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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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verpflichtet, Faddon in Sicherheit zu bringen. Im Eifer des Geschehens hatte er den Drachen fast vergessen. Er wuchtete sich Faddon über die Schulter und balancierte an der steilen Felswand entlang in Richtung eines schmalen Einschnitts, der quer durch die Erhebung zu führen schien. Auf der anderen Seite wartete sein Drache.
    Er war erst wenige Schritte weit gekommen, da erklang eine Stimme. »So ist es recht. Nun habe ich euch beide!«
     
    Scoutie stand acht Meter entfernt, den Strahler schussbereit in der Hand. Von einer Sekunde zur nächsten war Surfo Mallagan überzeugt, dass alle Welt – außer ihm – den Verstand verloren hatte. Nahezu achtlos ließ er den Bewusstlosen zu Boden sinken.
    »Ich nehme an, dir ist auch der Proviant ausgegangen«, knurrte er und trat zwei Schritte auf Scoutie zu.
    »Bleib stehen, wo du bist!«, herrschte sie ihn an. »Ich brauche eure Ausrüstung.«
    Mallagan missachtete den Befehl. Er stapfte auf Scoutie zu, die Schultern nach vorn gereckt, den Schädel eingezogen. Seine Buhrlo-Narben zuckten. Über ihm heulte der Staubwind über die Felskante hinweg. Linker Hand duckte sich ein blattloses Dorngebüsch unter der Wucht des Sturms. Surfo hatte es zuvor nicht bemerkt, aber dort musste Scoutie sich verborgen haben. Welches Spiel des Zufalls hatte sie und Brether an denselben Ort gebracht?
    Ein Blitz knallte vor Mallagan in den Boden.
    »Bleib stehen!« Scouties Stimme überschlug sich. »Keinen Schritt weiter!«
    Er ignorierte den Schrei, tat den nächsten Schritt und noch einen ... Die Mündung des Strahlers ruckte in die Höhe, aber zugleich brandete ein dröhnendes Brüllen durch das Heulen des Sturmes. Ein gewaltiger Laut. Guter Drache!
    Scoutie fuhr herum, und Mallagan sprang, aber nicht weit genug. Die Jägerin sah ihn kommen, ihr Schuss verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Surfo Mallagan spürte die sengende Hitze im Gesicht, doch da rannte er Scoutie bereits zu Boden. Die Waffe wurde ihr aus der Hand geprellt. Sie versuchte davonzukriechen, aber Mallagan zerrte sie wieder auf die Beine. Seine Hände schlossen sich um ihre Kehle.
    Angst flackerte in ihren Augen, und in Mallagan brach ein Erinnerungsfetzen auf. Scoutie, die Gefährtin: Begleiterin auf der Jagd, Mitstreiterin gegen St. Vain, Rekrutin der kranischen Flotte. War er wirklich im Begriff, sie zu töten?
    Mallagan lockerte den Griff.
    Der Wind verstummte in dem Moment, doch ein fernes Rauschen wurde stärker, bis es Mallagan einhüllte. Die düstere Welt verschwamm vor seinen Blicken ...

26.
     
     
    Kullmytzers Triumph war nahezu vollkommen.
    Seine drei Schützlinge hatten die sechste Stufe des Verstehens erreicht. Sie hatten den Absturz in der Pseudolandschaft überlebt, sich mit der feindlichen Umwelt arrangiert und der Versuchung widerstanden, einander umzubringen.
    Die letzten Testphasen waren für den Fall, dass es sich um eine zusammengehörige Gruppe von Prüflingen handelte, auf den Anführer zugeschnitten. Hier hatte sich Surfo Mallagan bewähren müssen, während Scoutie und Brether Faddon fast nur als Statisten dienten. Durch seine Leistung hatte Mallagan die Gefährten allerdings ebenfalls auf die höchste Stufe des Verstehens gehoben.
    Was blieb, war eine Formalität. Kullmytzer zweifelte nicht, dass die Betschiden das Gebäude aufsuchen würden, das ursprünglich ihr Ziel gewesen war. Dort würde ihnen bescheinigt werden, dass sie eine Prüfung abgelegt hatten. Danach stand ihrer Rückkehr nichts mehr im Weg. Kullmytzer sah mit Stolz dem Zeitpunkt entgegen, da er dem Hohen Flottenkommando Mitteilung von der erfolgreichen Bewältigung seines Auftrags machen konnte.
    Leider war während der letzten Prüfungsphasen ein äußerer Einfluss aufgetreten, der den Testablauf geringfügig verändert hatte. Die Daten wurden gegenwärtig ausgewertet. Kullmytzer rechnete nicht mit Überraschungen, schließlich war Prüfpunkt 1 seit Jahren nicht benützt worden. Irgendeine Kleinigkeit, ein technisches Element minderer Bedeutung, hatte offenbar eine Fehlfunktion entwickelt.
     
    1-Rot erregte sich nicht, als er von dem Fehlschlag erfuhr. Seine Entscheidungen waren einwandfrei gewesen; eine unbekannte Kraft, deren Existenz niemand hatte ahnen können, hatte den Fehler verursacht.
    4-Barra und sein Trupp kehrten im Zustand verminderter Organisation zurück – sie waren also vom Schauplatz des Geschehens geflohen, als säßen ihnen alle Teufel des Universums im Nacken. Erst in einigen Stunden würden sie sich von

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