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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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vielleicht noch nicht besiegt, aber ganz gewiss geschlagen. Seht Euch doch um.«
    Tatsumaki ließ den Blick über die im Kampf beschädigten Schiffe und die verwundeten Piraten wandern. So wenig sie sich mit ihrem Zustand der Schwäche abfinden wollte, musste sie Captain Hebi doch recht geben. »Aber komme, was wolle, wir werden uns an diesen Meeres-Samurai rächen. Der Krieg ist noch nicht vorbei!«
    »Was machen wir mit den erbeuteten Schätzen?«, rief Captain Kurogumo. »Sollen wir die einfach den Samurai überlassen?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Tatsumaki. Ihr Entschluss war gefasst. »Nehmt mit, was Ihr könnt. Wir segeln zur Dämoneninsel im Japanischen Meer.«
    Die Piratenkapitäne und ihre Mannschaften ließen sich das nicht zweimal sagen. In fieberhafter Eile stiegen sie zur Piratenstadt hinauf, um noch vor Ankunft der Samurai-Flotte ihre Schätze in Sicherheit zu bringen.
    Tatsumaki teilte ihre Mannschaft zu verschiedenen Arbeiten ein. Die Kanoniere sollten das Munitionslager auffüllen, die anderen Winddämonen den für die bevorstehende Reise benötigten Proviant und andere wichtige Dinge laden. Die Ruderer, besonders kräftige Männer, sollten sie zur Zitadelle hinaufbegleiten, um ihren wertvollsten Besitz aufs Schiff zu schaffen.
    Jack blieb vergessen am Kai zurück, während Tatsumaki und ihre Ruderer zum Bambusaufzug eilten. Er drängte ihr hinterher, um ebenfalls mit dem Aufzug nach oben zu fahren, doch der starke Arm eines Ruderers hielt ihn auf.
    »Tut mir leid, kein Platz für Passagiere«, sagte Tatsumaki und schloss die Aufzugstür hinter sich.
    »Und das Schiff, das Ihr mir versprochen habt?«, fragte Jack. Ohne Schiff saßen er und seine Freunde auf der Insel fest.
    Der Aufzug hob vom Boden ab. Tatsumaki lächelte entschuldigend. »Ab jetzt ist jeder auf sich gestellt, Jack. Vergiss nicht, wir sind Piraten … keine Samurai!«

58
Verflucht
    So viel dazu, dass die Winddämonen für immer in meiner Schuld stehen, dachte Jack und sah sich suchend in der Lagune nach einem für ihre Flucht geeigneten Boot um.
    Doch an der Anlegestelle lagen nur die Schiffe, die aus der Schlacht heimgekehrt waren – sie waren für eine vierköpfige Mannschaft viel zu groß und gehörten ihren Kapitänen. Das Ruderboot des Ausgucks, der die Meeres-Samurai gemeldet hatte, lag nicht mehr da. Es war mit der Nachricht vom sofortigen Abzug der Winddämonen zu der versteckten Festung zurückgekehrt. Jack konnte nur hoffen, dass nach den Kämpfen ein geeignetes Boot an den steinigen Strand der Insel angespült würde. Oder er musste Tatsumaki um eine Mitfahrgelegenheit an Bord der Koketsu bitten – was bestimmt nicht billig war.
    Aber zuerst musste er Miyuki, Yori und Saburo befreien. Also begann er den Steg zur Piratenstadt hochzusteigen. Er rannte geradewegs in Li Ling hinein, die ihm entgegenkam.
    »Entschuldigung, Jack!«, keuchte sie und ließ den Reissack fallen, den sie geschleppt hatte. »Ich habe dich nicht gesehen. Wohin willst du?«
    »Zur Zitadelle. Ich muss meine Freunde aus ihrem Zimmer holen und dann ein Boot suchen, das uns von hier wegbringt.«
    »Kommst du nicht mit uns?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein, das Piratenleben ist nichts für mich.«
    Li Ling schien darüber traurig zu sein.
    »Aber du könntest mit uns mitkommen«, schlug Jack vor. Seine chinesische Freundin sollte nicht von den Meeres-Samurai getötet werden … oder eine blutrünstige Piratin werden.
    »Und dieses aufregende Abenteuer verpassen?«, erwiderte Li Ling. »Das habe ich mir immer erträumt, Jack: Ich bin jetzt ein Winddämon und werde immer einer bleiben.«
    »Dann pass auf dich auf«, sagte Jack. Sie musste selber für sich entscheiden, und es war nicht an ihm, sie umzustimmen. »Und bleib so, wie du bist.«
    Er half ihr, den Reissack wieder zu schultern, und wandte sich zum Gehen. Er hatte erst wenige Schritte gemacht, da rief sie ihm nach: »Ich weiß, wo ein Boot liegt.«
    Sie zeigte auf eine kleine eiserne Tür am Fuß der Klippe auf der anderen Seite der Anlegestelle.
    »Ich darf es dir eigentlich nicht sagen, aber dahinter führt ein Weg zu einer versteckten Meereshöhle. Dort hat Tatsumaki für Notfälle ein Boot liegen.«
    »Du rettest uns das Leben, Li Ling. Was für ein Boot?«
    »Eine Segeljolle. Vor dem Kampf gegen die Meeres-Samurai musste ich im Auftrag Tatsumakis nachsehen, ob genügend Vorräte an Bord sind. Aber du brauchst den Schlüssel für die Tür.«
    »Nicht nötig«, erwiderte Jack

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