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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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ttelt und wie taub von der vorbeistr ö menden Luft und k ä ltestarr wie ein tiefgefrorenes T-Bone-Steak, fragte er sich, was es ü berhaupt noch f ü r einen Unterschied machen w ü rde, wenn er blind w ä re. Wenn er nach unten schaute, war da nichts als die unendliche Schw ä rze des Atlantischen Ozeans. Doch dann tauchte rechts von ihm ein Funken Licht auf, das mit jeder Sekunde gr öß er und heller wurde, und damit war er imstande, sich zu orientieren.
    Er flog nach Westen auf die amerikanische Ostk ü ste zu, aber noch immer so hoch, dass er die Erdkr ü mmung ausmachen konnte. Links von ihm markierten die verstreuten Lichter von Stra ß en und H ä usern und ein schwacher grauer Streifen eine sandige Uferlinie. Das waren die Outer Banks, eine Kette vorgelagerter Inseln, die sich um die K ü ste North Carolinas wand und einen breiten Streifen Wasser zwischen sich und dem Festland einschloss. Die Lichter, die er rechter Hand nach Norden zu hinter der Grenze von Virginia glitzern sah, waren die St ä dte Virginia Beach, Norfolk, Hampton und Newport News.
    Nur in wenigen Gegenden auf dem Planeten gab es eine solche Konzentration von milit ä rischer Feuerkraft wie in diesem st ä dtischen Ballungsgebiet an der K ü ste, wo die Chesapeake Bay sich zum Atlantik hin ö ffnete. Die K ü stenwache, die Navy und die Air Force unterhielten hier Tausende Quadratkilometer an Basen mit Hunderten Kampfflugzeugen und Flottenverb ä nden, Flugzeugtr ä gern, Kreuzern, Zerst ö rern und Atom-U-Booten. Aber Carver flog ganz allein am Himmel, und sein Ziel war der Mann, den zu sch ü tzen diese Streitkr ä fte bezahlt wurden.

6
    »Sehen Sie das Bild da drüben?« Präsident Lincoln Roberts zeigte auf eine alte Fotografie in einem dunkel gebeizten Holzrahmen, die in einer Sammlung pers ö nlicher Erinnerungsst ü cke an der Wand des privaten Arbeitszimmers in Lusterleaf hing, seinem Familiensitz bei Knotts Island in North Carolina. Auf dem schwarz-wei ß en Abzug standen an die zwanzig Afroamerikaner vor einem Haus versammelt, das aus grob zusammengenagelten Brettern bestand. Zwei erwachsene M ä nner, der Rest Frauen und Kinder jeden Alters, von der Gro ß mutter bis zum S ä ugling.
    » Sicher «, sagte Harrison James. » Es h ä ngt da, solange ich Sie kenne.«
    » Das stimmt, aber ich habe Ihnen noch nie etwas dar ü ber erz ä hlt, wenn ich mich recht entsinne.« Der Pr ä sident grinste unerwartet. Ein jungenhafter Ü bermut erhellte sein Gesicht: ein Sechsundf ü nfzigj ä hriger mit der Miene eines Teenagers. »Sehen Sie, alle diese Leute sind Sklaven. Das Foto wurde auf der Gloucester-Hall-Plantage in Bertie County aufgenommen, hinter dem Sund, 1860 oder 61, auf jeden Fall zurzeit der Sezession. Sehen Sie sich die Frau in der Mitte an, die auf der Bank sitzt und das Baby h ä lt. Sie hie ß Hattie MacInstry. Das Land geh ö rte einer schottischen Familie. Von der hat sie den Namen ü bernommen. Das Kind auf ihrem Scho ß ist Adelaide MacInstry. Ihr sp ä terer Familienname war Roberts. Ich bin ihr Ururenkel. Ihr Vater war der Plantagenaufseher, ein Mann namens Obadiah Jakes. Ein Wei ß er.«
    Sein Stabschef stie ß einen leisen Pfiff aus und sch ü ttelte den Kopf. » Mein Gott, Linc, das ist eine fantastische Geschichte! Von der Plantage ins Wei ß e Haus. Ich meine, das ist … das ist Amerika, Linc, da sieht man es wieder. Tolles Foto! Wenn wir das im Wahlkampf gehabt h ä tten.«
    » Genau darum habe ich Ihnen nicht eher davon erz ä hlt. Ich wusste, was Sie tun w ü rden. Aber wir h ä tten keinen Wahlkampf f ü hren k ö nnen, bei dem es darum ging, Rassenunterschiede zu ü berwinden, wenn wir gleichzeitig ein Foto meiner Ururoma auf einer Sklavenplantage an die Ö ffentlichkeit bringen.«
    » Warum sprechen wir dann jetzt dar ü ber? «
    Der Pr ä sident sah ihm direkt in die Augen. » Weil ich vorhabe, den Kampf gegen Sklaverei zu einer der zentralen S ä ulen meiner Au ß enpolitik zu machen. Ich will einen weltweiten Kreuzzug f ü r die Freiheit f ü hren und die Macht unserer gro ß artigen Nation zum Guten nutzen.«
    Was Harrison James auch erwartet haben mochte, damit hatte er jedenfalls nicht gerechnet. » Wissen Sie, das h ä tten Sie mir fr ü her sagen k ö nnen. Ich meine, eben haben Sie noch gesagt, wir machen keinen Wahlkampf mit dem Rassenthema. Und wir wollen unsere erste Amtszeit ganz bestimmt nicht darauf gr ü nden.«
    » Das werden wir auch nicht, denn es geht nicht um Rassen «, erwiderte

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