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Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Schatten über den Weiden: Roman (German Edition)

Titel: Schatten über den Weiden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verblaßte. »Dieses Luder! So war sie schon immer. Und du gerätst genau nach ihr.«
    »In mancher Hinsicht. – Sie tun mir weh, Mr. Slater.«
    »Rich, Süße. Oder sag einfach Daddy. Schließlich sind wir ja bald eine Familie.« Bei dieser Vorstellung brach er in ein schallendes Gelächter aus, das ihm die Tränen in die Augen trieb. »Eine große, glückliche Familie. Wetten, daß der alte Drachen Feuer spuckt? Hab’ ich schon erwähnt,
daß ich deine Oma kenne? Ziemlich gut sogar. Die schäumt bestimmt schon vor Wut, wenn sie daran denkt, daß ihre hochnäsige Enkelin sich mit meinem Sohn zusammentut. Sie hat deine Mama gehaßt. Bis aufs Blut gehaßt, weißt du?«
    »Ich weiß.«
    »Und weißt du noch was?« Er kniff so fest in Kelseys brennende Wange, daß sie nach Atem rang. »Du solltest uns beiden jetzt einen schönen Drink mixen. Dann plaudern wir weiter.«
    »Gut.« Als er zurücktrat, stand Kelsey vorsichtig auf. Ihr Blick wanderte zur Verandatür, dann zur Tür, die in die Halle führte. Wenn es ihr nur gelang, aus dem Zimmer zu kommen, dann könnte sie weglaufen, und er würde sie in seinem Zustand nicht einholen.
    »Versuch’s gar nicht erst, Süße.« Richs Finger gruben sich fast bis auf den Knochen in ihren Arm. »Es würde dir nicht bekommen.«
    »Dort im Schrank ist Brandy, Napoleon.«
    »Schön, schön. Immer vom Feinsten.« Die Hand noch immer um ihren Arm gekrallt, führte er sie hinüber. »Schenk uns beiden einen guten Schluck ein.«
    Er ist bereits stark angetrunken, dachte Kelsey verzweifelt. Wenn sie ihm noch mehr zu trinken gab, konnte sie vielleicht entkommen. »Gabe erzählte mir, daß Sie viel gereist sind.«
    »Ich bin viel rumgekommen, richtig.«
    »Ich sehe selbst gern neue Orte.« Lächelnd reichte sie ihm einen Kognakschwenker. »Zum Wohl.«
    »Du bist wohl ’ne ganz Coole.« Rich schüttete seinen Brandy hinunter und gab ein wohliges Grunzen. von sich. »Das hat mich an deiner Mutter so gereizt. Ein ganz stilles Wasser, die Naomi. Wollt’ mich aber nie ranlassen. ’zig andere hat sie rangelassen, nur den guten alten Rich nicht. Vielleicht ändert sie ja jetzt ihre Meinung. Ist sie oben?«
    »Sie ist nicht zu Hause.« Noch ehe die Worte ganz heraus waren, schlug er sie zu Boden. Kelsey taumelte, und Sterne tanzten vor ihren Augen.
    »Verlogenes Luder.« Lächelnd trank Rich seinen Brandy. »Eine kaltes verlogenes Stück bist du, genau wie deine Mama. Vielleicht sollte ich’s lieber mit dir probieren.« Als er das nackte Entsetzen in ihren Augen sah, mußte er lachen. »Nein, das würde sich nicht gehören. Da war mein Junge als erster dran. Außerdem ziehe ich etwas. . . reifere Frauen vor. Nunja, Naomi treibt sichja auch schon ’ne ganze Weile rum, was? Vielleicht wär ja alles ganz anders gekommen, wenn deine Omi mich und nicht diesen Bradley engagiert hätte. Sollen wir mal nach oben gehen und Naomifragen, ob siejetztmal Richie ranläßt?«
    »Lassen Sie meine Mutter in Ruhe!« Vor Kelseys Augen drehte sich alles, als sie sich hochrappelte. Die Wunde am Auge trübte langsam ihren Blick. »Wenn Sie Naomi anfassen, bringe ich Sie um!«
    »Ganz die Mutter. Einen Mann umbringen, nur weil er fordert, was die Natur verlangt.«
    »Wir wissen alles über Sie.« Benommen lehnte sich Kelsey an den Schrank. Eine Minute nur, sagte sie sich, dann würde der Schmerz nachlassen und sie würde sich wieder sicher auf ihren Beinen fühlen. »Gabe ist nicht hier, weil er zur Polizei gefahren ist. Sie werden jeden Augenblick da sein.«
    Sie wankte und stürzte beinahe wieder, als er erneut die Hand hob.
    »Sag mir lieber die Wahrheit, Süße, oder dein hübsches Gesicht kriegt noch mehr ab.«
    »Es ist die Wahrheit. Heute abend haben wir uns mit Charles Rooney getroffen. Er rief an, nachdem Sie in seinem Büro waren, und er hat uns alles erzählt.« Um Zeit zu gewinnen, schilderte sie ihm alle Einzelheiten. Jetzt glaubte er ihr, das konnte sie in seinem Gesicht lesen. Und sie sah auch, daß er bereit war, ihr noch sehr viel Schlimmeres anzutun als sie nur zu schlagen.
    »Wenn Sie hierbleiben, dann werden Sie verhaftet«, fuhr sie fort, »dann kommen Sie ins Gefängnis, wie damals meine Mutter. Noch haben Sie eine Chance. Wenn Sie jetzt verschwinden, kommen Sie vielleicht davon.«
    »Mir können sie nichts nachweisen. Gar nichts.« Er griff nach ihrem unberührten Glas und leerte es. »Nur Vermutungen. Und denk an deine Großmutter!«
    »Wegen vieler Lügen hat man meine Mutter damals

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