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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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der Vorhang, der das Teehaus von der Straße abschirmte, zur Seite gezogen und vier bewaffnete Männer traten ein, gefolgt von dem schnurrbärtigen Gast. Die Männer trugen schwarze haori- Jacken, eng anliegende Hosen und dunkelblaue Zehensocken. Um die Köpfe hatten sie hachimaki gebunden, mit Metallstreifen verstärkte Stirnbänder. An der Hüfte trugen sie Schwerter, in der linken Hand eine jutte , einen Eisenstab mit einer kleinen, parallel zum Schaft verlaufenden Gabelzinke.
    Trotz ihres einschüchternden Äußeren schien der Wirt erfreut, sie zu sehen. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Polizei ihn holen würde, nicht bei diesem Wetter«, sagte er zu seiner Tochter. Er streckte den Arm aus. »Er sitzt da drüben.«
    »Wir kommen nicht seinetwegen«, schnaubte der Anführer der Polizisten mit einem verächtlichen Blick auf den betrunkenen Samurai, der mit dem Oberkörper auf die Tischplatte gesunken war. Er wies mit einem Nicken auf Jack. »Wir haben den Auftrag, den Gaijin zu verhaften.«

3
Ronin
    Bevor Jack wusste, wie ihm geschah, hatten die vier Polizisten ihn umringt und ihre tödlichen Eisenstäbe gehoben. Sowohl der Wirt als auch Junko sahen sie erschrocken an.
    »Mitkommen, Gaijin!«, befahl ihr Anführer.
    »Aber er hat doch nichts getan!«, rief Junko.
    »Sei still«, mahnte ihr Vater. »Er geht uns nichts an.«
    »Aber du hast ihn doch gefunden!«
    Ihr Vater nickte traurig. »Vielleicht hätte ich ihn besser nicht gefunden.«
    Der Anführer der Polizisten bedeutete Jack aufzustehen. »Im Namen des Shoguns, du bist verhaftet.«
    »Was wirft man mir denn vor?«, fragte Jack, um Zeit zu gewinnen. Seine Instinkte als Samurai waren erwacht und er sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Nur die Hintertür kam infrage, aber vor ihr stand ein Polizist und Jack war nicht in der Verfassung, sich den Weg nach draußen zu erkämpfen.
    »Alle Ausländer und Christen sind auf Befehl von Shogun Kamakura aus unserem Land verbannt worden. Wer dennoch hier aufgegriffen wird, wird bestraft.«
    »Aber ich will ja gehen!«, erwiderte Jack.
    »Mag sein, aber wir haben Grund zu der Annahme, dass du Jack Fletcher bist, der Gaijin-Samurai. Du bist des Hochverrats angeklagt.«
    »Was hat er getan?«, fragte Junko und hob ungläubig die Hand zum Mund.
    »Der Gaijin hat in der Schlacht um die Burg von Osaka gegen den Shogun gekämpft«, erklärte der Anführer, während seine Beamten Jack abführten. »Auf seinen Kopf ist eine Belohnung ausgesetzt.«
    Die Polizisten stießen Jack durch den Vorhang des Eingangs und er landete auf allen vieren im Schlamm der vom Regen aufgeweichten Straße. Die Polizisten grunzten belustigt und zogen ihre Holzsandalen an.
    Jack sprang hastig auf. Dies war vielleicht seine einzige Möglichkeit zur Flucht. Doch er hatte kaum drei Schritte gemacht, da traf ihn ein eiserner Knüppel in den Rücken. Unter der Wucht des Schlages ging er in die Knie. Die Schmerzen in seinen Schultern trieben ihm die Tränen in die Augen.
    »Was fällt dir ein?«, schnauzte einer der Männer. Er hatte ein rundes, pockennarbiges Gesicht und schien sich an Jacks Schmerzen regelrecht zu weiden. Eifrig hob er seine jutte , um noch einmal zuzuschlagen.
    Doch diesmal war Jack vorbereitet. Als der Knüppel niedersauste, fing er ihn mit den Händen ab, verdrehte dem Polizisten das Handgelenk und warf ihn über seinen Kopf. Der Mann landete unsanft im schmatzenden Morast. Seine Finger, die sich zwischen Schaft und Gabelzinke des Knüppels verfangen hatten, brachen beim Aufprall. Jack wandte sich den anderen Polizisten zu, die sich wütend auf ihn stürzten.
    Doch was konnte er tun? Er war ihnen hoffnungslos unterlegen und zu schwach, um sich gegen sie zu behaupten.
    »Dem Gaijin muss eine Lektion erteilt werden«, sagte der Anführer und schlug Jack seinen Knüppel in den Bauch.
    Jack blieb die Luft weg und er brach im Morast zusammen. Auch die anderen schlugen jetzt auf ihn ein. Er versuchte nach Kräften, seinen Kopf zu schützen, aber die Schläge gingen aus allen Richtungen auf ihn nieder. Besinnungslos vor Schmerzen, spürte er auf einmal überhaupt nichts mehr und registrierte nur noch den Aufprall der Knüppel auf Armen, Rücken und Beinen.
    »He!«, knurrte plötzlich eine Stimme.
    Die Schläge setzten aus und Jack hob den Kopf ein wenig. Der betrunkene Samurai aus dem Teehaus näherte sich unsicher schwankend. Er hatte den Strohhut gegen den Regen aufgesetzt, in der linken Hand hielt er einen Sakekrug und die

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