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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Jack – als Vergeltung dafür, dass Kurogumo ihn und seine Freunde gefangen genommen hatte.

59
In der Zitadelle
    Die Schwertwal fuhr fort, die Piratenstadt zu beschießen. Jack konnte nur vermuten, dass die Samurai das Schiff übernommen, sich als Winddämonen verkleidet und die Wachen dadurch getäuscht hatten. Kanonenkugeln schlugen in die unteren Ebenen der Stadt ein und zerstörten die größte Straße. Brennende Pfeile bohrten sich in die Wände der Bambushäuser und setzten sie in Brand. Piraten stürzten schreiend und brennend in den Tod, andere flohen in blinder Panik. Einige schafften es bis zum Kai und zu ihren Schiffen, andere mussten, vom Feuer eingeschlossen, in die Lagune springen, um ihr Leben zu retten.
    Jack warf seine Schwerter auf den Steg und zog sich selbst hinauf. Dann rannte er in Richtung Zitadelle weiter. Das Tor stand weit offen und er eilte hindurch. Zwei Ruderer zogen gerade eine randvoll mit Silber und Gold gefüllte Schatztruhe zum Aufzug. Sie beachteten ihn nicht und er lief an ihnen vorbei und den Gang entlang zu dem Zimmer, in dem seine Freunde eingesperrt waren.
    Ein Treffer erschütterte die Zitadelle und warf Jack auf die Knie. Laternen fielen scheppernd zu Boden. Er rappelte sich auf, taumelte um die Ecke und rannte weiter. Die Wachen vor dem Zimmer waren verschwunden, aber die Tür war immer noch verriegelt. Von drinnen hörte er verzweifeltes Hämmern.
    »Yori! Miyuki! Saburo!«, schrie er und zerrte den Riegel zurück. Er riss die Tür auf und blickte in die vertrauten Gesichter seiner Freunde. Ihm war, als hätte er sie seit Monaten nicht gesehen. Die drei kamen heraus und er umarmte sie.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, sagte Saburo und lächelte, weil Jack seine Gefühle so offen zur Schau stellte.
    Yori war zu überwältigt, um etwas zu sagen. Tränen der Erleichterung standen ihm in den Augen.
    Miyuki erwiderte Jacks Umarmung. »Ich glaubte wirklich, ich hätte dich für immer verloren«, flüsterte sie ihm ins Ohr. Dann behauptete sich wieder die japanische Förmlichkeit, sie trat zurück und überlegte, was zu tun war. »Wir müssen von hier verschwinden. Ich habe genug von der Gastfreundschaft der Piratenkönigin.«
    »Hast du noch die Seekarte?«, fragte Jack.
    Miyuki nickte und hielt das zusammengerollte Pergament hoch.
    »Wunderbar. Hinter einem Tunnel am anderen Ende des Kais liegt ein Boot«, erklärte Jack. »Aber der Tunnel ist mit einer Tür verschlossen und wir müssen zuerst den Schlüssel beschaffen. Wenn wir Glück haben, kriegen wir dabei auch noch eure Waffen und den Portolan.«
    Sie wollten schon gehen, da rief Yori: »Der Reis!«
    Er rannte ins Zimmer zurück. Im selben Augenblick erschütterte eine gewaltige Explosion das Gebäude. Der Boden unter Yori stürzte ein und der Freund verschwand vor ihren Augen.
    » NEIN !«, brüllte Jack.
    Er rannte zur Tür. Im Boden klaffte ein großes Loch, durch das man direkt in den Abgrund und zur Lagune hinuntersah. Holzsplitter und Strohmatten wirbelten durch die Luft. Im Stockwerk darunter brannte ein Lager mit Schießpulver. Ein Brandpfeil hatte es getroffen.
    »Yori!«, schrie Jack und blickte suchend durch das Loch.
    »Hier unten!«, antwortete eine ängstliche Stimme.
    Ein Stück des Bodens hing noch gefährlich baumelnd an einigen abgebrochenen Balken. Yori klammerte sich verzweifelt daran fest. Seine Beine hingen in der Luft.
    Jack legte sich auf den Bauch und streckte die Hand nach ihm aus. »Nimm meine Hand!«
    Yori schüttelte den Kopf. »Geht nicht. Ich komme nicht dran.«
    Ein Balken brach noch weiter ab und der Boden gab ein wenig nach. Yori schrie auf.
    »Haltet mich an den Knöcheln fest«, sagte Jack zu Miyuki und Saburo.
    Die beiden stemmten sich gegen den Türrahmen und ließen Jack in den Abgrund hinunter. Jack streckte die Arme aus. Er hörte das hässliche Knirschen der Balken und griff verzweifelt nach Yoris Hand … und verfehlte sie.
    Er versuchte es noch einmal. »Jetzt!«
    Yori ließ mit einer Hand los – das Bodenstück brach ab und stürzte an der Felswand nach unten – und bekam gerade noch Jacks Finger zu fassen. Jack hielt den hilflos über der Lagune baumelnden Freund mit zusammengebissenen Zähnen fest. Miyuki und Saburo zogen die beiden nach oben.
    »Schneller!«, drängte Jack, der spürte, wie ihm Yoris Finger durch die Hand rutschten.
    Die beiden zogen Jack über die Schwelle. In diesem Moment verlor Jack Yoris Hand … doch Saburo konnte den Freund an der Jacke

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