiefst stolz und geehrt fühlen, wenn Du auch mich als Deine Freundin betrachten könntest, auch wenn meine Existenz Dir wohl sehr unbedeutend erscheinen muß im Vergleich zu all den interessanten und schönen Menschen, die Du in Deinem langen Leben getroffen hast.
    Bitte sei Dir gewiß, daß Du mir immer willkommen bist. Komm uns besuchen, wann immer Dir danach ist – sofern Du meinem Onkel seinen unabsichtlichen Verrat vergeben kannst. Er hat Dir nichts Böses gewollt, das weiß ich. Komm und bleibe bei uns, wann immer Du möchtest oder wann immer Du eine friedliche Zuflucht brauchst oder eine dunkle Kammer.
    Ich mag nicht erklären, warum ich so schnell davonrenne, aber ich gehe davon aus, daß Du keiner Erklärung bedarfst. Du begreifst immer alles, ohne daß man es groß erklären muß.
    Ich möchte nach Hause. Alles wird irgendwann aufhören zu schmerzen, das weiß ich. Alles geht vorüber, nicht wahr? Das Herz ist ein Muskel, und Muskeln können heilen. Das hast Du gesagt. Ich brauche nur Zeit, um mich zu erholen, von den körperlichen Blessuren, von der tiefen Erschöpfung, die mich zu Boden zwingt, ebenso wie von allen anderen Dingen. Also laufe ich diesmal weg, ich habe es ja nicht weit. Es wäre mir lieber, meine Flucht brächte mich weiter fort.
    Vergib mir diese Feigheit. Dies eine Mal wähle ich die Flucht statt dem Kampf. Es hat entschieden zu viele Kämpfe gegeben, und sie haben mich so unendlich zermürbt. Ich will Frieden.
    Ich werde Dein Schlaflied vermissen. Und Deine Fürsorge und Freundlichkeit.
    Auf ewig Dein
    Charly
    PS: Ich werde einen Diener mit Deinem Gepäck zu Ladners schicken.
    Ladners Poststation
    Charly, mein süßes Herz,
    Ich danke Dir für Deinen Brief. Es tut mir leid, daß Du solche Pein erdulden mußt, und ich verstehe vollkommen, warum Du das Weite gesucht hast. Ich sende diesen Brief durch einen Kurier. Er ist ein zutiefst dummer Mensch, aber vielleicht gelingt es ihm ja tatsächlich, Dir dies Schreiben zu überbringen, ohne allzuviel falsch zu machen.
    Mein süßes Herz, Du schuldest mir nichts, doch ich akzeptiere Deine Freundschaft mit Stolz und Freude. Du wirst für immer meine jungfräuliche Heldin sein, die mein Leben gerettet hat, indem sie ihres aufs Spiel setzte. Jeden Schmerz und jede Angst, die Du meinetwegen ausgestanden hast, spüre ich noch deutlich.
    In der Tat fand ich es traurig, daß wir an einem gewissen Punkt unterbrochen worden sind, denn ich hätte Dich gerne die Kunst der Liebe gelehrt. In meinem Sinn hast Du mir bereits gehört. In meinen Gedanken habe ich Deinen wundervollen jungen Körper liebkost und besessen und Deine Ekstase und Dein Willkommen schon vorweggenommen. Doch nichts davon schuldest Du mir als „Blutschuld“. Dein Blut und Dein Mut haben mich am Leben erhalten, mein süßes Herz. Wie kannst Du da von einer Schuld sprechen?
    Wenn Du jedoch gerne von mir in diesen Dingen unterwiesen werden möchtest, so würde ich mit Freuden zu Dir kommen, und ich werde ebenso sanft wie wild mit Dir sein und schließlich in Deinen Armen ruhen, wie Du es in meinen getan hast.

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