Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
war hingegen kühl und entschlossen, in puncto Disziplin das genaue Gegenstück zu Javier. Für sie zählte, was ordentlich und streng nach Plan verlief. Unvorstellbar, dass sie einmal nicht in einer sauber gebügelten Kombination in der Hauptzentrale der BASIS erschienen wäre.
    »Noch fünf Minuten bis zur Metagrav-Etappe«, gab Javier bekannt.
    Er war nicht nur Kommandant der BASIS, sondern auch Pilot. Wegen seines Einfühlungsvermögens für das riesige Raumschiff konnten seine Leistungen mit denen eines Emotionauten verglichen werden, obwohl er nicht einmal im Ansatz über Parafähigkeiten verfügte. Die siganesischen Meisterwerke in Stirnband und Manschetten erlaubten ihm, praktisch jeden Vorgang in der BASIS wortlos zu steuern.
    »Verstanden, Kommandant!«, antwortete Sandra Bougeaklis steif.
    »Schon gut«, brummte Javier. »Achte auf die Berechnungen.«
    Von Quinto-Center war vor wenigen Minuten Waffenmeister Dürk übernommen worden. Flugziel war nun wieder das Solsystem.
    Javiers Kirlianhände fuhren über Kontrollinstrumente der Triebwerkspositronik. Was bei Menschen vorzüglich funktionierte, versagte bei der Positronik. So war es mehr eine unbewusste Geste, zu der sich der Kommandant hinreißen ließ.
    Seine sanft leuchtenden Hände konnten schon mit einer leichten Berührung jeden aufgeregten Menschen beruhigen.
    »Hamiller-Punkt ist fixiert«, meldete Bougeaklis. »Beschleunigung normal.«
    »Achtung! Metagrav-Vortex«, sagte Waylon Javier kurz darauf.
    Eine Markierung in den Holos zeigte deutlich, wo der Schwerkraftpunkt stand. Die Farbe der Markierung war Maßstab für den Grad der Aufladung.
    Javiers Steuerkommandos ließen den fiktiven Punkt schnell dunkler werden. Nur wenige Lichtsekunden vor der BASIS entstand ein exakt bemessenes Pseudo-Black-Hole. Im Schiff selbst war von der Veränderung des umgebenden Kontinuums nichts zu bemerken. Auf den Schirmen tauchte lediglich für einen Sekundenbruchteil eine wabernde Masse auf, die sofort dem gleichmäßigen Schein der Grigoroff-Schicht Platz machte.
    »Schirmfeld steht!« Oliver Javier klatschte begeistert in die Hände. »Wie lange bleiben wir diesmal im Hyperraum?«
    Mit dem Gesicht eines Unschuldsengels saß Oliver schräg hinter seinem Vater. Der Sechsjährige lebte, solange er sich erinnern konnte, auf der BASIS. Er fragte nie nach seiner Mutter, denn Waylon sprach nicht von ihr.
    Waylon Javier warf seinem Sohn einen nachdenklichen Blick zu. »Die Entfernung beträgt 28.444 Lichtjahre. Dafür brauchen wir knapp zehn Minuten.«
    In dieser Flugphase lief alles automatisch ab. Sandra Bougeaklis überwachte die Kontrollen.
    Waylon stand auf und ließ sich vor Oliver in die Hocke sinken. »Du passt gut auf«, lobte er den Jungen. »Später kannst du Kommandant der BASIS werden – oder eines noch imposanteren Raumschiffs.«
    »Das hat Zeit, Dad.« Oliver winkte ab. »Ich weiß, wie sehr du das Schiff magst. Du kannst ruhig Kommandant bleiben. Außerdem müsste ich ja die Besatzung auswechseln.«
    »Warum das?« Waylon Javier war ehrlich erstaunt.
    »Du sagst doch immer, alles hier sei ein Trümmerhaufen.«
    »Rücksturz in den Normalraum!«, meldete Bougeaklis.
    Übergangslos wurden die Sterne sichtbar. Der Kommandant und Pilot war da schon wieder an seinem Platz.
    »Berechnete Position nicht erreicht«, meldete die Triebwerkspositronik.
    Abweichung?, dachte Javier.
    »Abweichung 371 Lichtjahre.«
    »Also der gleiche Fehler wie beim Hinflug.« Javier setzte sich mit Mitzel in Verbindung, der im Heck der BASIS die Peripherieanlagen des Triebwerks prüfte.
    »Ich finde keinen Fehler«, berichtete der Bordingenieur. »Wir wissen nur, dass es ein Bug in der Software sein muss. Mir ist das ein Rätsel. Sobald wir wieder im Orbit um Terra sind, werde ich alles genauestens prüfen.«
    »Zeitbedarf?«, fragte Bougeaklis.
    Javier überhörte die Frage geflissentlich. »Wie viel Zeit planst du ein, Mitzel?«, fragte er gelassen.
    »Eine Stunde ausschließlich mit Bordmitteln«, antwortete der Arkonide. »Lediglich die Hälfte, falls wir einen direkten Kontakt zu NATHAN schalten.«
    »Wir machen es selbst«, entschied Javier.
    »Aber Perry Rhodan drängt«, beschwerte sich Bougeaklis. »Wenn wir weiterhin unnötig Zeit verlieren, droht Ärger.«
    »Bereite lieber die Restetappe zum Solsystem vor!«, verlangte Javier. »Für den Ärger bin ich verantwortlich.«
    Eigenartigerweise trat die Entfernungsabweichung während des Flugs über die restlichen 371

Weitere Kostenlose Bücher