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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Höflichkeit. Es war vielleicht seine schwache Stelle, dass er alles vom Standpunkt des Diplomaten aus betrachtete und zu erklären versuchte.
    Als sie einander schon nahe waren, sah Carfesch, dass der andere glatter wirkte als er selbst. Dieses Aussehen verbreitete den Eindruck von Kühle und Unwirklichkeit.
    Carfesch drückte den Memoring fester an sich, niemals würde er ihn einem dahergelaufenen Roboter oder Androiden überlassen. Als Gesandter der Kosmokraten hatte er sich eine andere Behandlung erhofft.
    »Ich stehe zu deiner Verfügung, Bote«, sagte der Fremde in der Sprache, die Carfesch eigens für diese Mission erlernt hatte. »Du kannst mir einen Namen geben.«
    Carfeschs Unruhe wich einer gewissen Belustigung. Er hatte auf Ambur bereits so viele Dinge benannt, dass es ihm in diesem Fall nicht schwerfallen sollte. Doch seine Phantasie ließ ihn im Stich, als er wenig geistreich sagte: »Ich werde dich Begleiter nennen.«
    Sein Gegenüber machte eine einladende Geste in Richtung der Stadt. »Begleite mich zu ES.«
    Warum diese Superintelligenz sich ES nannte, hatte nicht einmal Tiryk zu sagen vermocht. Vermutlich, weil ES aus unzähligen Bewusstseinsinhalten bestand und sich daher nicht festlegen wollte.
    Carfesch überlegte nicht lange. Es ging um die Kräfte im Universum, um Stabilisierung und Weiterentwicklung von Mächtigkeitsballungen im Sinn der Kosmischen Ordnung, die von mächtigen Gegnern gestört wurde.
    Lautlos und geschmeidig, eine perfekte Maschine, ging Begleiter voraus.
    »Wo halten sich die Bewohner der Stadt auf?«, fragte Carfesch.
    »Sie kommen und gehen«, lautete die wenig informative Antwort. »Außerdem müssen Gebäude nicht stets bewohnt sein.«
    »Befinden sich die beiden Zellaktivatoren noch im Besitz von ES?«
    »ES besitzt viele Instrumente zur Veränderung der Lebenserwartung«, antwortete Begleiter. »ES ist in der Lage, sie an geeignete Wesen zu vergeben.«
    »Darum geht es nicht.« Carfesch reagierte mit einem Anflug von Ärger. »Ich spreche von den beiden besonderen Aktivatoren, die von den Kosmokraten zur Verfügung gestellt wurden.«
    »Sie werden gehütet wie ein Schatz.«
    »Gut.«
    Sie erreichten den freien Platz, Begleiter ging auf die nächste Kuppelhalle zu. Carfesch hatte das Gefühl, von einer geistigen Kraft berührt zu werden, die mühelos in sein Bewusstsein eindrang und seine Gedanken sondierte. Zweifellos wurde er einer strengen Prüfung unterzogen. Davon hatte Tiryk ihm nichts gesagt, aber eigentlich war es verständlich. Er ahnte, dass er nur vorgelassen wurde, wenn seine Psyche den Vorstellungen von ES entsprach.
    Carfesch spürte die Heiterkeit, die seine Gedanken bei jenem hervorriefen, der ihn mental abtastete. Bestürzt fragte er sich, ob er zu eitel und selbstbewusst dachte.
    Sofort gewannen die mentalen Impulse an Deutlichkeit: Ein Abgesandter der Kosmokraten ohne Selbstbewusstsein ist für mich schlecht vorstellbar.
    »Ich bin nur ein Bote«, sagte Carfesch. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe nie einem Kosmokraten von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden.«
    Komm jetzt herein!
    Carfesch erblickte fremdartige Maschinen. Als er die Kuppel betrat, schien aus dem Zenit ein Blitz herabzuzucken. Dämpfe stiegen vom Boden auf und formten sich zu einer langsam rotierenden, spiralig ineinanderfließenden Kugel.
    Ein leises Lachen erklang, diesmal real und nicht nur im Bewusstsein des Gesandten.
    »Willkommen«, sagte eine sanfte Stimme. »Auch für mich ist der Kontakt eine Wohltat.«
    »Ich bedanke mich für diese Einschätzung.« Carfesch kramte in den Taschen seines Mantels nach dem Memoring. »Ich komme wegen der beiden neutralen Zellaktivatoren«, sagte er, während er den Ring hervorzog, ein mit Kristallen gefülltes, eine Handspanne durchmessendes Objekt. Der Ring pulsierte. In ihm waren die Justierungsdaten für die beiden Zellaktivatoren aufbewahrt.
    »Sie sollen also eingesetzt werden?«, fragte ES.
    »Ich habe diesen Auftrag für dich.« Carfesch hatte Mühe, das zu sagen. ES war ihm in jeder Beziehung überlegen. Warum eigentlich, fragte er sich spontan, übernahmen die Kosmokraten derartige Aufgaben nicht selbst?
    »Die Kosmokraten sind aus dir bekannten Gründen an der Erhaltung und Stabilisierung deiner Mächtigkeitsballung interessiert.« Carfesch sagte, was Tiryk ihm aufgetragen hatte. »Allein wirst du dieses Ziel jedoch kaum erreichen können. Du brauchst Wesen, die aus den Völkern deiner Mächtigkeitsballung kommen und

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