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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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dabei völlig unerheblich - nur nahrhaft mußte dessen Blut sein.
    Über alles weitere machte sich Benji keine Gedanken.
    Jedenfalls noch nicht.
    *
    Etwa zur gleichen Zeit jagte ein Trapper namens Parker Beauchamp in seinem Schneemobil auf Arctic Village zu, das als von Menschenhand erschaffenes Bollwerk aus dem ewigen Eis emporragte. Der Sprit wurde allmählich knapp, denn Beauchamp war seit sechsunddreißig Stunden pausenlos unterwegs. Er wollte soviel Distanz wie möglich zwischen sich und das Schlachtfeld bringen, das er nie wie-der in seinem Leben betreten würde.
    Nicht, wenn es nach ihm ging.
    Vor das flirrende Grau des Schnees, den sein Gefährt aufwirbelte, während es sich wie ein Projektil durch die erstarrte Landschaft pflügte, schob sich immer wieder das spukhafte Gesicht einer Frau. Einer Frau, die Parker Beauchamp nicht vergessen konnte - obwohl sie kein Mensch war.
    Obwohl sie ihm mit ihrem letzten Gruß zu verstehen gegeben hatte, daß es keine gemeinsame Zukunft für sie beide geben konnte.
    »Lilith«, rann es aus dem Spalt zwischen seinen wie mit Rauhreif überzogenen Lippen. »Lilith Eden ...«
    Ihr Name war Verheißung gewesen. Das Paradies auf Erden hatte sie ihn genießen lassen - eine gemeinsame Nacht lang, die nie wieder eine Wiederholung finden würde.
    Nie wieder.
    Beauchamp hatte die Arktis oft als »Land der verpaßten Chancen« bezeichnet - lange bevor ihm die Frau mit dem anmutigen Gesicht, den jadegrünen Augen und der unglaublichen Figur begegnet war. Aber seit der Begegnung wußte er selbst erst, wie wahr dieser Ausspruch tatsächlich war.
    Vielleicht hätte ein Wiedersehen mit dieser Frau alles zerstört, was ihre Vereinigung so einzigartig gemacht hatte.
    Trotzdem hätte Parker Beauchamp seinen linken Arm dafür gegeben.
    Er dachte völlig irrational.
    Vielleicht würde er in Arctic Village zur Ruhe kommen. Vielleicht würde er dort sogar ein Mädchen finden, das in der Lage war, dieses schon an Besessenheit grenzende Begehren zu ersticken, mit dem er dieser einzigartigen Frau nachtrauerte. In ein, zwei Stunden würde - mußte! - er dort sein. Länger reichte der Sprit nicht, und ein paar untrügliche Signale der Natur kündigten eine baldige, dramatische Wetterverschlechterung an.
    Da! Es fing schon an!
    Böen griffen nach dem Vehikel, gegen dessen Karosserie der Fahrtwind die inzwischen leeren Treibstoffkanister schlagen ließ. Sturmböen, die keine waren .
    Parker Beauchamps Augen hinter der Brille, die ihnen gegen Schneeblindheit schützen sollte, erfaßten die wahre Ursache erst relativ spät. Die Stunden monotoner Fahrt hatten sein Wahrnehmungsvermögen abstumpfen lassen.
    Es war ein Helikopter, der sich ihm von hinten genähert hatte und nun so nah über ihm schwebte, daß es den Anschein hatte, Beauch-amp brauchte nur noch den Arm auszustrecken, um die eisverkrusteten Kufen zu berühren.
    Der Trapper bremste sein eigenes Fahrzeug so abrupt, daß er den überhitzten Motor abwürgte und beinahe aus dem Sattel gehoben wurde. Regungslos wartete er danach, bis der Kopter in geringer Entfernung gelandet war und das Knattern der Rotorblätter ins Leerlaufgeräusch wechselte.
    Das Cockpit öffnete sich, und zwei Männer rannten in geduckter Haltung auf Beauchamp zu. Sie trugen keine Uniform, aber Waffen in den Fäusten, und der Trapper wußte sofort, daß es Staatsbeamte waren. Harte, narbige Gesichter starrten ihm entgegen. Ihre Augen waren hinter verspiegelten Sonnenbrillen versteckt.
    »Keine falsche Bewegung!«
    Parker Beauchamp nahm die Situation wie durch eine Watteschicht wahr. Dennoch begriff er vage, warum sie hinter ihm her waren. Und wie die möglichen Folgen für ihn aussehen würden.
    »Was wollt ihr von mir?«
    »Sie kommen aus Nuiqtak?«
    Er schwieg.
    »Sie sind verhaftet.«
    Er wurde über seine Rechte aufgeklärt.
    »Was seid ihr beide für Clowns?« schnarrte Beauchamp. »Cops?
    FBI? Ich habe niemanden umgebracht ...«
    Das war gelogen. Einen hatte er umgebracht - zumindest hoffte er es: den Kerl in Liliths Begleitung. Den Fanatiker, der dem eierlegenden Ungeheuer in Nuiqtak das Genick gebrochen hatte - und dem Verhalten nach selbst ein Monster gewesen sein mußte. Lilith hatte Parker Beauchamp den Namen dieses Mannes, der ihr Feind war und mit dem sie nur ein Notbündnis vereint hatte, verraten: Landru.
    Ein seltsamer Name.
    Aber nicht der Name, sondern die Ausstrahlung dieses Killers, sein Charisma hatte den jagderprobten Trapper zeitweilig in ein zitterndes

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