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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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kleiner als Richards, hatte deutlich weniger Muskeln und war nicht annähernd so attraktiv. Sie ballte die Fäuste und schwor sich, nicht zuzulassen, dass der Polizeichef sie länger in Verwirrung stürzte. »Also, Officer Riley, warum sind Sie hier? Ich habe die Polizei ausdrücklich gebeten, nicht zu kommen.«
    »Wir sind hier, Ms Stockton …«, setzte Richards an und zwang sie auf diese Weise, ihn anzusehen, wenn sie nicht unglaublich unhöflich sein wollte. »Oder soll ich Sie lieber Ms Jones nennen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Das spielt keine Rolle. Die Namensänderung in Jones ist ein gesetzlich zulässiges Mittel, um zu verhindern, dass die Presse mich aufspürt, und um meine Privatsphäre zu schützen. Ich habe mich nie wirklich an diesen Namen gewöhnen können.«
    Er nickte. »Ms Stockton, wir gehen davon aus, dass derselbe Mann, der sie verschleppt hat, gestern Morgen eine weitere junge Frau ermordet hat.«
    Sie holte tief Luft, um Kraft zu sammeln. »Ja, das hat der Beamte mir gestern Abend auch mitgeteilt.«
    »Außerdem gehen wir davon aus, dass er Sie womöglich erneut ins Visier nimmt.«
    Als sie seine Miene sah, konnte sie ein Frösteln nicht unterdrücken. Es war offensichtlich, dass er wirklich besorgt um ihre Sicherheit war. »Das ist Jahre her, Chief Richards. Wenn er wirklich hinter mir her wäre, hätte er dann nicht früher versucht, mich zu finden?«
    »Ich behaupte nicht, dass er es auf jeden Fall tun wird. Für einen Serienmörder wäre das ein ungewöhnliches Verhalten …« Er sprach nicht weiter, als er sah, wie sie zusammenzuckte.
    Sie holte tief Luft, um sich etwas zu entspannen, und bemühte sich um ein Lächeln. »Tut mir leid. Bevor Sie das gesagt haben, habe ich ihn gar nicht als Serienkiller betrachtet. Ich nehme an, es braucht nicht mehr als zwei Morde, um als Serienmörder bezeichnet zu werden? Sie sprechen von meiner Freundin Dana und der Frau von gestern Morgen – Carolyn?«
    Er wechselte einen raschen Blick mit seinem Detective. »Technisch gesehen reichen zwei Morde aus, auch wenn nicht alle damit einverstanden wären.«
    »Chief Richards, gibt es etwas, das Sie mir verschweigen?« Sie blickte ihm direkt in die Augen und zwang sich, seinem Blick nicht auszuweichen, auch wenn es ihr vorkam, als versuchte er, direkt auf den Grund ihrer Seele zu schauen, und als würde er ihr schreckliches Geheimnis kennen.
    »Ich habe heute Morgen mit dem FBI gesprochen. Sie glauben, dass der Mörder seit mindestens vier Jahren entlang der Ostküste aktiv ist und bereits mehrere Frauen ermordet hat.«
    Vier Jahre. Sie rieb sich über die Gänsehaut, die plötzlich ihre Arme überzog. »Sie glauben, dass Dana sein erstes Opfer war.«
    »Ich glaube, dass Sie und Dana seine beiden ersten Opfer werden sollten. Sie hatten unglaubliches Glück, mit dem Leben davonzukommen.«
    Richtig, Glück. Eine zufällige Wendung des Schicksals, die nichts mit Feigheit zu tun hatte. Sie kniff die Augen zusammen und holte tief Luft. Nur noch ein paar Minuten. Sie musste sich nur noch ein paar Minuten länger zusammenreißen. Sie würde ihre Fragen beantworten und sie dann fortschicken. Danach konnte sie wieder so tun, als ob sie ein ganz normales Leben führte.
    Als sie die Augen öffnete, musterte Richards sie mit besorgter Miene. Er sah auf ihre Hände, und ihr wurde klar, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie faltete die Hände im Schoß und versuchte, den Kloß aus ihrer plötzlich wie zugeschnürten Kehle wegzuräuspern. »Sie glauben, dass er zurückgekommen ist, um zu beenden, was er angefangen hat? Ist es das, was Sie mir sagen wollen?«
    Wieder wechselten Riley und er einen Blick. »Wir haben keine Beweise, dass er versucht, Sie zu finden. Es ist praktisch noch nie vorgekommen, dass ein Serienmörder ein Opfer verfolgt, das ihm entkommen ist, aber es muss einen Grund für seine Rückkehr geben. Möglicherweise macht er es sich zu einer Art Ehrensache, Sie zu finden – um eine unvollendete Aufgabe zum Abschluss zu bringen. Vielleicht handelt er auch aus Angst.«
    »Angst?« Ihre Hände waren so fest ineinander verkrampft, dass ihre Finger anfingen, taub zu werden. Vergeblich versuchte sie, sich zu entspannen.
    Richards beugte sich vor und stützte die Unterarme auf die Knie. »Amanda«, sagte er, ohne sich weiter mit Förmlichkeiten aufzuhalten, »Sie haben drei volle Tage mit ihm verbracht. Auch wenn Sie sein Gesicht nicht gesehen haben, wissen Sie vielleicht Dinge über ihn, die Sie

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